Eine Besonderheit der Canon XC10: Der Handgriff lässt sich drehen. Das sorgt beim Filmen über Kopf oder in Bodennähe für besseren Halt.Viele Videofilmer schwören auf Spiegelreflexmodelle wie dieCanon EOS 5D Mark IIIoder Systemkameras wie diePanasonic Lumix GH4. Wichtigster Grund dafür: Die im Vergleich zu den üblichen Camcordern deutlich größeren Sensoren. Damit bekommen die Videos einen ganz speziellen Look und die Video-Lampe darf dank deutlich höherer Lichtempfindlichkeit im Regal bleiben. Camcorder mit großem Sensor und 4K-Aufnahme waren bislang meist recht teuer: Profi-Modelle kosten da schnell 10.000 Euro oder mehr. Der neue Canon XC10 liegt da knapp 2.000 Euro in einem deutlich erschwinglicheren Bereich.Videos mit 4K-Auflösung, Fotos mit 12 MegapixelDer 1-Zoll-Sensor im XC10 ist gut sechs Mal größer als ein herkömmlicher Camcorder-Sensor. Trotzdem arbeitet er mit einer relativ niedrigen Auflösung von 4000x3000 Pixel. Voll zum Einsatz kommt die nur im Fotomodus. Dann schießt der XC10 Bilder mit 12 Megapixel. Im Video-Modus bleibt ein Teil des Sensors ungenutzt. In der Breite fällt das kaum auf: Hier reduziert sich die Auflösung auf 3840 Pixel, in der Höhe ist der Unterschied wegen des anderen Seitenverhältnisses deutlicher 2160 statt 3000 Pixel. Vorteil dieser Methode: Beim Videofilmen speichern sich die Bilder 1 zu 1 so, wie sie der Sensor aufnimmt. Damit erspart sich der XC10 das aufwendige Umrechnen aus einer höheren Auflösung. Kameras mit einer höheren Sensorauflösung müssen das machen. Die vergleichsweise niedrige Auflösung des Sensors sorgt für eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit: Bis zu ISO 20.000 lassen sich einstellen da reicht dann eine Kerze oder eine Straßenlaterne als Beleuchtung.Auf dem Monitor lässt sich eine Sucherlupe aufstecken. Eine Augenmuschel schirmt dabei das Umgebungslicht ab, sodass sich der Videofilmer voll aufs Motiv konzentrieren kann.Großer Sensor, großer Zoom-BereichDas eingebaute Zoom-Objektiv lässt sich nicht auswechseln, hat aber einen recht großen Zoom-Bereich: Bei Fotos von 24-240 Millimeter, bei Videos wegen der leicht reduzierten Auflösung 27-273 Millimeter (jeweils umgerechnet ins Kleinbildbildformat). Damit bekommt man auch weiter entfernte Motive nah herangeholt. Gut für Innenaufnahmen: Das Zoom ist für ein Camcorder-Objektiv recht weitwinklig.Gehäuse mit DrehgriffDer Monitor nimmt fast die gesamte Rückseite des würfelförmigen Gehäuse ein und lässt sich nach oben oder unten ausklappen. Der Griff sitzt leicht abgesetzt an der Seite und ist so gut zu greifen. Auf Wunsch lässt er sich jeweils knapp 90 Grad nach vorn oder hinten drehen. Das erleichtert das Handling der Kamera beispielsweise bei Überkopfaufnahmen und beim Filmen in Bodennähe. Statt eines elektronischen Suchers liefert Canon eine Sucherlupe mit, die Sie einfach auf das Display aufsetzen.Der Monitor lässt sich ausklappen. Direkt davor ist ein Lüftungsschlitz, damit der Camcorder auch bei längeren Drehs nicht zu warm wird.Profi-AufzeichnungDie XC10 zielt auf den Profi-Markt und bietet daher auch Videoformate an, die günstigere Camcorder oft vermissen lassen: So zeichnet der XC10 Farben beispielsweise im sogenannten 4:2:2-Format auf. Das frisst zwar mehr Speicher als die herkömmliche 4:2:0-Methode, sorgt aber auch für eine genauere Farbwiedergabe. Beim XC10 lassen sich zudem sehr hohe Datenraten einstellen. Fürs Speichern der enormen Datenmengen hat der XC10 zwei Speicherkarten-Steckplätze: einen für handelsübliche SD-Karten und einen für CFast-Karten. Letzterer empfiehlt sich für Aufnahmen mit maximaler Qualität mit bis zu 305 Megabit pro Sekunde. Dann schreibt der Camcorder knapp 40 Megabyte pro Sekunde auf die Speicherkarte. Auf normalen SD-Karten landen nur Full-HD-Videos (1920x1080 Pixel) mit maximal 50 (PAL-Variante) oder 60 Bildern pro Sekunde (NTSC-Variante).Preis und VerfügbarkeitDer Canon XC10 soll ab Juni 2015 in den Regalen der Händler stehen und 1.999 Euro kosten. PassendeCFast-Speicherkartengibt es schon jetzt.
April 28,2022 Post by :Luka Müller