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  Pure Evoke H3 im Test: Tragbares DAB+-Radio mit böser Überraschung

  Das Pure Evoke H3 ist ein tragbares Digitales- und UKW-Radio mit Bluetooth. Als solches hat es uns auch die PR-Agentur des Herstellers zum Test angeboten. Doch beim Testen überlebten wir dann eine böse Überraschung.

  

  Das kleine Radio wirkt optisch edel und hochwertig. Die quaderartige Bauform wirkt kompakt, die Holzoptik stellt sich allerdings schnell als Plastik heraus. Auf der Oberseite des Radios findest du nahezu alle Bedien-Elemente. Das sind einerseits vier Stationstasten, aber auch die Lautstärkeregelung, die Menü-Funktionen und sogar einen Alarm-Knopf für einen Wecker. Viele Funktionen kannst du mit einem Drehrad nutzen und so schnell durch das Menü scrollen. Das gefällt.

  Doch eine Taste fehlt. Der Ein-/Ausschalter. Hier fanden die Produktentwickler von Pure es aus unerfindlichen Gründen besser, ihn auf die Frontseite des Gerätes zu verbauen. Das wiederum hat den Nachteil, dass du das Radio mit jedem Mal ein oder ausschalten leicht verschiebst und verwackelt, weil es so leicht es, dass man es mit dem Drücken auf die Taste bewegt. Alternativ kannst du es mit einer zweiten Hand festhalten. Wäre der Ein-/Ausschalter auch auf der Oberseite verbaut worden, wäre das kein Problem.

  Die Inbetriebnahme ist nahezu so einfach wie bei normalen UKW-Radios. Einziger Unterschied: Für DAB+ macht das Radio einen einmaligen Sendersuchlauf. Der dauert nicht lange. Danach siehst du in dem Display des Radios, das sich wie der Ein-/Ausschalter und der Lautsprecher auf der Vorderseite des Radios befindet alle Sender, die du per DAB+ empfangen kannst.

  NEBEN DAB+ AUCH UKW UND BLUETOOTH, ABER KEIN WLAN

  

  Die Auswahl der Sender erfolgt über die Taste „Select“ und die anschließende Nutzung des Drehrades. Irritierend ist, dass bei jeder Auswahl eines Senders kurz „Connecting“ im Display auftaucht. Das vermittelt den Eindruck, das Radio würde mit dem Internet oder WLAN verbinden. Tatsächlich stellt es wohl nur die passende Frequenz ein und empfängt die ersten Signale in einem Buffer. Einige Sekunden, nachdem du einen Sender ausgewählt hast, erscheint im Display neben dem aktuellen Stationsnamen und einem vom Sender ausgestrahlten Text je nach Sender auch das Logo oder weitere Bilder, die der Sender überträgt.

  Über die Taste Source kannst du alternativ zu DAB+ klassisches UKW-Radio empfangen oder das Radio als Bluetooth-Box nutzen. Auch eine Zuspielung von Ton-Signalen über AUX (3,5 mm Klinke) ist möglich. Beim UKW-Radio kannst du das Drehrad nicht zur Senderwahl nutzen. Hier gibt es nur den automatischen Sendersuchlauf bis zur nächsten belegten Frequenz oder die manuelle Einstellung über die Stationstasten. Nicht möglich ist es, mit dem Radio auch per Internet Radio zu hören. Entsprechend sind Updates auch nur via Rechner über eine USB-Schnittstelle möglich.

  Der Klang des Radios ist für die Größe und den Preis des Radios in Ordnung, aber nicht überragend. Es reicht aber als kleines Küchenradio, den Hobbyraum oder die Werkstatt aus. Bemerkenswert: Auch wenn du das Radio auf maximale Lautstärke stellst, scheppert es nicht. Allerdings: Dein Handy solltest du nicht direkt neben das Handy legen. Im Test gab es reproduzierbar Störungen durch LTE-Signale, die ein direkt neben dem Radio liegendes Handy gesendet hat. Ein Gefühl wie in den 2000er-Jahren bei der altbekannten GSM-Einstrahlung stellte sich ein.

  TRAGBARES DAB+-RADIO – OHNE AKKU!

  Eine große Enttäuschung erlebten wir aber, als wir das Radio wie auch auf der Verpackung beworben als tragbares Radio nutzen wollten. Tragbar ist es. Doch „out of the Box“, so wie du es im Laden kaufen kannst, ist es nur von einer Steckdose zur anderen tragbar. Denn um ohne Steckdose Radio hören zu können, brauchst du einen speziellen Akku mit proprietärem Stecker. Sprich: Normale AA-Batterien oder -Akkus funktionieren nicht. Diesen Akku bietet Pure als Zubehör an, ist aber nicht im Lieferumfang des Radios dabei. Großer Kritikpunkt dabei: Jeglicher Hinweis auf der Verpackung dazu fehlt. Nimmst du das Radio also ohne weitere Recherchen im Internet einfach beim Einkaufsbummel mit, so kommt die böse Überraschung zu Hause.

  Und diese Überraschung ist nicht günstig. Denn zu dem Radio, das üblicherweise 145 Euro und mehr kostet, kommen mit dem Akku noch einmal weitere etwa 30 Euro hinzu. Wir finden: Ein optionaler Akku ist durchaus legitim. Wenn es aber ein proprietäres Zubehör ist, dass für viel Geld erworben werden muss, muss das mindestens auf der Verpackung erwähnt sein. Das trifft umso mehr zu, wenn das Gerät wie in diesem Fall als „tragbar“ beworben wird.

 

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September 06,2021

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