· Unterwegs Ruhe und Stille genießen – das ist mit den Kopfhörern der Quiet-Comfort-Reihe von Bose möglich.
· Die neuen Quiet Comfort 45 können mit ihren Vorgängern im Test gut mithalten, sind jedoch nicht in allen Punkten perfekt.
· Dennoch: Der Klang ist glasklar und auch bei Komfort und der Geräuschunterdrückung kann das Modell punkten.
Berlin. Boses Quiet-Comfort-Reihe ist seit Jahren eine feste Größe unter den mobilen Bügelkopfhörern mit Geräuschunterdrückung. Sie richtet sich besonders an Menschen, die viel unterwegs sind. Die neuen Quiet Comfort 45 sollen den Erfolg des Vorgängermodells QC 35 II fortführen. Klappt das? Ein Praxistest:
24 Stunden Akkulaufzeit für 350 Euro
Ein grauer Bügelkopfhörer mit weich gepolsterten und einklappbaren Ohrstücken, dazu ein größenverstellbarer Bügel für Köpfe von Kokosnuss- bis Bowlingkugelgröße. Dazu gibt es eine Reiseverpackung mit Reißverschluss, ein Ladekabel (USB-C) und ein Kabel mit Klinkenstecker (2,5 auf 3,5 Millimeter), falls der Akku für den Funkbetrieb mal leer ist. Der hält allerdings laut Hersteller bis zu 24 Stunden. In der Praxis kommt das ungefähr hin. Knapp 350 Euro kostet der Kopfhörer momentan.
Ein Schiebeschalter am rechten Ohrteil wird kurz bis zum Anschlag gedrückt, dann schaltet der QC45 in den Kopplungsmodus und verbindet sich per Bluetooth mit iPhones, Android-Smartphones und Computern. Eine Computerstimme erzählt bei jedem Einschalten, mit welchem Gerät oder Geräten der Kopfhörer gekoppelt ist. Dann ist da noch die Bose-Music-App. Außer Tipps und einigen Einstellungen in Sachen Stromverbrauch und Bluetooth-Quellen bietet sie nicht viel. Was nicht geht: Musik hören während des Aufladens und Musik hören über USB-C-Kabel.
Komfort und Bedienung
Bequem. Der 240 Gramm schwere QC45 sitzt angenehm und wie festgeschraubt. Und auch Brillenträger bekommen erstmal keine Druckstellen am Bügel hinter den Ohren. Der Bose sitzt auch auf größeren Köpfen bequem. Konstruktionsbedingt werden aber beim QC45 nach einiger Zeit die Ohren warm.
Einfach. Am linken Ohrmodul sitzt der Schalter für die zwei Hörmodi, rechts werden Titel, Lautstärke und Sprachassistentenzugang geregelt. Die Knöpfe lassen sich mit dem Daumen leicht erreichen. Eine Trageerkennung gibt es nicht. Setzt man die Kopfhörer ab, dudeln sie munter weiter.
Geräusche werden vollkommen unterdrückt
Nach leichten Startschwierigkeiten klingt der QC45 gut und spielt Musik, Podcasts oder Filmton glasklar und warm ab. Im Vergleich zu Mitbewerbenden fehlt es etwas am Bass, ohne Equalizer in der Music-App bleibt das vorerst auch so. Ganz anders sieht es bei der Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation – ANC) aus: Hier macht dem QC45 kaum einer was vor. Wenn man ihn aufsetzt, ist Stille.
ANC gibt es bei Bose in zwei Stufen: Einmal komplett im Stillemodus namens „Quiet“. Dann noch als „Aware“: Hier werden von den Außenmikrofonen Umgebungsgeräusche aufgespürt und gefiltert ins Ohr gespielt. Das klingt - gerade im Vergleich zu vielen höherpreisigen Ohrstöpseln - überraschend künstlich. In stiller Umgebung gibt es außerdem ein leises Grundrauschen.
Telefongespräche klappen mit dem QC45 gut. Gesprächspartnerinnen und -partner landen klar und verständlich im Ohr. Die Personen am anderen Ende der Leitung bemerken einen leicht künstlichen und hallenden Klang wie an einer Freisprecheinrichtung. „Aber trotzdem klar und deutlich zu verstehen“, lautet das Feedback.
Wie lautet das Fazit?
Keine Lust auf Lärm? Dann hilft so ein Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung wirklich. Reiselärm, Menschen, Maschinen, Störgeräusche – das verschwindet damit alles. Der Quiet Comfort 45 fällt dabei in Sachen Komfort, Mobilität und Geräuschunterdrückung im Vergleich zu Mitbewerbenden von Sennheiser, Sony oder Apple positiv auf. Beim Klang ist er gleichauf oder immer noch gut genug. Im Gesamtpaket aus geringem Gewicht, kompakter Größe, Klang und ANC ist der QC45 ein gelungener Kompromiss.
Lohnt sich der Umstieg vom Vorgänger? Klanglich sind der nun gut drei Jahre alte QC35 II und der ältere QC35 noch locker mit im Rennen. Ein Austausch ist unnötig, weil sich die Unterschiede ansonsten in Grenzen halten.
November 03,2021 Post by :Luka Müller