Amazon hat gestern nicht nur seinen neuen Fire TV Cube der 3. Generation sowie diverse neue Echo-Geräte vorgestellt, sondern auch ein Produkt speziell für Kinder: den Echo Dot Kids. Der Online-Händler möchte mit diesem Lautsprecher ein Alexa-Erlebnis speziell für die Jüngeren anbieten. Dies könnte sicherlich für Kontroversen sorgen, zumal Amazon verstärkt Ambitionen zeigt, Werbung über Alexa zuzulassen. Hier liegt es in der Verantwortung der Eltern, zu entscheiden, ob und wann sie ihre Kinder an das Amazon-Ökosystem heran führen möchten.
Amazon erklärt den Echo Dot Kids jedenfalls folgendermaßen: Für einen Kaufpreis von 69,99 Euro erhältst du nicht nur den Smart Speaker an sich, sondern auch Zugriff auf die Amazon Kids Kindersicherung, ein Jahr Amazon Kids+, ein kinderfreundliches Eulen- oder Drachen-Design und eine Zwei-Jahre-Sorglos-Garantie. Über die Kindersicherung kannst du z. B. für die Kleinen Zeitlimits setzen, einen Filter für Songs mit anstößigen Wörtern anlegen und mehr. Spracheinkäufe sind an den Echo Dot Kids ab Werk deaktiviert.
Amazon Kids+ für Alexa bietet Zugriff auf Hunderte von Hörbüchern und Hörspiele, werbefreie Radiosender und Premium-Alexa-Skills für Kinder. Mit einer Mitgliedschaft bei Amazon Kids+ haben Kinder ebenfalls Zugriff auf eine kuratierte Auswahl an Büchern, Familienfilmen, Fernsehsendungen, Lern-Apps und Spielen auf Fire-Tablets, Fire TV, den Kindle, Chromebooks, iOS- und Android-Geräten sowie jetzt auch an den Echo-Lautsprechern der Kids-Reihe.
Amazon Echo Dot Kids: Erhältlich ab dem 20. Oktober 2022
Die Auslieferung der Amazon Echo Dot Kids beginnt am 20. Oktober 2022. Vorbestellungen sind aber bereits möglich.
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Amazon Kids für Alexa soll dabei im Übrigen nicht nur Kindern Inhalte anbieten, sondern es sind auch Kontrollmöglichkeiten für Eltern integriert. Über das Eltern-Dashboard und die Alexa-App können Eltern etwa festlegen, welche Dienste und Skills ihre Kinder nutzen dürfen, die erwähnten Songs nach anstößigen Wörtern filtern und Zeitbegrenzungen für die Nutzung festlegen. Ebenfalls können die Erziehungsberechtigten Sprach- und Videoanrufe für ausgewählte Kontakte freischalten. Im Eltern-Dashboard sind dann auch Statistiken zu den Aktivitäten der Kinder sichtbar.
Kinder können den Echo Dot Kids und Alexa recht einfach nutzen: „Alexa, öffne Amazon Kids“, reicht etwa als Kommando, um Vorschläge zu Hörbüchern, Skills und mehr zu erhalten. Amazon stellt hier „pädagogisch wertvolle Alexa Skills“ zu etwa „Bibi & Tina“, „Grüfello Welt“ oder dem „Was ist was Quiz“ in Aussicht. Auch können sich die Kinder etwa morgens von Figuren wie Benjamin Blümchen, Grüffelo, oder Der kleine Drache Kokosnuss wecken lassen.
In Zusammenarbeit mit Radio Teddy Naturwetter gibt es den täglichen Wetterbericht und Informationen zu Naturphänomenen, Tieren und Pflanzen. Über den Sender lässt sich bald auch werbefrei Musik anhören. Familien, die bereits eine Amazon-Kids+-Mitgliedschaft besitzen, können jetzt ohne zusätzliche Kosten auf Amazon-Kids+-Inhalte für Alexa zugreifen. Amazon Kids+ kostet pro Monat 4,99 Euro für Prime-Mitglieder und 7,99 Euro für Nicht-Prime-Mitglieder.
Es überrascht nicht, dass Amazon jetzt auch das Kinderzimmer erobern will. Der Erfolg von Konzepten wie der Toniebox aus Deutschland haben ja längst bewiesen, dass Technikprodukte speziell für Kinder sehr lukrativ sein können.
Stimm-IDs speziell für Kinder
Laut Amazon können Eltern spezielle Stimm-IDs für Kinder erstellen, welche Alexa erkennt. Die digitale Assistentin aktiviert dann automatisch Amazon Kids mit den entsprechenden Einstellungen. An den Echo Show 8 (2. Generation), Echo Show 10 (3. Generation) und Echo Show 15 können Eltern zusätzlich visuelle IDs für ihre Kinder einrichten. Auf diese Weise werden altersgerechte Inhalte auf dem Bildschirm angezeigt, wenn das entsprechende Kind erkannt wird. Alle Bilder, die für die Erstellung einer visuellen ID verwendet werden, sollen laut Mazon nur verschlüsselt und ausschließlich lokal auf dem Gerät gespeichert werden.
Amazon will Bedenken, dass man nun ausgiebig die Kleinsten belauschen und ihre Daten auswerten könnte, zerstreuen: Datenschutz und Sicherheit seien integraler Bestandteil des Amazon Echo Dot Kids und der Alexa-Erfahrung für Kinder. Ob du Amazon in diesem Bezug vertraust, überlassen wir dir.
Amazon Kids und Amazon Kids+ für Alexa können über die Alexa-App im Übrigen auf neuen und bestehenden Echo-Geräten aktiviert werden. Dazu zählen die Echo, Echo Dot, Echo Flex, Echo Input, Echo Plus, Echo Show und Echo Studio. Das hierfür nötige Software-Update wird ab dem 20. Oktober ausgerollt.
Hier kannst du die neuen Echo Dot Kids vorbestellen:
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Creepy oder Groovy? Wie findest du den neuen Amazon Echo Dot Kids und die neuen Alexa-Funktionen für Kinder? Gehört das Produkt in jedes oder eher in kein Kinderzimmer?
Sollte man Alexa für Kinder begrenzen?
Doch das darf laut dem zweifachen Vater kein Grund sein, Kindern die Nutzung zu untersagen: "Es wächst gerade eine Generation auf, für die es vollkommen natürlich ist, mit technischen Geräten zu sprechen", erklärt Kosakowski. Die Spracheingabe sei für sie analog zu unserem erlernten Umgang mit Maus und Tastatur – also keine Besonderheit oder Trenderscheinung, die man vermeiden oder gar verbieten könne. Im Gegenteil, so der Experte: "Geräte durch Sprache zu steuern ist für Kinder heute schon so selbstverständlich wie das Internet an sich. Sie werden nie wieder damit aufhören."
Statt also die Kinder von Alexa, Siri und Co. fernzuhalten, sollten Eltern vor allem eines tun: sich mit den Medien, die ihre Kinder nutzen, auseinandersetzen. "Medienkompetenz fängt bei den Eltern an", sagt Rolf Kosakowski. Genau wie es unerlässlich ist, älteren Kindern den richtigen Umgang mit dem ersten eigenen Smartphone oder wichtige Regeln für die Sozialen Netzwerke zu erklären, so sollten Eltern ihre Kinder schon früh über den richtigen Umgang mit Sprachassistenten aufklären, rät der Experte.
Und auch Sabine Machowski empfiehlt Eltern, sich ausreichend Zeit zu nehmen, die Technik hinter der Stimme zu erklären: "Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes kann man Alexa oder Siri durch kindgerechte Erläuterungen einfach entmystifizieren. Dass sich die Hunde der Paw Patrol oder der Nachrichtensprecher der Tagesschau nicht wirklich in unserem Fernseher befinden, verstehen Kinder ja auch, wenn wir es ihnen erklären."
Kindern den richtigen Umgang mit Alexa erklären (und Funktionen sperren)
Es liegt also bei uns Eltern, unseren Kindern den richtigen Umgang mit der beliebten Technik zu erklären – und uns natürlich auch mit Optionen der Kindersicherung auseinanderzusetzen (zum Beispiel die Sperrfunktion von ungewollten Bestellungen). Dann, meint Rolf Kosakowski, gebe es nicht einmal eine Altersbegrenzung für die Nutzung von Alexa und anderen Smart Speakern.
"Das Eingabeverhalten per Sprache ist eine Horizonterweiterung, mit der ich Reaktionen erhalte, lange bevor ich lesen, schreiben oder Geräte anderweitig bedienen kann", sagt der Medienexperte. "Je früher Kinder diese Option nutzen können, desto besser."
Die Sorge, die Kinder würden durch die Nutzung von Sprachassistenten das richtige Lernen (und Behalten) von Informationen verlernen, weil sie jede Information einfach abfragen können, teilt Rolf Kosakowski nicht. Im Gegenteil: "Alexa ist ein flüchtiges Medium, sie hinterlässt mir ja nichts. Wenn ich frage 'Wie hoch ist der Eiffelturm?', muss ich mir die Antwort selbst merken – oder lernen, sie richtig zu dokumentieren." Mit Blick auf die Schulzeit und das eigenständige Lernen kann dieses Training laut Rolf Kosakowski sogar sehr hilfreich sein.
Einstellungen für Sprachassistenten im Überblick
Zuverlässige Jugendschutzeinstellungen gibt es für die geläufigsten Sprachassistenten bislang nicht. Eltern können die vorhandenen Möglichkeiten jedoch nutzen, um die Geräte für ihre Kinder so sicher wie möglich zu machen. Am besten nutzen besonders jüngere Kinder die Sprachassistenten nicht ohne Begleitung ihrer Eltern.
Amazon Echo
Amazons Sprachassistent ist direkt mit dem Amazon-Konto verbunden. So können schnell und unkompliziert Bestellungen aufgegeben werden – theoretisch auch vom Nachwuchs. Um das zu verhindern, können Eltern den Spracheinkauf in den Einstellungen deaktivieren oder per Bestätigungscode sichern. Die Erstellung eines Stimmprofils in der Software Alexa, dient allerdings ausschließlich dem NutzerInnenerlebnis. Eine Deaktivierung der Sprachaufzeichnung einzelner NutzerInnen, kann nicht über Stimmprofile stattfinden und bietet weiterhin eine Gefahr für Kinder. Außerdem ist die Weiterverwendung von gewonnenen Daten unklar, da Sprachaufzeichnungen nicht automatisch gelöscht werden. Um die Daten vom Server zu löschen, kann man sich an den Amazon Kundenservice wenden.
Google Home
Google bietet die Möglichkeit, einige explizite Inhalte von der Wiedergabe auszuschließen. Eltern können über das Menü der Google Home App einen eingeschränkten Modus für YouTube aktivieren. Für Google Play Music können über die Website explizite Titel im Radio blockiert werden. Über das Einstellungsmenü können unter „Digital Wellbeing“ Inhaltsfilter eingerichtet werden.
Apple Homepod
Wer die Siri-Sprachsteuerung auf Apple-Geräten eingestellt hat, kann für Kinder die Websuche einschränken. Über „Einstellungen“ und den Reiter „Bildschirmzeit“, können Eltern unter dem Punkt „Inhaltsbeschränkungen“ verschiedene Funktionen von Siri einschränken. Hierzu gehören Webinhalte und das Anzeigen von anstößiger Sprache.
February 24,2023 Post by :Luka Müller