Logo der Apple Watch
Apple Watch Sport in einem Apple Store
Rückseite der Apple Watch
Die Series 4 (40 mm)
Apple Watch angeschlossen an das magnetische Ladekabel
Innenleben der Apple Watch (Symbolgrafik)
System-in-Package S1 im Gerät Darstellung desS1 im Gerät
Unter dem Namen Apple Watch vermarktet das US-amerikanische Unternehmen Apple eine Smartwatch-Modellreihe. Die erste Generation der Apple Watch wurde am 9. September 2014 im Rahmen einer öffentlichen Keynote vorgestellt und war seit dem 24. April 2015 erhältlich[1][2][3]. Jährlich wird eine neue Apple Watch vorgestellt. Am 14. September 2021 wurde die neue Apple Watch Series 7 vorgestellt.
Funktionen und Technik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Die Apple Watch hat Sensoren zur Messung der Herzfrequenz sowie einen Lage- und Beschleunigungssensor, der Bewegungen erkennt und so unter anderem für Fitnessapps zu nutzen ist.[4] Sie kann unter anderem bevorstehende Termine oder eingehende Nachrichten anzeigen. Seit März 2015 unterstützen Apps für das iPhone von Drittanbietern im App Store auch die Apple Watch. Mit einem NFC-Chip wird Apple Pay unterstützt.[5] Das Betriebssystem bezeichnet Apple seit der Vorstellung der Version 2.0 bei der WWDC 2015 am 8. Juni 2015 als watchOS, statt wie bisher als Watch OS.[6]
Ab watchOS 2.0 sind auch Drittanbieter-Apps möglich, die ohne Verbindung zum iPhone funktionieren.
Die Bedienung erfolgt über Sprachsteuerung (Siri), über einen kapazitiven Touchscreen, der auch die Druckstärke erkennt (Force Touch vor watchOS 7), sowie über eine digitale Krone zum Scrollen und Zoomen. Die Krone kann gedrückt werden, um zum Startbildschirm zurückzukehren wie beim Home-Button im iPhone.
Zudem enthält das Gerät einen Linearaktor für haptische Rückmeldungen. Dadurch kann die Apple Watch beispielsweise mit dem Kartendienst Maps Wegrichtungen in Form unterschiedlicher Vibrationsarten wiedergeben.
Als SiP kam anfangs Apple S1 zum Einsatz. Die Apple Watch hat ein WLAN-Modul sowie Bluetooth.[7]
In der 1. Generation wurde auf den GPS-Empfänger des gekoppelten iPhone zurückgegriffen.[8] Dies sorgte gerade bei Sportlern, die die Uhr als Fitnesstracker verwenden wollten, für Unmut.[9] Nach einer Kalibrierung der Apple Watch war die Anzeige zurückgelegter Wege auch ohne Verbindung zum iPhone möglich.[10] Ab der Series 2 beinhaltet die Apple Watch einen GPS-Empfänger, somit ist auch eine Aufzeichnung der genauen Laufroute ohne iPhone möglich.
An der Apple Watch Serie 3 werden optional LTE und UMTS unterstützt.[11]
Die Apple Watch der 1. Generation ist mit dem iPhone 5 und nachfolgenden iPhones (ab iOS 8.2) kompatibel. Sie nutzt den stromsparenden Bluetooth-LE-Standard.
Für watchOS 4 und damit ausgelieferte Apple Watch Modelle (Series 1 und 3) ist ein iPhone mit iOS 11 oder höher erforderlich. Damit entfällt die Kompatibilität zu iPhone 5 und iPhone 5c.
Die Mobilfunk-fähige Variante der Apple Watch Series 3 setzt ein iPhone 6 oder neuer voraus.
Programmierung von Apps [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Apple liefert Entwicklern ein SDK namens „WatchKit“ für die Entwicklungsumgebung Xcode unter OS X.[12]
Der Lithium-Polymer-Akku der Apple Watch (1. Generation) speichert in der 38-mm-Version 205 mAh bei einer Spannung von 3,8 Volt. Das entspricht der Energie von 0,78 Wattstunden.[13]
Eine Nutzung ist über circa 18 Stunden möglich. Dies überprüfte man mit 90 Display-Aktivierungen durch Armheben, 90 Benachrichtigungen, 45 Minuten App-Nutzung und 30 Minuten Training mit Musik über ein Bluetooth-Headset. Die Akkulaufzeit bei Telefonaten soll bis zu 3 Stunden betragen, bei Audiowiedergabe bis zu 6,5 Stunden. Benutzt man das Gerät als Armbanduhr ohne Apps zu starten, kann die Laufzeit 2 Tage (48 Stunden) betragen. Eine leere Apple Watch komplett aufzuladen (auf 100 Prozent) dauert 2,5 Stunden, zu 80 Prozent nur 1,5 Stunden. Nach Unterschreiten eines bestimmten Akkustands kann die Uhrzeit noch viermal pro Stunde abgefragt werden.
Tätowierungen können das Auslesen der Herzrate erschweren, da die Tinte, das Muster und die Dichte der Tätowierung das Licht des Sensors blockieren.[14]
Die LTE-Versionen unterstützen noch kein Roaming, sodass keine Verbindung mit dem Mobilfunk außerhalb des Netzes des eigenen Netzbetreibers erfolgt.[15] Lediglich die Nutzung des Notrufs ist in einigen ausländischen Netzen ab der Series 5 möglich.[16]
Die Apple Watch der 1. Generation war in drei Modellen erhältlich: ein reguläres („Apple Watch“) aus Edelstahl und Saphirglas, ein leichteres und stabileres für Sport und Fitness („Apple Watch Sport“) aus Aluminium und gehärtetem Glas, sowie ein Modell aus 18-karätigem Gelb- oder Roségold und Saphirglas („Apple Watch Edition“). In Kooperation mit dem Sportartikelhersteller Nike und dem Luxus-Modehersteller Hermès erschienen weitere Ableger der Apple Watch, die sich jeweils durch exklusive Ziffernblätter und Armbänder von den anderen Modellen unterscheiden.[17][18] Jedes Modell gibt es in zwei verschiedenen Größen (38 und 42 mm, gemessen an der Höhe[19][20]). Zudem gibt es sechs verschiedene Armbänder aus Leder, Kunststoff und Metall.[20] Das 38-Millimeter-Display hat 272×340 Pixel Auflösung und das 42-Millimeter-Modell 312×390 Pixel. Die Seitenverhältnisse der Displays sind demnach 4:5.[21] Das Ion-X-Display der Apple Watch Sport kann mit einem sehr scharfen und harten Material beschädigt werden, wogegen die Apple Watch mit Saphirglas stärksten Einwirkungen standhält.[22]
Ausgeliefert werden die Geräte mit der Armbandgröße (S/M und M/L) in gleicher Farbe (nur das gelochte Armbandteil ist zweimal vorhanden[23]). Die anderen Versionen enthalten ein Armband im Lieferumfang.[24]
Die Apple Watch Series 1 und Series 2 stellen die zweite Generation der Apple Watch dar. Die Apple Watch Series 2 zeichnet sich vor allem durch ihren Dual-Core-SoC Apple S2, die GPS-Integration und eine IP68-Zertifizierung aus. Darüber hinaus wurde das Goldgehäuse der Apple Watch Edition durch eines aus Keramik ersetzt. Die Series 1 ersetzt die erste Generation der Apple Watch und zeichnet sich vor allem durch einen von 520 MHz auf 780 MHz verbesserten Prozessor aus. Beide Modelle wurden am 7. September 2016 vorgestellt und waren ab dem 16. September 2016 erhältlich.[25]
Die wichtigste Neuerung der Apple Watch Series 3 stellt die optionale Unterstützung von LTE mit Hilfe einer eSIM dar, womit beispielsweise Telefonate ohne die Verbindung mit einem iPhone möglich werden. Auch werden die bisherigen Funktionen durch einen Höhenmesser ergänzt. Die Apple Watch Series 3 wurde am 12. September 2017 vorgestellt und ist seit dem 22. September 2017 erhältlich.[26]
Mit Apple Watch Series 4 wurde die Displaygröße verändert. Es gibt ein 40-Millimeter-Display mit 324 x 394 Pixeln Auflösung und ein 44-Millimeter-Display mit 368 x 448 Pixel. Auch zeichnet die Apple Watch seither Elektrokardiogramme (EKG) auf und gibt Hinweise auf Herzprobleme wie Vorhofflimmern. Bei eingestelltem Alter ab 60 erkennt sie Stürze und ruft Notdienste.[27] Die Apple Watch Series 4 wurde am 12. September 2018 vorgestellt und war seit dem 21. September 2018 erhältlich.[28]
Ab Apple Watch Series 5 ist ein Kompass enthalten. Zudem ist das Display dauerhaft aktiv, wobei das Always-on-Display dann mit reduzierter Helligkeit und Wiederholfrequenz und weniger Details arbeitet (beispielsweise Ausblenden des Sekundenzeigers), um Strom zu sparen. Vorgängermodelle aktivierten das Display nur, wenn die Uhr bewegt oder angetippt wurde. Nach der Vorstellung der Apple Watch Series 5 am 10. September 2019 war sie ab dem 20. September 2019 erhältlich.[29]
Mit der Apple Watch Series 6 halten ein Blutsauerstoffsensor (sO2-Sensor) und ein verbessertes Always-on-Display Einzug. Für die Aluminiummodelle stehen mit Blau und Rot nun neue Farben zur Verfügung. Die aus Keramik gefertigte Apple Watch Edition wurde gestrichen. Die Apple Watch SE soll eine preisgünstige Alternative darstellen, verzichtet allerdings dabei auf das Always-on-Display, das EKG und den Blutsauerstoffsensor. Als Prozessor wird der Apple S5 aus der Apple Watch Series 5 genutzt. Beide Modelle sind die ersten, die auf die Force-Touch-Funktion verzichten. Mit watchOS 7 wurde diese Funktion auch aus den Vorgängermodellen, welche das Update unterstützen, entfernt.[30] Beide Modelle wurden am 15. September 2020 vorgestellt und sind seit dem 18. September 2020 erhältlich.[31]
Bei der Apple Watch 7 wurden neue Größen vorgestellt, und das Design leicht verändert. Die Smartwatch ist in den zwei neuen Größen 41 und 45 Millimeter erhältlich und damit jeweils einen Millimeter gewachsen. Der Rahmen wurde noch etwas mehr abgerundet, und das Display ist im Rahmen noch besser integriert worden, außerdem konnten die Displayränder noch einmal deutlich verkleinert werden. Neue Sensoren im Vergleich zur Vorgängergeneration hat die Watch 7 allerdings nicht. Den Akku hat Apple aber verbessert, die Smartwatch kann nun 33 % schneller aufladen, sie lädt von Null auf 80 % in 45 Minuten. Die Apple Watch 7 verfügt über ein stabileres Display und Staubschutz, womit auch Mountainbiking möglich ist. Auch wurden die neuen Farben Mitternacht, Polarstern, Dunkelgrün, Blau und Product(Red) in der Aluminiumversion vorgestellt, bei Edelstahl und Titanium bleiben die altbekannten Farben. Beide Modelle wurden am 14. September 2021 vorgestellt.[32]
Vergleich der Modelle [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Geräte verfügbar
Verkauf eingestellt
Medizinische Anwendung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Seit der Apple Watch Series 4 ist es möglich – abhängig von länderspezifischer Regulatorik – 1-Kanal EKG-Aufzeichnungen vom Ableitungstyp 1 (linker oder rechter Arm) von 30-sekündiger Dauer anzufertigen und das Messergebnis als PDF-Datei auf ein iPhone zu exportieren.
Dass die EKG-App der Apple Watch nicht nur zur Diagnostik von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern taugt, erläuterte das Universitätsklinikum Mainz im Jahre 2020 in einem Fachartikel im European Heart Journal. Dabei wurde eine 80-jährige Apple Watch-Trägerin in die Chest Pain Unit wegen Brustschmerzen, unregelmäßigen Puls und Bewusstseinstrübungen eingeliefert. Das sind Symptome einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) und damit Vorboten eines Herzinfarkts. Ein in der Klinik angefertigtes 12-Kanal-EKG und eine Blutuntersuchung waren jedoch unauffällig. In vergangenen EKG-Aufzeichnungen der App sah man jedoch ausgeprägte Senkungen der ST-Strecke – klare Hinweise auf eine schwere und akute Herzdurchblutungsstörung. Als man die Frau daher umgehend mit einem Herzkatheter untersuchte, fiel eine schwere KHK auf, die zum Herzinfarkt hätte führen können. Die nahezu verschlossenen Herzkranzgefäße wurden mittels Ballon gedehnt und mit Stents versorgt. Zwei Tage später konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden.[45]
Medizinische Risiken für ICD- und Herzschrittmacher-Träger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Verschiedene Armbänder der Apple Watch oder eines Fitbit-Armbandes können im Verschluss mit einem relativ kräftigen Magneten ausgestattet sein. Die Feldstärke dieser Magnete ist so stark, dass sie die lebensrettende Schockfunktion von implantierbaren kardioverter-Defibrillatoren (ICD) deaktivieren könnten, wenn sich Handgelenk und Verschluss in der Nähe des ICD befinden. Ein derartiges Ereignis wurde in der Zeitschrift Heart Rhythm detailliert beschrieben. Ähnlich lebensgefährlich wäre bei konventionellen Schrittmachern ein Umschalten in den D00/V00-Modus. Es wurden Versuche durchgeführt, um zu ermitteln, welche Abstände kritisch seien. Maximale Abstände in cm, bei denen verschiedene Magnete den implantierten Kardioverter-Defibrillator deaktivieren könnten: Fitbit Armband 2,4 cm, Apple Watch Armband 2,0 cm. Die Patienten sollten über dieses Risiko aufgeklärt werden und darauf hingewiesen werden, dass sie ihre Armbänder mindestens 15 cm von ihren kardiologischen Geräten entfernt halten und sie nicht zum Schlafen tragen sollten.[46][47]
Erste Reaktionen auf die Apple Watch waren sehr unterschiedlich. Walter Mossberg lobte die Benutzeroberfläche als „einfach und schlau“.[48]
Die Apple Watch wurde am 27. Februar 2015 in München mit dem iF Design Award 2015 in Gold ausgezeichnet.[49][50]
Die Zeitschrift „test“ der Stiftung Warentest (Ausgabe 05/2021) kam zu dem Ergebnis, dass sechs der getesteten Smartwatches, darunter zwei Apple Watches (Apple Watch Series 6 und Apple Watch SE) das Prädikat „gut“ verdienten („Apple Watch Series 6 bleibt Testsieger“). Die Apple Watch Series 6 messe Fitnessdaten (Kalorienverbrauch und Puls) genauer als alle anderen.[51]
Apple hatte in der Vergangenheit daran gearbeitet, für ihre Smartwatch die Marke iWatch zu schützen. Dabei kam es zu Problemen mit der geschützten Marke iSwatch des Schweizer Uhrenherstellers Swatch. Somit entschied sich Apple für den Namen „Apple Watch“.[52]
Laut der Marktforschungsfirma Canalys mag Apple im Jahr 2017 rund 18 Millionen Apple Watches verkauft haben. Laut IDC soll Apple im Schlussquartal 2017 mehr Uhren verkauft haben als die Schweizer Uhrenindustrie zusammen. Apple ist damit weltgrößter Uhrenhersteller.[53] Im Jahre 2019 war Apple deutlicher Marktführer im Bereich Smartwatches.[54]
April 07,2022 Post by :Luka Müller