„Nein, tut mir leid, aber an Gaming haben wir kein Interesse“ – dieser vernichtende Satz einer Mitarbeiterin von Teufel auf einer Veranstaltung nach meiner Vorstellung ist mir bis heute in nicht so guter Erinnerung geblieben. Man gab mir damit höflich zu verstehen, dass ich mich bitte vom Hof machen kann. Jetzt, Jahre später halte ich mit dem Teufel ZOLA ein auf Wunsch quietschbuntes Gaming-Headset in den Fingern und denke an diese Mitarbeiterin. Offenbar hat man an Gamern doch Interesse, denn sonst würde man nicht das ZOLA mit seinen zahlreichen frischen Farbkombinationen präsentieren.
Was gibt es Besseres, als ein neues Gaming-Spielzeug an die Playstation 5 anzuschließen und mal wieder eine ausgiebige Runde Forza Motorsport zu spielen? Schon über mein 5.1.2 Heimkino-System war der Klang überragend, also darf das Teufel ZOLA gleich einmal zeigen, was es so leisten kann. Die Verpackung beinhaltet das Headset, das Mikrofon, Anschlusskabel und ein 7.1 USB-Dongle.
Ich könnte es mir einfach machen und das Headset über den Klinkenstecker direkt an den Controller anschließen, aber dann steht mir nur Stereo zur Verfügung und die PS5 erkennt nur ein Headset, aber eben nicht, welches da wirklich angeschlossen ist. Also wird das USB-Dongle in die Konsole gesteckt, der Klinkenstecker mit dem Dongle verbunden und abschließend werden die Soundeinstellungen kontrolliert.
Und siehe da, jetzt erkennt die PS5, dass sie den Ton bitte über den USB-Anschluss und das Teufel ZOLA auszugeben hat. Jetzt noch den 3D-Sound der Konsole aktiviert und entsprechend justiert und schon steht dem Spaß an einigen Rennen nichts mehr im Wege. Das Dongle sorgt in diesem Fall aber tatsächlich nur für den 3D-Sound der Playstation 5. Die DTS Headphone:X 2.0 Technik steht nur über den PC zur Verfügung.
Teufel kann Bass, oder?
Die 40 Millimeter HD-Treiber machen tatsächlich Stimmung, allerdings könnte ich mehr Lautstärke vertragen. Das ist aber mein persönliches Empfinden. Ich sitze in meinem Ferrari und rolle das Feld von hinten auf. Da man bei Forza Motorsport warum auch immer aus der letzten Position startet, statt eine Quali-Runde für einen besseren Startplatz zu fahren, bin ich wie immer gezwungen, mit knatternden Reifen und quietschendem Fahrwerk jeden Curb auf der Innenseite mitzunehmen, um Meter um Meter gutzumachen. Beim Überholen wird den stur die Ideallinie fahrenden Kontrahenten auch schon mal im Kurveninneren eine Breitseite verpasst und wie so häufig verfehle ich vor lauter Gier den einen oder anderen Bremspunkt und lande im Kies oder auf der Wiese.
All diese Soundeffekte bringt das Teufel ZOLA wirklich gut an die Ohren des Spielers. Allerdings bin ich etwas verwundert, da der Name Teufel üblicherweise mit kernigen Bässen gleichgesetzt wird. Das ist hier nicht wirklich der Fall, alles nimmt sich sehr gesittet aus, gerade das Kurvenschneiden über die Curbs und das tiefe Brummen von Motoren und Auspuffanlagen habe ich durch andere Headsets intensiver in Erinnerung.
Also ziehe ich mein EPOS H3, das JBL Quantum 600 und mein Razer BlackShark V2 zum Vergleich heran. Und tatsächlich bietet das ZOLA im Tieftonbereich weniger Energie als die anderen Gaming-Headsets. Das JBL und das Razer machen mehr Druck aus dem Keller, lediglich mit dem H3 liegt es akustisch gleichauf. Der von Teufel beworbene, „extrem tiefe und kraftvolle Bass“ findet also so nicht statt. Aber Bass allein macht noch kein gutes Headset aus, im Gegenteil, die Kunst ist es, eine Abstimmung zwischen nervtötenden Dröhnen und echter Dynamik zu finden. Das ZOLA liegt mittendrin.
Nun gut, zum Glück ist Forza Motorsport nicht das einzige Spiel in meiner reichhaltigen Sammlung, also starte ich The Last Of Us Part I und siehe da, das Teufel ZOLA bietet hier einen ausgewogenen Klang und gerade der Mittenbereich für die Wiedergabe von Stimmen macht hier einen wirklich guten Job. Aber auch die Höhen kommen gut zur Geltung und so sorgen beide Frequenzbereiche für ein gutes räumliches Klangbild. Obendrein sind nun auch die sonst über Lautsprecher kaum vernehmbaren Umgebungsgeräsuche hörbar, ein akustischer Vorteil, der gerade bei einem cineastischen Meisterwerk wie The Last Of Us noch einmal für mehr Atmosphäre sorgt und mich tiefer in die Spielewelt abtauschen lässt. Dafür ist ein Headset nämlich auch gemacht – man blendet die Umwelt aus und taucht in das Spiel ein.
Für PC-Gamer steht mit dem Teufel Audio Center eine Software zur Verfügung, die das Konfigurieren des ZOLA ermöglicht. In den zahlreichen Einstellungen lässt sich vom Mikrofon, über die Surround-Effekte bis hin zum Equalizer alles feinjustieren, um den Klang den persönlichen Vorlieben anzupassen. Da ich aber meine PCs nur als Rechenknechte und Schreibmaschine verwende und nicht auf denen spiele, habe ich diese Software nicht installiert. Wer an der Xbox Series One oder der Nintendo Switch spielt, verbindet den Kopfhörer ganz einfach mit dem Klinkenkabel und der Konsole bzw. dem Joypad. Im Gegensatz zu PC mit der DTS Headphone:X 2.0 Technik und der PS5 mit 3D-Audio steht auf diesen beiden Konsolen dann aber nur Stereo-Sound zur Verfügung.
Ein Gaming-Headset ohne Mikrofon ist nur ein Headset. Gerade in Online-Partien will und muss man mit seinen Mitspielern kommunizieren. Das HD-Kondensator-Mikro ist dabei wie schon die Treiber offenbar auf mittlere und höhere Frequenzen ausgelegt, wodurch tatsächlich eine einwandfreie Sprachausgabe ermöglicht wird. Kommt man bei Chat-Partnern und Mitspielern mit anderen Headsets manchmal wie über eine alte analoge Telefonleitung an, so gab es hier einstimmig nur positive Rückmeldung zur Sprachqualität. Allerdings könnte auch hier die Lautstärke höher sein. Diese lässt sich leider auch an der in das Kabel integrierten Fernbedienung nicht verstellen.
Bunt, bunter, Teufel ZOLA
Der eigentliche Clou des Teufel ZOLA ist aber die Möglichkeit, das Headset über buntes Zubehör ganz nach dem persönlichen Geschmack optisch zu individualisieren. Statt also der üblichen schwarzen oder sonstwie langweilig ausgelieferten Kopfhörer, lassen sich beim ZOLA die Cover, Ohrpolster und der Windschutz des Mikrofons austauschen.
Kommt das Headset selbst in den beiden Grundfarben Dark und Light Grey daher, bietet das Zubehör acht weitere Farben vom eher klassischen Corel Red und Golden Amber bis hin zu schrillen Tönen wie Teal, Lime, Grape und Aqua. Dazu kommen die beiden Grautöne der Kopfhörer. Allerdings lässt sich Teufel diese persönliche Note auch gut bezahlen. Die Cover kosten knapp 20€, die Ohrpolster und der Windschutz liegen bei knapp 25€.
Aber diese Farbkombis hat das Teufel ZOLA auch nötig, denn nach dem Auspacken ist man im ersten Moment überrascht, aus wie viel preiswert wirkenden Kunststoff ein doch nicht wirklich preiswerter Kopfhörer bestehen kann. Bis auf die Metallbügel, die die beiden Ohrmuscheln halten, hinterlässt das gesamte Headset aufgrund des Plastiks keinen Eindruck, bei dem man vor Aufregung kurz den Atem anhält. Das mag aber auch daran liegen, dass ich das weiße bzw. hellgraue Modell erhalten habe, ohne die Möglichkeit, dieses farblich umzugestalten. Schwarz mag hier noch einmal anders wirken.
Ein anderer wichtiger Punkt bei einem Gaming-Headset ist der Tragekomfort. Gaming-Sessions können sich auch mal länger hinziehen und nichts ist ärgerlicher als ein schweres Headset, das irgendwann durch sein übermäßiges Gewicht Kopf- oder Nackenschmerzen verursacht. Hier liegt das Teufel ZOLA aber weit vorn. Ganze nur 330 Gramm lassen sich auch über Stunden hinweg bequem ertragen, außerdem sorgen die weichen Ohrpolster für ein angenehmes Gefühl. Selbst Brillenträger kommen mit dem ZOLA wirklich gut klar. Der Druck des Kopfbügels ist bei meinem Durchschnittskopf perfekt ausbalanciert. Einerseits habe ich keinen Druck auf den Ohren, andererseits hält der Kopfhörer auch bei hektischen Bewegungen ohne zu verrutschen.
Fazit:
Das Teufel ZOLA bringt Farbe in den teilweise doch optisch langweiligen Markt der mehrheitlich einfarbigen Gaming-Kopfhörer. Mit seinen austauschbaren Covern und Polstern lässt sich das Headset ganz nach dem persönlichen Geschmack seines Trägers konfigurieren, auch wenn das Zubehör vielleicht nicht ganz preiswert erscheinen mag. Man geht jetzt bei Teufel den Weg, den Sony und Microsoft bereits mit den bunten Joypads für PS5 und Xbox Series X|S geebnet haben.
Akustisch ist das ZOLA recht gradlinig abgestimmt, auffällig sind die für Teufel ungewohnt zurückhaltenden Bässe. Dafür kommen die ausgewogenen Mitten und Höhen besser zur Geltung, was für ein insgesamt harmonisches Klangbild sorgt. Dazu kommt ein hochwertiges Mikrofon, welches die eigene Stimme beim Online-Gaming einwandfrei an die Ohren der Mitspieler transportiert.
Link zum Hersteller: Teufel ZOLA
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Standmikrofon oder Headset für Gaming?
Ein klassisches Headset ist wohl die Standardlösung für die Teamkommunikation der meisten Spieler. Wer jedoch öfters Videos, beispielsweise Lets Plays aufnimmt, der ist mit einem Standmikrofon wesentlich besser beraten. Wo die Vor- und Nachteile von Standmikrofon oder Headset liegen, soll dieser Artikel detailliert klären. Damit weiß jeder Spieler, worauf er bei seinen Anforderungen achten muss.
Mikrofon und Kopfhörer getrennt – die Vorteile
Die meisten Gamer kennen die Vorteile klassischer Headsets. Deshalb soll hier zunächst auf die der Alternative eingegangen werden. Eins vorweg: Was die Wertigkeit der Kopfhörer angeht, finden sich nahezu immer gleichwertige Headsets. Anders sieht es bei der Aufnahmequalität aus. Die Mikrofone im Headset sind selbst bei teuren Modellen höchstens mittelmäßig. Gerade Lets Player, Podcaster und Andere, denen die Aufnahme der Stimme wichtig ist, nehmen das schnell zur Kenntnis. Die Stimmaufnahmen sind deutlich realistischer, weniger verzerrt und je nach Modell können sogar Umgebungsgeräusche effektiv herausgefiltert werden. Das ist natürlich vor allem bei der Verwendung von mechanischen Tastaturen interessant.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Individualität. Wer sich für Headsets entscheidet, muss entweder beim Kopfhörer oder beim Mikrofon Abstriche zugunsten des Anderen machen. Die separate Anschaffung erlaubt die Verwendung des optimalen Audioequipments für die eigenen Ansprüche. Während für einfaches Gaming ein USB-Mikrofon gut geeignet ist, empfiehlt sich bei hochwertigen Aufnahmen beispielsweise ein dynamisches Modell. Diese Wahlmöglichkeit gibt es bei Headsets in der Regel nicht.
Im hochklassigen Bereich ist zudem der Anschaffungspreis geringer. Natürlich gibt es für 30 Euro keine Kombination aus guten Kopfhörern und überdurchschnittlichem Headset. Wer jedoch im dreistelligen Bereich geplant hat, kann mit der separaten Anschaffung bei gleicher Qualität Geld sparen. Die deutsche Hardware-Seite zockergear.de gibt in diesem Beitrag einen Überblick, welche Mikrofone sich am besten dazu eignen.
Die Vorteile klassischer Headsets
Für den normalen Zocker hat ein klassisches Headset einen gravierenden Vorteil: Unter 100 Euro sind sie meist sehr viel günstiger und bieten ausreichende Qualität für Teamspeak, Discord und Ähnliches. Außerdem erfordert ein Gaming Mikrofon stets zusätzlichen Platz. Es kann zwar individuell per Stativ oder ausziehbarem Mikrofonständer positioniert werden, ein Headset ist allerdings deutlich kompakter.
Zusätzlich ist bei vielen separaten Mikrofonen eine Soundkarte für die Ausschöpfung des Potenzials erforderlich. Zwar sind die Aufnahmen auch mit der integrierten Variante deutlich besser als beim Headset, aber nicht so gut wie möglich. Außerdem sorgt die Soundkarte auch für bessere Qualität bei hochwertigen Kopfhörern. Headsets mit mittelmäßigen Mikrofonen sind zur einfachen Teamkoordination meist ausreichend, die zusätzlichen Anschaffungskosten für eine Soundkarte entfallen jedoch.
Standmikrofon oder Headset – was ist besser?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wer Wert auf hochqualitativen Sound für Aufnahme und Wiedergabe legt, der ist ganz klar mit der Kombination aus Standmikrofon und Kopfhörern deutlich besser beraten. Dabei ist eine zusätzliche Soundkarte für das volle Potenzial empfehlenswert, wenn auch nicht immer zwingend nötig. Durchschnittliche Gamer greifen dagegen bei der Frage Kopfhörer und Standmikrofon oder Headset lieber zu Letzterem. In ihrem Budget sind sie meist günstiger und zusätzliche Hardware entfällt.
Viel wichtiger als diese Frage ist eine passende Soundqualität. Jeder Spieler hat hier eigene Ansprüche. Dementsprechend ist die Wahl der richtigen Kopfhörer entscheidend für den Genuss der Spiele. Hier helfen leider nur Rezensionen und Probe hören.
Rein kabelgebundene Office-Headsets gibt es mit herstellerspezifischen Steckern, Klinkenstecker- oder USB-Verbindung. Während Klinkenanschlüsse seit jeher geläufig sind, bieten PC-Headsets mit USB-Anschluss unter Umständen bessere Soundqualität, da diese normalerweise über eine Soundkarte verfügen und darüber am PC weitere Einstellungen zum Gerät vorgenommen werden können. Einmal eingesteckt, kann man auch schon lostelefonieren.
Ein weiterer Trumpf beim kabelgebundenen Business-Headset ist, dass man sich keine Sorgen um Akkukapazitäten und -ladezeiten machen muss – besonders wenn ein Meeting mal länger dauert. Zumal sind Kopfhörer mit Kabelanschluss oft auch etwas günstiger zu erwerben als ihre schnurlosen Counterparts. Wer während einer Online-Konferenz allerdings mobil sein möchte, den Arbeitsplatz kurz verlassen will oder sich nach mehr Bewegungsfreiheit sehnt, der sollte sich vielleicht doch nach einem wireless Bluetooth-Headset umsehen.
Egal für welches Headset Sie sich entscheiden - in puncto Sprachqualität, Funktionalität und Funktionsumfang sind sowohl Funk- als auch Kabel-Headsets sehr gut aufgestellt und richten sich nach den Bedürfnissen einer ideal vernetzten Arbeitswelt.
February 04,2023 Post by :Luka Müller