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  Diese Uhr versteckt erst ihr Können – und offenbart dann ein paar Schwächen

  

  Die Scanwatch Horizon von Withings ist eine hybride Smartwatch im Taucheruhr-Design, der man ihr Können nicht ansieht. Dabei ist sie sogar in der Lage, dem Nutzer ein EKG liefern. Im Test zeigte sie aber auch Schwächen.

  Wer das Design von normalen Smartwatches nicht mag, aber trotzdem einige ihrer Funktionen zu schätzen weiß, landet meist bei einer hybriden Smartwatch. Auf diese Nutzer hat es Withings mit seiner neuen Scanwatch Horizon abgesehen.

  Das könnte tatsächlich funktionieren. Denn die Scanwatch Horizon ist auf den ersten Blick gar nicht als smarte Uhr zu erkennen. Sie sieht eher aus wie eine edle Taucheruhr. Dabei hat sie jede Menge Funktionen, die weit darüber hinaus gehen.

  Withings ist mit seinen Uhren weit gekommen. Das neue Modell wirkt mit seinem Gehäuse aus gebürstetem Edelstahl sehr hochwertig, ist allerdings auch entsprechend schwer. Ohne Armband wiegt es bereits mehr als 70 Gramm.

  Zum Vergleich: Die aktuelle Apple Watch wiegt mit einem Edelstahlgehäuse nur gut 50 Gramm. Geliefert wird die Scanwatch mit einem Armband ebenfalls aus Edelstahl und – für den Sporteinsatz besser geeignet – einem Band aus Fluorkautschuk.

  Das Werkzeug für die Anpassung des Stahlarmbandes wird gleich mitgeliefert. Das Wechseln der Armbänder verlangt etwas Geschick, täglich will man es nicht machen, um beispielsweise damit ins Schwimmbad zu gehen.

  Man muss größere Uhren schon mögen, um mit der Scanwatch warmzuwerden. Sie hat ein 43-Millimeter-Gehäuse. Als smarte Uhr enttarnt sie sich nur, wenn das kleine runde OLED-Display angeht, das über die Krone gesteuert wird. Einmal an der Seite gedrückt, aktiviert sich das Display.

  Durch die Menüs steuert man, indem die Krone gedreht wird. In welcher Reihenfolge was dort angezeigt wird, können Nutzer in der Health-Mate-App von Withings einstellen, die es für iPhones und Android-Geräte gibt.

  Die Uhr ist über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Die App ist gut sortiert, Withings nutzt sie für all seine Geräte, darunter auch die Körperwaage. Ein zweites rundes Display auf dem Zifferblatt mit echten Zeigern zeigt den Fortschritt zum täglichen Aktivitätsziel in Prozent an.

  Die Scanwatch überwacht die Gesundheit seiner Nutzer. Dabei misst sie alle zehn Minuten die Herzfrequenz. Stellt sie einen unregelmäßigen Herzschlag oder ein Vorhofflimmern fest, fordert sie zum Messen eines Ein-Kanal-EKGs auf.

  Nachdem man es über die Krone gestartet hat, legt man seine Hand für 30 Sekunden auf die Uhr. Im Anschluss ist das EKG in der Health-Mate-App verfügbar und kann als PDF-Dokument exportiert werden, auf Wunsch auch mit anderen Gesundheitsdaten, um es etwa einem Arzt zu zeigen. Nutzer können auch die Sauerstoffsättigung im Blut messen.

  Withings ermöglicht mit seinem Sleep Analyzer bereits das Schlaftracking. Dabei handelt es sich um ein Sensor, der unter die Matratze geschoben wird. Die Uhr soll das Schlaftracking auch können und sogar nächtliche Atemstörungen erkennen.

  Im Test hat das Schlaftracking nicht überzeugt, zumal nur zwischen Tief- und Leichtschlaf unterschieden wird, der Traumschlaf wird nicht festgehalten. Natürlich misst die Scanwatch auch die Aktivität der Nutzer.

  Dabei werden Schritte, Kalorien und zurückgelegte Entfernungen festgehalten. Einige Aktivitäten wie Gehen, Radfahren, Laufen und Schwimmen werden automatisch erkannt. Die Uhr ist übrigens bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht.

  Das automatische Erkennen hat im Test gut funktioniert. In der App wurde aber nur eine von zwei gemessenen Radfahraktivitäten in der Übersicht angezeigt.

  Bei der Pulsmessung Abweichungen sichtbar

  Manuell können Nutzer aber aus mehr als 30 Sportarten wählen und das Tracking auf der Uhr starten. Im Vergleich mit einem Polar-Brustgurt konnten wir aber Abweichungen beim Erfassen der Herzfrequenz feststellen.

  So hat die Uhr beim Spinning zwischendurch immer mal wieder Messwerte von 80 Schlägen pro Minute festgehalten, wo die Werte deutlich über 120 gelegen haben dürften.

  Die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone hält die Uhr aber zuverlässig. Und sie zeigt auf dem kleinen Display Benachrichtigungen und eingehende Anrufe an, die mit einem deutlich spürbaren Vibrieren gemeldet werden. Eine WhatsApp-Nachricht wird dann komplett in einem durchlaufenden Text dargestellt.

  Darauf antworten können Nutzer leider jedoch nicht auf der Uhr. Auch Anrufe können weder angenommen werden, noch lässt sich über die Uhr telefonieren.

  Fazit: Die Scanwatch Horizon von Withings ist eine stylische Uhr, die ihre Funktionen auf den ersten Blick nicht verrät. Viele Anwender dürften mit ihren Funktionen zufrieden sein, die im Test aber nicht immer zuverlässig waren.

  Leider können die Benachrichtigungen nicht zu einem späteren Zeitpunkt auf der Uhr abgerufen werden; die Uhr zeigt sie nur in dem Moment an, in dem sie eintreffen. Neue Funktionen oder Apps lassen sich nicht installieren, einen App-Store gibt es nicht.

  Dafür gibt es aber mit dem EKG und der Messung der Sauerstoffsättigung im Blut Gesundheitsfunktionen, die nicht jede Smartwatch beherrscht. Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit der Uhr mit 30 Tagen an.

  Das ist sehr großzügig gerechnet. Wer täglich eine Stunde seine sportlichen Aktivitäten überwacht und das regelmäßig Messen von Vitalfunktionen aktiviert, kommt eher auf eine Woche, was für eine Smartwatch aber ein guter Wert ist. Die Scanwatch Horizon kostet 500 Euro.

 

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October 25,2021

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