Beim Fotografieren speichert die Kamera unbemerkt viele Infos.Kamera als DatensammlerWer sich im Internet und in sozialen Netzwerken tummelt, hinterlässt Spuren beim Surfen und durch Statusmeldungen oder durch das Hochladen von Fotos. Sie haben richtig gelesen: Selbst Bildern, auf denen sich aufgrund des Motivs nicht erkennen lässt, wann und wo Sie sie aufgenommen haben, lassen sich Ort und Datum zuordnen. Dazu verraten die Fotos, mit welcher Kamera Sie knipsen und welche Einstellungen für die perfekte Aufnahme Sie vorgenommen haben. Grund: Unbemerkt speichern Digitalkameras diese (und viele andere) Informationen, wenn Sie auf den Auslöser drücken. Und zwar im sogenannten Exif-Format.» Der ultimative Ratgeber zum besseren FotografierenExif-Infos verraten (fast) alles über den Fotografen.Exif-Format entschlüsseltExif steht für ExchangeableImageFile Format. Es wurde von der Japan Electronic and Information Technology Industries Association entwickelt, damit Digitalkameras Infos zum Aufnahmedatum und zu Fotoeinstellungen speichern. Während der Aufnahme erfassen Ihre Kamera beziehungsweise Ihr Smartphone unter anderem Informationen zu Datum und Uhrzeit, Hoch- oder Querformat, Brennweite, Belichtungszeit, Blendeneinstellung, Belichtungsprogramm, ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit), Standort (GPS/Geotagging) sowie ein Vorschaubild (Thumbnail). Dazu kommen Angaben zum Kamerahersteller und modell sowie darüber, ob es sich um ein Einzelbild oder eine Serienaufnahme handelt.» Ratgeber: Blende und TiefenschärfeExif-Daten: ProDie Exif-Infos lassen sich später in vielfältiger Weise auswerten. So nutzt Fotobearbeitungssoftware zum Beispiel die Angaben, um die Aufnahme automatisch zu optimieren oder das Bild selbstständig korrekt auszurichten. Mittels der Datums- und Uhrzeitangabe sowie der GPS-Daten fällt die Katalogisierung leicht. Ebenfalls praktisch: Geht Ihre Kamera verloren, nutzen Dienste wie Stolen Camera Finder die Bilder-Infos, um zu ermitteln, wer eventuell widerrechtlich Fotos mit dem Diebesgut hoch lädt.Per Geotagging fügt die Kamera den Aufnahmestandort hinzu.Exif-Daten: ContraSo nützlich die Metadaten des Exif-Formats auch sein mögen: Sie sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass sich die Bild-Infos auch zu anderen Zwecken verwenden (unter Umständen sogar missbrauchen) lassen. Wer seine Fotos unbearbeitet bei Facebook & Co. oder auf Webseiten und/oder Foren veröffentlicht, verrät, wo er sich wann aufgehalten hat. Daraus lassen sich bei Leuten, die permanent eigene Bilder hochladen, Bewegungsprofile erstellen. Diese sind Werbetreibenden viel Geld wert. Und auch Ihren Chef oder fremde Dritte geht es nichts an, wo Sie sich in Ihrer Freizeit aufhalten.Exif-Daten editieren oder löschenWer die Exif-Angaben bearbeiten oder -Spuren verwischen möchte, muss hierfür spezielle Software einsetzen. Unter Windows empfiehlt sich die Verwendung des kostenlosen Exif Tag Remover, der alle sensiblen Meta-Daten aus einem oder gleich mehreren Bildern löscht. Apple-Nutzer greifen am besten zu Photo Privacy (Shareware, 3,99 Euro) und tilgen damit die Exif-Infos.» Motivprogramme kreativ einsetzenProgramme wie Picasa (Windows/Mac) oderiPhoto (Mac)verwenden das von der Kamera gespeicherte Datum, um Fotos in der korrekten Reihenfolge zu archivieren. Problem: Geht dem Kamera-Akku die Puste aus, erscheint in den Exif-Daten nur die Werkseinstellung, etwa 1.1.1980 und zwar bei allen Fotos. Hier helfen Exif-Editoren wie ExifToolGUI (Windows) oder Photo Time Edit (Apple). Wer Datum und Uhrzeit nachträglich editieren möchte, findet hierfür sowohl in Picasa (unter dem Menüpunkt Tools) auch als in iPhoto (im Menüpunkt Foto) entsprechende Funktionen.
June 01,2022 Post by :Luka Müller