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Fujifilm X-T2: Profi-Systemkamera im Praxis-Test

Selbst mit dem zusätzlichen Handgriff VPB-XT2 bleibt die Fujifilm X-T2 noch handlich. Sie ist deutlich kleiner und leichter als die Profi-Konkurrenten aus dem DSLR-Lager.Mit ihrem kantigen Gehäuse und den vielen Einstellrädern zitieren die Systemkameras aus Fujifilms T-Serie das Kameradesign der 60er und 70er. Der Retro-Stil soll anspruchsvolleren Fotografen, die gerne einmal Blende, Zeit und Belichtungskorrektur einstellen, die Bedienung der Kamera erleichtern – dafür gibt es jeweils Extra-Drehräder wie beim VorgängerX-T1. Äußerlich nur wenig verändert, bringt die neue Profi-Systemkamera reichlich neue Technik mit. COMPUTER BILD hatte die X-T2 schon in der Hand – hier der ausgiebige Praxis-Test.Neuer Sensor, mehr DetailsWie schon bei derFujifilm X-Pro2kommt auch in der X-T2 ein neuer 24-Megapixel-Sensor mit der Fujifilm-eigenen X-Trans-Technik zum Einsatz. Dabei sind die Farbfilter vor dem Bildsensor anders angeordnet. Das soll hässliche Moiré-Effekte verhindern und ermöglicht so den Verzicht auf einen sogenannten Tiefpass- oder Anti-Aliasing-Filter, was wiederum für schärfere Bilder sorgt. Im Praxis-Test mit einem Vorserienmodell der X-T2 wusste die Bildqualität zu überzeugen. Die Kamera lieferte knackig scharfe und sehr detailreiche Aufnahmen. Bei höheren ISO-Einstellungen hielt sich das Bildrauschen in Grenzen. Und selbst bei ISO 12.800 gab es kaum Farbfehler zu sehen. Wie gut die X-T2 im Vergleich mit der Konkurrenz ist, muss aber ein Labor-Test des Serienmodells zeigen.Der neue Autofokus der Fujifilm X-T2 hat sehr viele Messfelder. Mit dem Mini-Joystick rechts vom Display lässt sich der richtige aber ziemlich flott auswählen.Mehr Tempo für den AutofokusBeim Autofokus hielt die X-T1 nicht ganz mit den Profi-DSLR-Modellen mit. Im Einzelbildmodus reagierte der Autofokus zwar fix, bei Serien schaffte er es aber nicht immer, die Schärfe schnell genug nachzuführen. Der Autofokus der X-T2 reagierte im Praxis-Test deutlich flotter und konnte auch bei wenig Licht die Schärfe gut nachführen. Da sind nur noch absolute Top-DSLRs wie dieCanon EOS-1D X Mark IIund dieNikon D500besser. Von der DSLR-Konkurrenz hat sich die X-T2 auch einige Autofokus-Einstellungen abgeguckt. So lässt sich über das Kameramenü beispielsweise festlegen, wie lange die Kamera die Schärfe festhält, wenn ein Hindernis zwischen Motiv und Kamera gerät. Ebenfalls neu und sehr praktisch: Der Autofokus-Messpunkt lässt sich über einen Mini-Joystick auf der Rückseite festlegen.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Profi-ZubehörZusammen mit der Kamera bringt Fujifilm zwei neue Griffe und einen frischen Blitz. Der EF-X500 ist sehr leistungsstark (Leitzahl 50) und reicht so schon bei ISO 100 locker über 10 Meter weit, kommt aber trotzdem mit nur zwei Batterien aus. Das macht ihn etwas kleiner als in dieser Leistungsklasse üblich. Praktisch für Videofilmer: Unter dem drehbaren Blitzkopf sitzt eine LED-Lampe. Der Griff BLC-XT2 dürfte Stativfotografen die Bedienung erleichtern. Er hat auf der Unterseite ein Spezialprofil (Arca-Swiss-Standard), mit dem sich die Kamera sehr schnell in entsprechende Stativhalterungen einsetzen lässt. Der Batteriegriff VPB-XT2 sorgt für besseren Halt bei Hochformataufnahmen und mehr Ausdauer. Hier passen gleich zwei zusätzliche Akkus rein. Praktisch dabei: Der Griff kommt mit einem Extra-Ladegerät, das die Akkus im Griff auflädt. Im Praxis-Test waren mit insgesamt drei Akkus gut 1.200 Aufnahmen drin – hauptsächlich Einzelbilder, inklusive ausgiebigem Anschauen auf dem Display. Bei Serienaufnahmen dürften da noch deutlich mehr Bilder drin sein.Neu bei der X-T2 ist der Boost-Modus. Damit schaltet beispielsweise der Sucher in einen besonders schnellen Anzeigemodus. Steckt der Handgriff VPB-XT2 an der Kamera, lässt sich der Boost-Modus mit Extra-Schalter aktivieren.Schnellerer SucherDer eingebaute Sucher arbeitet mit der OLED-Technik. Die Auflösung bleibt wie beim Vorgänger X-T1 bei 1024x768 Pixel gleich, ebenso die Suchervergrößerung. Mit 0,62-fach (umgerechnet ins Kleinbildformat) ist der Sucher etwa so groß wie die optischen Sucher der SpiegelreflexmodelleNikon D7200,Canon EOS 80DoderCanon EOS 7D Mark II. Deutlich verbessert hat sich der Sucher beim Bildaufbau und der Sucherhelligkeit. Er soll bis 500 Candela pro Quadratmeter erreichen – etwa doppelt so hell wie der Vorgänger. Im Praxis-Test war der Unterschied deutlich zu merken. Auch bei strahlendem Sonnenschein war der Sucher der X-T2 noch schön hell. Schaltet man die Kamera in den sogenannten Boost-Modus, arbeitet der Sucher schneller. Dann zeigt er bis zu 100 Bilder pro Sekunde – ein Vorteil bei sich schnell bewegenden Motiven oder schnellen Kameraschwenks. Bei Serienaufnahmen sind die Schwarzphasen, bei denen während der Aufnahme kein Bild zu sehen ist, deutlich kürzer geworden. Dadurch lässt sich das Motiv deutlich leichter verfolgen.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Endlich 4KDie X-T2 ist Fujfilms erste Systemkamera mit 4K-Video. Wie die meisten neuen Geräte nimmt sie dabei UHD-Videos mit 3840x2160 Bildpunkten und maximal 30 Bildern pro Sekunde auf. Dabei nutzt die X-T2 nicht den ganzen Sensor. Die Brennweite verlängert sich dadurch leicht – mit dem Zoom Fujifilm Fujinon XF 18-55mm 1:2,8-4 R LM OIS beispielsweise von 28 auf 32 Millimeter (jeweils umgerechnet ins Kleinbildformat). In Full HD (1920x1080 Bildpunkte) nimmt die X-T2 bis 60 Bilder pro Sekunde auf. Wie lange sich mit ihr am Stück filmen lässt, hängt von der Stromversorgung ab. Mit dem Batteriegriff VPB-XT2 sind bis zu 30 Minuten ohne Unterbrechung drin, ohne Batteriegriff ist in 4K nach 10 Minuten Schluss, in Full HD nach 15 Minuten.Von oben am besten zu sehen: Die Bedienung der X-T2 läuft viel über Einstellräder. Die Räder für Belichtungszeit und ISO-Einstellung lassen sich gegen versehentliches Verstellen sperren.Klassische BedienungWer gerne bei der Belichtung den Weg vorgibt, hat es auch bei der X-T2 sehr leicht. Am Objektiv befindet sich ein Drehring zur Blendeneinstellung, an der Kamera ein Zeitenwahlrad. Beide lassen sich auch auf Automatik stellen. So lässt sich schnell zwischen den Belichtungsautomatiken wechseln oder komplett manuell fotografieren. Die Einstellräder für ISO-Einstellung und Belichtungszeit sind etwas größer als beim Vorgänger und haben beide einen Druckknopf zum Sperren der gewählten Einstellung. Für die Belichtungskorrektur gibt es ebenfalls ein Extrarad, das sich allerdings nicht sperren lässt.Fotos günstig drucken? Hier gibt’s GutscheinePreis und VerfügbarkeitDie Fujifilm X-T2 und das neue Zubehör sollen ab September 2016 in die Läden kommen. Für das Kameragehäuse veranschlagt der Hersteller 1.699 Euro, ein Set mit dem Zoom Fujifilm Fujinon XF 18-55mm 1:2,88-4 R LM OIS soll 1.999 Euro kosten. Der Batteriegriff VPB-XT2 schlägt mit 329 Euro zu Buche, der Stativgriff BLC-XT2 mit 89 Euro und das Blitzgerät EF-X500 mit 549 Euro.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.

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June 22,2022

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