Gigantische Auflösung zum Preis eines neuen VW Golf: Die Profi-Mittelformatkamera Hasselblad H6D-100c schießt Bilder mit 100 Megapixeln.Hasselblad gehört wie Leica zu den Traditionsmarken im Fotobereich. Inzwischen konzentriert sich der schwedische Hersteller wieder voll auf seine Mittelformatkameras für Profi-Fotografen und bringt ein neues Topmodell auf den Markt, die Hasselblad H6D-100.Extreme AuflösungSatte 100 Megapixel (11.600x8700 Bildpunkte) hat der Sensor der H6D-100c, der deutlich größer ausfällt als bei den meisten DSLRs und Systemkameras (Sensorgröße 40,0x53,9 Millimeter). Trotz der sehr hohen Auflösung soll der Sensor auch bei wenig Licht für Bilder in Spitzenqualität sorgen. Als maximale ISO-Einstellung sind ISO 12.800 drin, für eine Mittelformatkamera ein ziemlich hoher Wert. Den allerdings auch diePhase One XF100MPund dieLeica S (Typ 007)bieten, im Mittelformat aber nur von derPentax 645Zmit 50-Megapixel-Sensor übertroffen wird. Ebenfalls Spitze: Der Dynamikumfang Hasselblad gibt 15 Blendenstufen für die H6D-100c an. Da kann die hellste Stelle im Bild rund 32.000-mal heller sein als die dunkelste. Das wäre ungefähr eine Blendenstufe besser als bei den besten Vollformat-Kameras, etwa derNikon D810. Der große Dynamikumfang ist ein Grund, warum Profi-Fotografen immer noch Mittelformatkameras verwenden.Riesen-Sucher und dicker Handgriff: Bei der Kameragröße schöpft der schwedische Hersteller aus dem Vollem.Riesen-RAW und 4KNeben Fotos nimmt die H6D-100c auch Videos auf. Neu ist hier die Aufnahme mit 4K-Auflösung (3840x2160 Pixel). Wie bei der Aufnahme von Fotos, hat der Hasselblad-Fotograf auch bei Videos die Möglichkeit, die Dateien im RAW-Format zu speichern. Dann sollte allerdings eine möglichst große und schnelle Speicherkarte in der Kamera stecken. Denn schon ein Foto im Hasselblad-eigenen RAW-Format 3FR schluckt 120 Megabyte. Da passen gerade einmal 120 Bilder auf eine 16-Gigabyte-Speicherkarte.Die aktuellen Kamera-Neuheiten59 KamerasFrische Fotoapparate ansehenMit eigener FotobearbeitungEtwas Software bekommt man heutzutage bei fast jeder Kamera dazu, da macht Hasselblad keine Ausnahme. Das hauseigene ProgrammPhocusbietet aber umfangreiche Funktionen zur Fernsteuerung der Kamera und Bearbeitung der Bilder. Zudem kommt sie auch mit Aufnahmen von Kameras anderer Hersteller klar.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Doppelter SpeicherTypisch Profi-Kamera die Hasselblad H6D-100c bringt zwei Steckplätze für Speicherkarten mit: einen für SD-Karten und einen für CFast-Karten. Sie schreiben und lesen Daten mit deutlich höherer Geschwindigkeit, ein Vorteil bei Serienaufnahmen und Videodrehs im RAW-Format. CFast-Karten kommen bei Profi-Camcordern häufiger zum Einsatz, bei Fotokameras sind sie ziemlich selten dieCanon EOS-1D X Mark IIgehört zu den wenigen Modellen mit CFast-Karten-Steckplatz.Traditionelles Design, behutsam modernisiert: Der Bildschirm auf der Rückseite hat einen eingebauten Touchscreen. Der Verbindung zum Computer erfolgt per WLAN oder USB (Typ-C-Buchse).Kleines SchwestermodellNeben der H6D-100c gibt es noch eine zweite, etwas günstigere Variante der neuen Profi-Kamera die H6D-50c. Hier kommt ein etwas kleinerer Sensor (Sensorgröße 32,9x43,8 Millimeter) mit wie der Name schon verrät 50 Megapixeln zum Einsatz. Dieser Sensor kam in ähnlicher Form bereits im Vorgängermodell H5D-50c zum Einsatz. Er ist nicht ganz so lichtempfindlich (bei ISO 6400 ist Schluss), hat etwas weniger Dynamikumfang (Hasselblad gibt 14 Blendenstufen an) und filmt maximal in Full HD (1920x1080 Pixel).Preis und VerfügbarkeitAb Mitte April 2016 sollen die ersten Kameras zu ausgewählten Händlern kommen. Die Hasselblad H6D-100c soll 28.900 Euro netto kosten, macht in Deutschland inklusive Mehrwertsteuer 34.391 Euro. Das kleinere Modell H6D-50c soll mit 22.900 Euro netto nicht ganz so teuer (27.251 Euro inklusive Mehrwertsteuer) sein.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv dafür unabhängig vom Objektiv sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er anders als ein elektronischer Sucher nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.
July 06,2022 Post by :Luka Müller