Home > Intelligente Lautsprecher > Nikon D5: Test der neuen Profi-DSLR
Nikon D5: Test der neuen Profi-DSLR

Typisch Profi-Kamera: Die Nikon D5 ist ein echter Brocken und bringt rund 1,4 Kilogramm auf die Waage – ohne Objektiv. Zusammen mit großen Tele-Objektiven ist sie fast schon ein Ersatz für das Hantel-Training im Sportstudio.TestfazitTestnote1,9gutDie Nikon D5 erfüllt die hohen Ansprüche an eine Profi-Kamera mit Bravour. Sie ist superschnell, vor allem der Autofokus hat noch einmal an Tempo und Genauigkeit bei Serien zugelegt. Die Bildqualität ist ebenfalls top, selbst bei sehr, sehr wenig Licht. Der Akku hält beim Fotografieren fast ewig. Ihre Nachteile: Die Nikon D5 ist groß, schwer und reißt ein dickes Loch ins Portemonnaie.ProSehr hohe BildqualitätExtrem lichtempfindlicher BildsensorSehr schneller Autofokus mit sehr genauer SchärfennachführungSehr hohes SerienbildtempoExtrem hohe AkkuausdauerRobustes GehäuseKontraGroß und schwerHoher PreisAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoKomplett neue Profi-Kameras bringt Nikon nur etwa alle vier Jahre auf den Markt. Meist ein paar Monate vor den olympischen Spielen, damit die Hauptnutzergruppe, die Profi-Sportfotografen, noch etwas Zeit haben, sich an das neue Modell zu gewöhnen. Wer die Nikon D5 kaufen will, braucht eine prallgefülltes Portemonnaie. Sie kostet knapp 7.000 Euro – nur das Gehäuse wohlgemerkt, Objektive gehen extra. COMPUTER BILD sagt, für wen sich die Ausgabe lohnt.Mit 7.000 Euro gehört die Nikon D5 eindeutig zu den High-End-Kameras. Was sie kann und wo es hapert, zeigt der ausführliche Test.Nikon D5 im Test: Das kann die neue Profi-KameraKeine Pixel-, sondern ISO-RekordeDie Nikon D5 besitzt einen neuen Sensor mit einer geringfügig höheren Auflösung als der VorgängerNikon D4S: 20 Megapixel, kombiniert mit einem neuen Rekord bei den ISO-Einstellungen. Schon mit den normalen Einstellungen schafft die Nikon D5 ISO 102.400 – tausendmal empfindlicher als die Standardeinstellung. Im erweiterten Modus knackt sie sogar lässig die Millionengrenze. Maximal sind 3.280.000 ISO drin – dann allerdings mit deutlich reduzierter Bildqualität. Ein deutlicher Sprung im Vergleich zur D4S und meilenweit von der Konkurrenz entfernt. Selbst dieSony Alpha 7S IIschafft „nur” ISO 409.600 als Maximalwert. Im Test überzeugte die Nikon mit hoher Bildqualität. Zwar fällt auch bei der Nikon D5 die Bildqualität mit steigender ISO-Zahl, doch Bilder mit ISO 1.600 oder ISO 6.400 unterscheiden sich nur geringfügig von der Standardeinstellung ISO 100. Bis ISO 25.600 sehen die Bilder in der Gesamtansicht noch richtig gut aus. Erst danach werden die Bilder etwas unscharf und fangen an, leicht zu rauschen. Bis ISO 102.400 lassen sich die Bilder aber mit etwas Nachbearbeitung problemlos verwenden. Da hat sich die D5 gegenüber dem VorgängerNikon D4Sum rund einen ISO-Wert verbessert. ISO-Einstellungen ab ISO 204.800 sind dann eher etwas für Überwachungsfotos, da das Bildrauschen immer deutlicher wird.Beispielbilder der Nikon D527 BilderTestaufnahmen ansehenTempo, TempoBeim Autofokus und beim Tempo soll das neue Topmodell die Mitbewerber auf Abstand halten. Dafür hat Nikon einen extra Prozessor für den Autofokus eingebaut. Die D5 hat 153 Autofokus-Messfelder statt bisher 51, davon kann der Fotograf 55 auswählen. Die restlichen sollen die Genauigkeit der Schärfenachführung verbessern. Der Autofokus konnte im Test auch bei wenig Licht überzeugen. Bereits bei Mondlicht fokussiert die D5 genau und flott. Das konnten bislang nur sehr wenige Kameras. Allerdings erreicht der Autofokus dann nicht ganz das rasante Tempo, das er bei Tageslicht oder abends schafft. Hier reichen 0,13 Sekunden zum Fokussieren und Auslösen. Rekordverdächtig ist das Serienbildtempo. Die D5 schoss im Test mit Autofokus elf Bildern pro Sekunde und führte die Schärfe bei Serien sehr genau nach. Unscharfe Aufnahmen waren, selbst bei sich sehr schnell bewegenden Motiven, extrem selten. Da hat sich die ohnehin schon recht geringe Fehlerquote gegenüber dem VorgängerNikon D4Snoch einmal reduziert. Die Firmware der Kamera begrenzt Serien auf 200 Bilder am Stück – mit einer schnellen XQD-Speicherkarte können das auch 200 RAW-Bilder werden. Deutlich ausdauernder als dieNikon D4S: Hier war im Test nach 90 JPEG-Bildern oder etwa 40-RAW-Aufnahmen Schluss. Nach einer Serie muss der Fotograf bei der D5 nur einmal kurz den Finger vom Auslöser nehmen und kann praktisch sofort weiterfotografieren. Die XQD-Variante ist dabei die klar empfehlenswerte Variante der Nikon D5: XQD-Speicherkarten wie die Lexar Professional 2933x XQD sind fast dreimal schneller als die schnellsten CF-Karten.Endlich 4K-VideoDank eines neuen Bildprozessors (Expeed 5) ist die Nikon D5 die erste Nikon-DSLR, die Videos in 4K aufnimmt. Da war die Systemkamera-Konkurrenz bislang voraus, etwa diePanasonic Lumix GH4oder dieSony Alpha 7R II. Die Bildqualität kann sich im 4K-Modus sehen lassen. Wie bei den meisten Kameras ist 4K-Video aber nichts für Actionaufnahmen und schnelle Schwenks. Da gibt es dann Ruckler zu sehen, weil die D5 wie die meisten Kameras mit 4K-Video nur mit 30 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Nur wenige Kameras schaffen mehr, etwa der HauptkonkurrentCanon EOS-1D X Mark II, die bis zu 60 Bilder pro Sekunde aufnimmt – bei 4K (3840x2160 Pixel) und Cinema 4K (4096x2160 Pixel). Die Farben der Videos der D5 werden mit der Standardeinstellung eher zurückhaltend dargestellt – gut für die Nachbearbeitung. Wer etwas kräftige Farben direkt aus der Kamera will, sollte im Menü unter „Picture Control“ auf „Brillant“ umstellen. Der Autofokus der D5 arbeitet bei Videoaufnahmen über den Bildsensor per Kontrastmessung. Er ist gegenüber des Vorgängers etwas schneller geworden, ist aber nicht so fix wie eine Systemkamera mit Phase-Change-Autofokus, etwa dieSony Alpha 7R II. Leider hat Nikon die Aufnahmedauer für Videos in 4K sehr stark begrenzt. Nach drei Minuten schaltet sich die Aufnahme automatisch ab und der Fotograf muss den Aufnahmeknopf erneut drücken. Gerüchten zufolge arbeitet Nikon aber an einer neuen Firmware, mit der längere Aufnahmen möglich werden.Bei Systemkameras und Kompaktkameras schon Standard, im Profi-Bereich ein Novum: Der Bildschirm der Nikon D5 hat einen eingebauten Touchscreen.Extrascharfes DisplayBei den elektronischen Suchern überboten sich die Hersteller in letzter Zeit ständig bei der Auflösung, bei denen Bildschirmen auf der Rückseite tat sich dagegen jahrelang fast nichts. Die meisten zeigen 720x480 oder 640x480 Pixel (im Marketingjargon 921.000 oder 1,04 Millionen Pixel durch Zählen der Subpixel für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau). Hier setzt die D5 eine ganze Ecke drauf: Ihr Display zeigt 1024x768 Pixel. Dadurch fällt die Darstellung auf dem Display sichtbar detailreicher aus. Noch ungewöhnlich im Profi-Bereich: Das Display ist ein Touchscreen, über den sich viele Kamerafunktionen steuern lassen. Beim Betrachten der Aufnahmen kann man beispielsweise per Fingergeste durch die Bilder blättern und hin- und hinauszoomen. Zudem lässt sich im Live-View der Autofokus-Messpunkt per Finger-Tipp festlegen.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Viele, viele EinstellungenWer die Nikon D5 kauft, bekommt gleich drei Handbücher, die zusammen über 600 Seiten umfassen. Neben der Bedienungsanleitung mit mehr als 400 Seiten gibt es noch zwei weitere Anleitungen: Eine für das sehr umfangreiche Menü der Kamera und eine für die Netzwerkeinstellungen – wichtig für den Einsatz im Studio. Es lohnt sich, einen längeren Blick in die dicken Wälzer zu werfen: Die Nikon D5 bietet sehr, sehr viele Möglichkeiten, die Kamera auf die Bedürfnisse des Fotografen zu recht zu schneiden. Sei es über Menüeinstellungen oder Tastenanpassungen. So lässt sich beispielsweise die Videoaufnahme-Taste so programmieren, dass man beim Fotografieren schnell zwischen kompletten Kamera-Konfigurationen umschalten kann.Zusammen mit der neuen Kamera gibt es auch einen neuen Profi-Blitz als Nachfolger des Nikon SB-910: Der Nikon SB-5000 kommt mit Funksteuerung und einem Kühlsystem für Dauerblitzer.Extra-WLANDas Gehäuse der Nikon D5 ist wie beim Vorgänger ein richtiger Brocken und besteht zu einem großen Teil aus solidem Metall. Das macht sich auf der Waage bemerkbar: Mit Akku und einer XQD-Speicherkarte bestückt bringt die D5 auf 1.405 Gramm auf die Waage – ohne Objektiv. Das Metallgehäuse macht den Einbau von WLAN in Profi-Kameras ziemlich schwierig und so bleibt Nikon dem Prinzip der Vorgängermodelle treu: Anschluss ans Netzwerk findet die D5 per Netzwerkkabel. WLAN ist nur per Zusatz-Adapter möglich. Auch hier gibt es ein neues Modul, den WT-6 mit ac-WLAN. Wer will, kann auch den älteren Nikon Nikon WT-5 für dieNikon D4Snehmen – der Anschluss ist gleich geblieben.Neuer BlitzZusammen mit der Kamera bringt Nikon auch ein neues Blitzgerät auf den Markt. Das SB-5000 ist das neue Topmodell unter den Nikon-Blitzen. Es kam auch im Test zum Einsatz. Die Bildqualität konnte dabei überzeugen. Die Aufnahmen waren hell und sehr detailreich. Allerdings neigt das SB-5000 wie viele Blitzgeräte zur einer Mittenbetonung – zum Bildrand fällt die Helligkeit sichtbar ab. Der neue Blitz ist etwas kleiner und leichter als der Vorgänger Nikon SB-910 und hat ein spezielles Kühlungssystem. Das soll verhindern, dass sich der Blitz bei intensiver Nutzung überhitzt. So sollen zum Beispiel über 100 Aufnahmen in schneller Folge möglich sein. Mit dem neuen Blitz kommt auch endlich die Fernsteuerung des Blitzgeräts per Funk. Das können Blitze von Canon, wie dasCanon Speedlite 430EX III-RT, schon länger. Wer noch ältere Blitzgeräte von Nikon hat, kann aber auch weiterhin die optische Blitzsteuerung verwenden.Kostenlos: Die besten Bildbearbeitungsprogramme66 AnwendungenBearbeiten, präsentieren, brennenDer Akku hält ewigEin großer Vorteil von Profi-DSLRs wie der Nikon D5 ist ihre enorme Ausdauer. Dafür sorgt ein extradicker Akku, der mit 27 Wattstunden etwa doppelt so viel Energie speichert wie die Akkus in den „kleineren“ ModellenNikon D7200,Nikon D750oderNikon D810. Im Test waren gut 6.500 Einzelbilder mit einer Akkuladung drin, im Serienbildmodus sogar rund 8.000 Aufnahmen. Zügig leeren ließ sich der Akku nur im Live-View-Modus. Aber selbst dann waren noch etwa 1.000 Fotos oder mehr als eine Stunde Videoaufnahme in 4K drin.

Author

September 01,2022

Leave a Reply