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Smart Home: Googles Smart Speaker verlieren Features – Übernahme von Sonos wäre ein sehr guter Ausweg

10 Sonos-Tipps, die jeder Nutzer kennen sollte • digitalzimmer

Update-Hinweis: Dies ist die aktualisierte und neu überarbeitete Fassung eines Blog-Beitrags von 2017.

Das Multiroom-Audiosystem von Sonos ist bekannt für seine einfache Bedienung. Grundfunktionen erklären sich praktisch von selbst. Mit etwas Know-how lässt sich aber noch deutlich mehr aus den beliebten WLAN-Playern herausholen. Hier kommen zehn Sonos-Tipps, die jeder Nutzer des Systems kennen sollte.

1. Lautsprecher mit einem Tastendruck gruppieren

Der Play/Pause-Button am Gerät [>II] startet normalerweise die Wiedergabe oder hält sie an. Er kann aber noch mehr. Wer die Taste länger gedrückt hält, holt die Musik des zuletzt aktiven Raums auf den Player. Beim Loslassen sind der entfernte Lautsprecher und das aktuelle Modell dann gruppiert.

Gibt es mehrere Hörzonen mit unterschiedlichem Musikprogramm, springt jeder Tastendruck einen Raum weiter. So lässt sich ohne App ein laufendes Programm auswählen und auf den gerade benutzten Player bringen. Der umgekehrte Weg klappt natürlich auch: Langer Druck auf einen verbundenen Player nimmt ihn aus der aktuellen Gruppe heraus und schaltet ihn augenblicklich stumm.

Ein langer Druck auf die Play-Taste (oben) gruppiert den Lautsprecher mit anderen Räumen.

2. Das Sonos-System mit der Smartwatch steuern

Wenn es um die Bedienung am Handgelenk geht, sind Apple-Nutzerinnen und -Nutzer klar im Vorteil: Die App Lyd für Apples Smartwatch kann die Musikwiedergabe in allen wichtigen Funktionen fernbedienen. Sogar die Auswahl von Sonos-Favoriten und das Gruppieren von Playern ist damit möglich. Eine ausführliche Beschreibung der Watch-App gibt es hier.

Bei anderen Uhren ist die Lage unübersichtlicher, weil es verschiedene Betriebssysteme gibt. Samsung nutzt Tizen, auf Smartwatches von LG, Motorola oder Sony läuft Google Wear (früher Android Wear genannt). Die Möglichkeiten variieren von Modell zu Modell. Teilweise ist es möglich, zumindest die Grundfunktionen wie Titelsprung, Play und Pause zu steuern.

Lyd: Sonos mit der Apple Watch steuern. ©digitalzimmer

3. Titelsprung durch Wischen am Gerät

Mit dem Play:5 hat Sonos das Touch-Bedienfeld eingeführt. Seither setzen alle neuen Modelle auf berührungsempfindliche Sensorflächen für die Wiedergabe. Den Feldern rechts und links vom Play/Pause-Button [>II] kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Direkte Berührung hebt die Lautstärke an (rechte Fläche) oder senkt sie ab (links). Wer seitwärts über beide Felder wischt, springt dagegen von Titel zu Titel. Von links nach rechts rückt in der Wiedergabeliste weiter vor, die entgegengesetzte Bewegung kehrt zum Anfang des aktuellen oder zum letzten Titel zurück.

Ein hochkant aufgestellter Play:5 oder Five passt die Funktion automatisch an: Der obere Sensor ist dann für „lauter“ zuständig, der untere für „leiser“. Entsprechend springt man mit einem Wischer nach oben nach vorn, die Bewegung nach unten führt zurück. Wer mag, kann die „Touch Steuerelemente“ in der App aber auch abschalten.

Die Sensorflächen mit vier Punkten sind für Lautstärke und Titelsprung zuständig.

4. Die Verbindung von WLAN auf Sonos-Net umstellen

In einer Wohnung mit stabilem WLAN können die Sonos-Geräte direkt am Router angemeldet sein. Kommt es zu Aussetzern oder Verbindungsabbrüchen empfiehlt sich aber ein Wechsel auf das Sonos-eigene Funknetz. Dazu muss wenigstens einer der Player per LAN-Kabel an den Router angeschlossen sein. Die Lautsprecher bauen dann untereinander eine Verbindung zum nächstgelegenen Player auf, was Stabilität und Reichweite vergrößert. Stottert die Wiedergabe weiterhin, kann ein Sonos Boost die Funklöcher stopfen. Die Zusatzbox am Router sorgt mit drei integrierten Antennen und einer speziellen Störunterdrückung für optimale Funkversorgung.

Mit seinem LAN-Anschluss eignet sich jeder Player auch als Funkzentrale für das Sonos-Net.

5. Über das Sonos-Netzwerk online gehen

Der Hersteller hängt es nicht an die große Glocke aber ein Sonos-Net (siehe Tipp Nr. 5) kann mehr als nur Musik verteilen. Über das Mesh-Netzwerk sind alle Player mit dem Internet verbunden – und diesen Zugang stellen sie via LAN-Anschluss auch anderen Geräten zur Verfügung. Wer sein Notebook per Netzwerkkabel an die LAN-Buchse eines Players anschließt, kann damit im Internet surfen.

Es empfiehlt sich allerdings, die Datenmengen gering zu halten, um die Musikwiedergabe nicht zu stören. Schließlich will Sonos mit seinem Funknetz WLAN-Probleme lösen. Ein Streaming von HD-Videos würde dagegen neue schaffen. Die drahtlose Verbindung ins Sonos-Net ist nicht vorgesehen. Einzige Ausnahme: Android-Geräte können sich einloggen, um die Sonos-Wiedergabe zu steuern. Eine Option in den „Erweiterten Einstellungen“ der Sonos-App für Android schaltet diese Funktion frei.

6. Daumen hoch oder runter: Musiktitel bewerten

Wer einen Streaming-Dienst wie Amazon Music nutzt, hat vielleicht schon die Daumensymbole im Abspielfenster der App entdeckt. Sie erscheinen nur bei sogenannten Radiostationen, also dynamischen Playlisten zu bestimmten Stimmungen oder Genres. Mit ihrer Hilfe kann der Nutzer die Zusammenstellung der Wiedergabeliste beeinflussen. Daumen hoch bedeutet „gefällt mir“, der Streaming-Dienst versucht dann mehr Titel im selben Stil zu liefern. Daumen runter drückt das persönliche Missfallen aus. Der Song dient dann als Negativbeispiel für den weiteren Musikmix. Wie gut die Sache funktioniert, hängt vom Algorithmus des Anbieters ab. Sonos ist daran unbeteiligt. Die Auswertung findet auf dem Streaming-Server statt.

Per Daumensymbol können Nutzer über das Programm von Steaming-Diensten abstimmen.

7. Lautsprecher einmessen mit Trueplay

Eine ungünstige Aufstellung nahe an der Wand oder in Raumecken wirkt sich negativ auf den Klang von Lautsprechern aus. Mit Trueplay arbeitet Sonos dagegen. Die clevere Funktion nimmt über das Mikrofon im Smartphone diverse Testtöne auf und stellt den Frequenzgang der Box so ein, dass sie möglichst ausgeglichen klingt.

In fast allen Fällen bringt das eine hörbare Klangverbesserung. Leider gibt es die Einstellung nur in der iOS-App von Sonos. Die Mikrofone in Android-Geräten sind nicht standardisiert genug, um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten. Wer kein iPhone besitzt, kann sich für die Einmessung aber eins ausleihen. Es ist nach der Konfiguration nicht mehr notwendig. Sämtliche Trueplay-Einstellungen werden auf den Geräten gespeichert.

Die Trueplay-Funktion nutzt das iPhone-Mikrofon, um die Raumakustik zu bestimmen.

8. Kontextmenü auf dem Bildschirm nutzen

Smartphones und Tablets erkennen, wie lange die Berührung ihres Touchscreens dauert, teilweise auch, wie viel Druck dabei ausgeübt wird. Die Sonos-App nutzt dieses Wissen, um ein Menü auf Homescreen einzublenden. In Android lässt sich damit die Wiedergabe starten und anhalten, die Seite Mein Sonos öffnen oder ein Shortcut für die Titelsuche auf dem Bildschirm ablegen. Vergleichbare Funktionen gibt es auch auf iPhone und iPad unter dem Betriebssystem iOS (Bild).

Ein fester Druck auf das App-Icon öffnet in iOS direkte Wiedergabe-Optionen.

9. Das Sonos-System für Durchsagen verwenden

Von Haus aus bietet Sonos keine Möglichkeit, Durchsagen zu machen. Ist Alexa auf kompatiblen Geräten aktiviert, lässt sich Amazons digitale Assistentin allerdings für sogenannte Ankündigungen verwenden. Sie liest dann Nachrichten vor, die mit der entsprechenden Funktion in die Alexa-App eingetippt werden. Für echte Sprachdurchsagen gibt es Android- und iOS-Apps, die das Smartphone in ein Megafon verwandeln. Mehr dazu hier.

Tipp: Das Sonos-System für Durchsagen verwenden. ©digitalzimmer

10. Quellen am Eingang automatisch wiedergeben

Über den Line-Eingang am Five, Amp oder Port lassen sich Musiksignale von anderen Geräten in das Sonos-System einspeisen. Was kaum jemand weiß: Die Sonos-Player können automatisch die Wiedergabe starten, sobald ein Signal am Eingang anliegt. Die sogenannte Autoplay-Funktion ist ab Werk deaktiviert. In den Raumeinstellungen lässt sie sich einschalten. Danach wechselt der Player von selbst zum Eingang, wenn die Wiedergabe des Zuspielers beginnt.

Sonos One (Gen 2) – kabelloser Lautsprecher mit Sprachsteuerung

Sonos – das originale kabellose Multiroom Musik-System

Sonos ist das originale, komplette Multiroom Streamingsystem für die ganze Familie und Deine ganze Wohnung. Die Bedienung ist kinderleicht, Du beherrscht sie sofort. Fast alle Streamingdienste sind integriert und Sonos ist das meistverkaufte und am längsten bewährte Streamingsystem am Markt.

Sonos wird laufend mit neuen Funktionen aktualisiert. Die Updates werden selbständig auf Deinem Sonos System installiert, sodass Dein Sonos Erlebnis ständig besser wird – ganz automatisch!

Surround TV-Sound auf einfache Weise

Wenn Du auf guten Sound für Film und Fernsehen stehst, aber auf Anlage und Kabel verzichten kannst, hat Sonos Lösungen für Dich. Wenn Du Deiner Sonos Soundbar zwei kabellose Sonos Lautsprecher als Surround Rück-Kanäle hinzufügst, bekommst Du ein 5-Kanal Surround-System, das Dein Filmerlebnis auf die nächste Stufe hebt. Wenn Du noch mehr und bessere Bässe wünscht, kannst Du mit einem kabellosen Sonos Subwoofer weiter aufrüsten.

Obwohl es sich dann streng genommen noch nicht um ein echtes Surround-Heimkino handelt, bekommst Du einen Film-Sound, der der hervorragenden Bildqualität von heute gerecht wird. Und zwar ohne den Setup-Aufwand und die Kabelstrecken, die eine herkömmliche Lösung verlangt. Selbstverständlich kannst Du die Lautstärke mit der Fernbedienung des Fernsehgeräts steuern. So einfach und elegant kann es sein.

Die Sonos App – streame Musik aus aller Welt

Mit der kostenlosen Sonos App für Apple iOS/Android hast Du Musik aus aller Welt zur Hand, ob Du nun Musik aus Deiner Musikbibliothek auf PC/Mac oder Deinem Netzwerklaufwerk, aus dem Internetradio oder über Streamingdienste wie TIDAL, Spotify, Apple Music und Deezer wählst.

Die spezielle Tablet-App ist eine Klasse für sich, denn auf einem großen Farbdisplay macht das Navigieren durch die vielen Möglichkeiten und das Betrachten der Albumcover erst richtig Spaß. Alternativ kannst du alles von Deinem Computer aus steuern.

Egal, welche Variante Du wählst, Du hast immer eine intuitive und übersichtliche Benutzeroberfläche, mit der Musik im ganzen Haus zum Kinderspiel wird. Die Einheiten kommunizieren nämlich unter allen Bedingungen frei miteinander, sodass die ganze Familie problemlos mehrere App-Steuerungen in verschiedenen Räumen benutzen kann – gleichzeitig!

Streame Musik direkt von Smartphone oder Tablet

Möchtest Du Deine Musik lieber auf Deinem Smartphone/Tablet anstatt auf dem Computer oder Netzwerklaufwerk speichern, hast Du mit Sonos smarte Möglichkeiten. Wenn Du Dich in Deinem drahtlosen Netzwerk befindest, öffnest Du einfach die Sonos-App, wählst "Mein Sonos" und spielst Musik aus Deiner tragbaren Musikbibliothek ab. Dein Smartphone oder Tablet ist auch ein smarter Ort zum Speichern von Musik, die aus irgendeinem Grund nicht über Streaming-Dienste erhältlich ist. Einige tragbare Sonos-Lautsprecher verfügen auch über Bluetooth, sodass Du überall kabellose Musik abspielen kannst, ohne über ein Wi-Fi-Netzwerk zu verfügen.

Viele Möglichkeiten für anspruchsvolle Ohren

Mit Sonos kannst Du Audio in voller CD-Qualität streamen und damit eine echte HiFi-Lösung aufbauen. Entweder durch Streaming von einem verlustfreien Musikdienst wie TIDAL HiFi oder aus Deiner eigenen Musiksammlung auf einem Computer oder einer Netzwerkfestplatte.

Ein Sonos Verstärker ist faktisch ein komplettes Musiksystem, das eine Reihe guter HiFi-Lautsprecher bespielen kann. Bereits hier betrittst Du die nächste Qualitätsklasse im Vergleich mit einem einzelnen Funklautsprecher. Das ultimative Setup ist jedoch ein kabelloser Sonos Musik-Streamer, der mit einer Full-Size Anlage gekoppelt ist. Dann bekommst Du fettes HiFi inklusive aller drahtlosen Optionen plus App-Steuerung.

Multiroom – einfach kabellose Musik im ganzen Haus

Sonos liefert kabellose Musik in jede Ecke Deines Hauses. Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Büro, Kinderzimmer, Badezimmer – es gibt einen Sonos Musikplayer oder einen kabellosen Lautsprecher für jeden Bedarf. Und das Setup von Sonos kann von jedem Benutzer ausgeführt werden.

Für einen ersten Anfang reichen Dein Smartphone/Tablet/PC und ein einfacher kabelloser Sonos Lautsprecher. Willst Du auch in einem zusätzlichen Raum kabellos Musik hören, musst Du nur einen weiteren Sonos Lautsprecher aufstellen, den Anweisungen auf dem Display folgen und einen Moment warten, dann ist alles startbereit.

Wenn Du das besonders stabile, drahtlose Sonos Netzwerk – SonosNet – anstelle Deines normalen Wi-Fi-Netzwerks verwenden möchtest, muss ein Lautsprecher / Musik-Player (oder ein Sonos-Netzwerkadapter) eine Kabelverbindung zu Deinem Netzwerkrouter haben.

SonosNet bietet eine deutlich verbesserte Abdeckung, da sich die einzelnen Sonos Komponenten in einem Mesh-Netzwerk gegenseitig ergänzen und das Signal stabil in Deinem Zuhause aufteilen. Ein großer Vorteil, insbesondere wenn Du in einem großen Haus oder über mehrere Etagen wohnst.

Trueplay – optimierter Klang, unabhängig von der Platzierung

Trueplay ist eine richtig smarte Funktion, die über Dein Smartphone/Tablet und eine Serie von Testtönen den Klang der kabellosen Sonos-Lautsprecher optimiert – auch in Kombination mit einem Sonos Subwoofer oder einem Sonos Surround Setup. Du platzierst den oder die Lautsprecher dort, wo Du ihn/sie haben willst, und folgst den Anweisungen in der App.

Nach ein paar Messungen mit Testtönen justiert Sonos automatisch die Klangbalance. Das Ergebnis ist der bestmögliche Klang im größtmöglichen Raum, ohne dass Du mit den Klangreglern nachkorrigieren musst. Bei einigen Sonos-Lautsprechern läuft Trueplay vollautomatisch, ohne dass Du Dein Telefon nutzen musst. Dann kannst Du Dich ganz darauf konzentrieren, den guten Klang zu genießen.

Ideal für Einbaulösungen

Wenn Du im Rahmen eines Neu- oder Umbaus die Musikwiedergabe im ganzen Haus planst, hast du mit Sonos unzählige Möglichkeiten. Du kannst beispielsweise in allen vorgesehenen Räumen Einbaulautsprecher installieren und die Lautsprecherkabel in den Wänden bis zu einem zentralen Technikschrank oder zu Deinem Büro, in dem der Netzwerkrouter steht, verlegen. Hier platzierst Du den Sonos-Player und evtl. einen Verstärker und hast im ganzen Haus eine unsichtbare Raumbeschallung in der Qualität, die Du in jedem Raum haben möchtest – mit einer umfassenden Fernbedienung.

Sonos hat Wand- und Decken-Einbaulautsprecher sowie Outdoor-Lautsprecher im Programm. Du kannst aber auch andere Einbaumodelle z.B. aus dem DALI oder Bowers & Wilkins Sortiment verwenden. Bei HiFi Klubben findest Du eine große Auswahl und eine entsprechende umfangreiche Beratung von uns.

*Die Unterstützung weiterer Streamingdienste und die Funktionen von Sonos werden kontinuierlich weiterentwickelt und aktualisiert. Auf der Homepage von Sonos findest Du Informationen zum aktuellen Stand.

HINWEIS: Einige ältere Sonos-Produkte - z.B. CONNECT (Gen 1), CONNECT: AMP (Gen 1) und PLAY: 5 (Gen 1) werden von der neuen Sonos App S2 nicht unterstützt und nicht mit den neuesten Funktionen aktualisiert. Verwende die ursprüngliche Sonos App S1, um sie in Deinem Sonos-System zu verwenden – allein oder mit neueren Sonos-Produkten. Frag nach in Deinem HiFi Klubben Store oder überprüfe Dein System auf um weitere Informationen zu erhalten

Smart Home: Googles Smart Speaker verlieren Features – Übernahme von Sonos wäre ein sehr guter Ausweg

Zwischen den einstigen Partnern Google und Sonos herrscht schon seit langer Zeit dicke Luft und nach dem jüngsten Urteil bekommen das auch die Nutzer zu spüren. Das ist eine unschöne Situation, an der Google auch mit Blick in die Zukunft arbeiten sollte – es aber vielleicht nicht kann. Die einfachste Lösung wär es wohl, wenn Google Sonos übernehmen würde. Tatsächlich gäbe es mehrere Gründe, die dafür sprechen.

Der Rechtsstreit zwischen Sonos und Google schwelt schon seit mehreren Jahren und fand seinen bisherigen Höhepunkt in der Klage Sonos gegen Google. Damals hieß es, dass man sich nicht mit Google einigen konnte, was die Nutzung von Technologien im Audio-Bereich – allen voran der Smart Speaker – angeht. Man habe an mehreren Projekten gemeinsam gearbeitet und dabei Technologien entwickelt, die später von Google ohne Erlaubnis bzw. Lizenzierung verwendet wurden. Der Knatsch soll damit begonnen haben, dass Google keine parallele Nutzung mehrere Sprachassistenten erlaubt haben soll, was technisch aber problemlos möglich gewesen wäre.

Schon von Anfang an war klar, dass die Chancen für Sonos sehr gut stehen und Google nach einem langen Verfahren als Verlierer hervorgehen wird. Es ist also nicht so, dass Google vom Urteil in der vergangenen Woche überrascht wurde und nun Hals-über-Kopf reagieren muss. Stattdessen konnte man sich knapp zwei Jahre darauf vorbereiten und hat schon zum Beginn dieser Woche die erste Funktion zurückgezogen. Es wird nicht die letzte sein und derzeit ist nicht absehbar, wann die gemeinsame Lautstärkeregelung wieder zurückkehren kann.

Google hat die bevorstehenden Änderungen für seine Nutzer bereits angekündigt, sodass man wohl nicht mit einer temporären Einschränkung, sondern einer Dauerlösung rechnet. Die Lösung besteht daraus, einfach alle Funktionen zurückzuziehen, die von den Sonos-Patenten abgedeckt werden. Dabei geht es in erster Linie um Lautsprechergruppen und deren Lautstärkeregelung.

Es geht um viele Patente

Im aktuellen Verfahren ging es um gerade einmal fünf Patente und nur wenige einzuschränkende Funktionen. Alle Details dazu haben wir euch in diesem Artikel zusammengestellt. Doch laut damaligen Aussagen von Sonos besitzt das Unternehmen knapp 100 Patente, die von diversen Smart Speaker-Unternehmen verletzt werden. Dabei geht es nicht nur um Google, sondern auch um Amazon, Apple und andere Unternehmen, die man sich nach dem Google-Erfolg „vorknöpfen“ möchte. Gut möglich, dass man dabei Dutzende weitere Patente anführt – auch gegen Google.

Über die Inhalte der Patente ist nicht viel bekannt, aber sie könnten einiges an Sprengstoff enthalten und nicht nur die Smart Speaker betreffen. Auch das Audio-Streaming auf Fernseher, Cast-Geräte und andere Empfänger wird abgedeckt. Potenziell alles, bei dem ein Audiosignal von einem Gerät zum anderen übertragen wird. Es könnte auch Kopfhörer betreffen und streng genommen sind ja auch Bluetooth-Kopfhörer mit ihrem linken und rechen Bauteile eine Lautsprechergruppe.

Google könnte Sonos übernehmen

Sehr wahrscheinlich könnte man sich mit Sonos einigen und Technologien lizenzieren, aber das ist nicht unbedingt die Herangehensweise, die für Google typisch ist und als Dauerlösung genutzt wird. Doch die Patente dürften wasserdicht sein, denn Google wird es wohl nicht versäumt haben, diese in dem Verfahren genauestens zu untersuchen. Wenn man die Patente aber weder anfechten noch lizenzieren kann, bleiben nur zwei Lösungen: Rückzug oder Kauf. Doch die Breite der Technologie (siehe vorheriger Absatz) vom Lautsprecher über das Smartphone bis zum Fernseher lässt einen Rückzug seitens Google praktisch nicht zu.

Es bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, entweder die Patente oder das Unternehmen Sonos zu kaufen. An erstem wird Sonos sicherlich kein Interesse haben, gegen Letztes wird man sich als unabhängiges Unternehmen aber nur schwer wehren können. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp vier Milliarden Dollar wäre Sonos für Google problemlos zu stemmen und wäre in etwa doppelt so teuer wie die Übernahmen von Nest oder Fitbit. Durchaus vorstellbar.

Patente, Patente, Patente

Mit den Patenten steht und fällt sehr vieles. Wenn Sonos (wie erwartet) in Kürze auch gegen Apple, Amazon und andere Unternehmen vor Gericht zieht, könnte es interessant werden. Denn es winken potenziell sehr hohe Lizenzgebühren und für Google wäre es ein unter allen Umständen zu verhinderndes Szenario, dass Sonos in die Hände von den großen Konkurrenten Apple oder Amazon fällt oder gar von einem (umgangssprachlich) Patent-Troll übernommen wird.

Was man nicht vergessen darf: Google hat schon vor acht Jahren 12,5 Milliarden Dollarr für Motorola Mobility auf den Tisch gelegt – und das einzig und allein für die riesige Patentsammlung, die Android und den gesamten Smartphone-Markt hätten bedrohen können. Bei Sonos ist das im Streamingbereich ähnlich gelagert, nur dass in diesem Fall auch die Produkte und Partnerschaften des Unternehmens für Google interessant sein könnten – was bei Motorola damals nicht der Fall war.

Sonos passt zu Google

Aus meiner Sicht passen die beiden Unternehmen sehr gut zusammen und Sonos könnte eine ähnliche Stellung wie die bereits erwähnten Fitbit und Nest im Google-Universum einnehmen. Dabei geht es nicht nur um die Smart Speaker, die Google ja mittlerweile selbst in sehr hohen Stückzahlen verkauft und je nach Quartal auch Mal zum Marktführer aufsteigt. Man hat mit den Smart Speakern, den großen und kleinen Varianten, den Pixel Buds-Kopfhöreren und weiteren Geräten sicherlich noch große Pläne im Audio-Bereich. Ein Spezialist könnte da nicht schaden. Ähnlich, wie es Apple mit beats getan hat.

Aber Sonos hat auch interessante Partnerschaften, wie etwa die Kooperation mit IKEA. Außerdem ist das Unternehmen gerade auf dem Sprung zum Technologielieferanten für Fahrzeughersteller. In Zukunft soll Sonos unter anderem Audi-Fahrer beschallen. Auch der Automobil-Bereich ist für Google bekanntlich sehr interessant. Und weil die Fahrer ihre Hände wohl noch lange nicht dauerhaft vom Lenkrad nehmen und unterwegs zocken dürfen, wird die Musik neben der Navigation eine sehr große Rolle spielen.

Ich denke, dass Sonos breit genug aufgestellt ist, um für Google strategisch interessant zu sein. Man hat eine etablierte Marke, viele Partnerschaften, eine hohe Verbreitung und die sehr wichtigen Patente. Gut möglich, dass Google eine Übernahme intern bereits geprüft hat und zu einem anderen Ergebnis gekommen ist. Denn immerhin ließe sich damit auch das Verfahren sofort beenden. Aber allein schon aus Selbstschutz großer Produktgruppen (es war sogar die Rede von Verkaufsstopps für Pixel-Smartphones, Chromebooks und Chromecasts), würde ich es für eine strategisch kluge Entscheidung halten.

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January 22,2023

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