Von: Lea Sommerhäuser
Im Interview erklärt Damjan Stamcar, Product Marketing Manager bei Sony Mobile Communications, die Einsatzmöglichkeiten von Smartwatches. Typischerweise werden die smarten Uhren für alle Aktivitäten im Alltag genutzt, bei denen man kein Telefon in der Hand halten möchte.
Herr Stamcar, die Smartwatch: nur ein Accessoire am Handgelenk oder ein ernsthaft nützlicher Alltagsbegleiter?
Damjan Stamcar: Natürlich ist die Smartwatch, wie der Name schon sagt, eine Uhr und somit ein Accessoire. Allerdings ist sie besonders in Situationen, in denen beide Hände frei bleiben sollen, ein nützlicher und nicht mehr wegzudenkender Begleiter. Praktisch ist er zudem nicht nur in alltäglichen Situationen, sondern beispielsweise auch beim Sport oder dann, wenn man beide Hände frei haben und trotzdem informiert bleiben will.
Was sind typische Anwendungsszenarien von Smartwatches?
Stamcar: Typischerweise werden Smartwatches für alle Aktivitäten im Alltag genutzt, bei denen man kein Telefon in der Hand halten möchte. So z.B. beim Joggen, um die zurückgelegte Strecke, die verbrannten Kalorien und die Dauer des Laufs aufzuzeichnen.
Inwiefern sind die smarten Uhren auch für den industriellen Einsatz interessant? Können Sie Beispiele nennen?
Stamcar: Für den industriellen Einsatz sind smarte Uhren insofern interessant, als dass gerade Berufssparten, in denen während der Arbeit nicht einfach das Smartphone aus der Tasche genommen werden kann, davon profitieren. Wir denken dabei z.B. an Logistiklagerarbeiter oder Schweißer, bei denen so trotzdem die Erreichbarkeit bestehen bleibt und der Träger Nachrichten etc. nebenbei problemlos am Handgelenk lesen kann.
Wie lassen sich bei der Entwicklung Robustheit und stylisches Design miteinander verbinden?
Stamcar: Designer aller Nationalitäten arbeiten gemeinsam an der Entwicklung neuer Produkte und bringen im Rahmen ihrer jeweiligen Expertise regionale und lokale Merkmale mit ein. Unsere Designer spielen darüber hinaus auch eine entscheidende Rolle bei der Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit und der Marke Sony. Mit unseren Smartphones, Tablets und auch dem Zubehör sowie den Wearables versuchen wir Produkte zu erschaffen, die begeistern. Sie sind robust und elegant und dank des innovativen Designs die perfekten Begleiter für all die aufregenden Momente des Lebens.
Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile zahlreiche Anbieter. Worauf sollten Interessierte beim Kauf einer Smartwatch achten?
Stamcar: Je nach Nutzungsszenario sind verschiedene Punkte zu beachten. Dazu gehören etwa das Design der Uhr, deren Akkulaufzeit, die Kompatibilität zu Betriebssystemen und Geräten.
Was sind besonders beliebte Funktionen bei den Anwendern bzw. was ist ihnen besonders wichtig?
Stamcar: Besonders im Vordergrund steht natürlich für den Anwender das Design einer Smartwatch, da sie wie jedes Accessoire einfach Teil des persönlichen Ausdrucks ist und somit auch zum eigenen Stil passen soll. Weiterhin ist eine lange Akkulaufzeit bei den Nutzern ebenso gefragt wie eine einfache Verbindung mit dem Smartphone und eine unkomplizierte Bedienbarkeit der Smartwatch. Die Wetterfestigkeit wird auch gern gesehen.
An welchen Stellen harkt es bei Smartwatches häufig noch? Was sind die typischen Probleme der Geräte?
Stamcar: Es ist uns immer wichtig, auf die Stimmen und Meinungen der Kunden zu hören, um nicht vor Bestreben nach innovativer Technik den Kontakt zur Basis zu verlieren. Wir lassen die Meinungen gern in unsere Entwicklung einfließen, um dem Kundennutzen zu begegnen. In Einzelfällen traten in der Vergangenheit z.B. Verbindungsprobleme mit dem Smartphone auf, was jedoch nach einem Software-Update behoben werden konnte.
Ein Problem stellt zumeist die Akkulaufzeit dar, die sich häufig auf einen Tag beschränkt. Wie lässt sich dieser Tatsache zukünftig entgegenwirken? Ist das Problem überhaupt zu lösen?
Stamcar: Unser aktuelles Modell Smartwatch 3 überzeugt mit einer Akkulaufzeit von bis zu zwei Tagen bei normaler Nutzung. Zum Beispiel durch energiesparendere Displays und Anwendungen lässt sich die Akkulaufzeit erhöhen, was sich aber auf Lichtstärke des Bildschirms und die Rechengeschwindigkeit der Uhr auswirken kann.
Wie gestaltet sich die Datensicherheit bei der Nutzung einer Smartwatch?
Stamcar: Wir nehmen das Thema „Datensicherheit“ sehr ernst und behandeln die Daten unserer Nutzer entsprechend vorsichtig. Dies ist bei der Nutzung einer Smartwatch genauso wie bei einem Telefon.
Welche Rolle spielt NFC im Smartwatches-Bereich?
Stamcar: NFC spielt eine wichtige Rolle im Smartwatch-Bereich, da einige Funktionen erst durch Verbindung mit einem passenden Smartphone voll genutzt werden können. NFC bedeutet u.a. eine bequeme Möglichkeit der Kopplung, lässt sich aber auch für andere zukünftige Funktionen wie Bezahlsysteme einsetzen.
Welche zukünftigen Einsatzszenarien sind Ihrer Meinung nach denkbar?
Stamcar: Es gibt eine ganze Reihe an möglichen Einsatzszenarien der Smartwatch für die Zukunft. Darunter fällt beispielsweise die Steuerung im Smarthome oder auch der komplette Ersatz eines Smartphones durch eine Smartwatch.
Weitere medizinische Funktionen
Für die breite Masse noch nicht verfügbar, aber vereinzelt in medizinischen Bereichen eingesetzt werden verschiedene Trackingfunktionen. Diese könnten bald auch in Smartwatches integriert werden, um künftig chronisch Kranken den Alltag zu erleichtern.
Tracker zur Blutzuckermessung
Diabetiker wünschen sich oft eine Erleichterung bei der täglichen Messung ihrer Blutzuckerwerte. Sensorbasierte Blutzuckertracker sind in der Medizin schon vereinzelt im Einsatz, auch für die Smartwatch wäre das eine mögliche Option. Die Sensoren erkennen dabei konstant den Blutzuckerspiegel, sodass Patienten sich zur Messung kein Blut mehr abnehmen müssen.
Fötus-Überwachung
Wer sich um sein Ungeborenes sorgt und in der Schwangerschaft alles richtig machen will, könnte von den Fötus-Überwachungs-Patches begeistert sein. Diese überwachen die Herztöne im Mutterleib, so dass Unregelmäßigkeiten und Komplikationen schneller erkannt werden. Patches mit integrierten Sensoren werden dazu auf den Bauch der Schwangeren geklebt und per Monitoring überwacht.
Schlaganfall – Vorbeugung und Nachsorge
Wer einmal einen Schlaganfall hatte, ist gefährdet, einen erneuten Anfall zu bekommen. Mit der EKG-Funktion lässt sich Vorhofflimmern als möglicher Auslöser rechtzeitig erkennen. Auch die Funktion eines implantierten Herzschrittmachers könnte künftig auf der Smartwatch überwacht werden.
Wichtig: Die EKG-Daten der medizinischen Wearables müssen durch einen Arzt oder Therapeuten mit medizinischer Ausbildung ausgewertet werden. Zur Eigendiagnose sind die Geräte nicht geeignet.
Gesunder Schlaf dank Schlafüberwachung
In vielen Smartwatches gibt es die Funktion der Schlafüberwachung. Analysiert wird die Anzahl der Tiefschlafphasen, wie oft man sich in der Nacht bewegt und wie lange man wach war. Die Schlafqualität kann damit gut beurteilt werden. Wer morgens beim Blick auf die Smartwatch regelmäßig feststellt, dass er schlecht bzw. viel zu kurz geschlafen hat, sollte Ursachenforschung betreiben. Denn ein gesunder Schlaf ist wichtig für die Regeneration. Fehlt diese, kann der Körper langfristig krank werden.
Fitness überwachen und Krankheiten vorbeugen
Mit regelmäßigem Sport lässt sich vielen chronischen Erkrankungen vorbeugen, zum Beispiel mit Ausdauersportarten wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen. Smartwatches können die Pulsfrequenz, zurückgelegte Entfernung und Geschwindigkeit, aber auch Unterschiede zwischen Ruhe- und Belastungspuls leicht überwachen und so auf den individuellen Trainingsstand optimieren. Wer im optimalen Pulsbereich trainiert, wird bei einer Überbelastung alarmiert und behält so seine Vitalwerte stets im Blick.
Zukunftsträchtige Gesundheitsförderung dank Wearables?
Medizin- und Fitness-Wearables gibt es mittlerweile viele, nicht alle sind jedoch zu empfehlen. Viele Modelle können dabei helfen, den eigenen Lebensstil zu optimieren. Schwächen haben die Geräte aktuell noch bei der Messgenauigkeit, den Möglichkeiten zur Auswertung und beim Datenschutz.
Medizinische Wearables können chronisch kranken Menschen aber langfristig durchaus zu mehr Lebensqualität verhelfen.
Smartwatches sind praktisch und beliebter den je. Denn die smarten Helfer können längst nicht nur die Zeit anzeigen, sondern sind vollgepackt mit technischen Raffinessen und Funktionen. Was Smartwatches inzwischen alles können, dass möchten wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen.
Was ist eine Smartwatch?
Die große Frage zuerst: „Was ist eigentlich eine Smartwatch?“ und welche „Uhr“ darf sich so nennen. Eine Smartwatch ist eine elektronische Armbanduhr, welche ein rundes oder eckiges Display verbaut hat. Zusätzlich zum Display haben viele „schlaue Uhren“, so übrigens die deutsche wörtliche Übersetzung, einige Sensoren, Mikrophone, Lautsprecher, Computer-Chips und Vibrationsmotoren verbaut. Das Hauptaugenmerk liegt neben der Standard-Funktion die Uhrzeit anzuzeigen, vor allem darin, dem Nutzer zusätzliche Funktionen und Apps, sowie die Konnektivität zu anderen Geräten, wie beispielsweise dem Smartphone zu gewähren.
Halten wir fest, eine Smartwatch ist also eine Uhr mit Bildschirm, welche sich durch den Einsatz von Sensoren und anderen Hardware-Bauteilen auszeichnet und dem Anwender gewährt, die Funktion durch zusätzliche Apps zu erweitern. Viele sogenannte Tracking-Uhren und Fitness-Armbänder werden auch unter dem Namen „Smartwatch“ vertrieben, obwohl es eigentlich keine sind. Dies hat einzig und alleine Marketing technische Gründe.
Für diese Anwendungsgebiete eigenen sich Smartwatches
Die Anwendungsgebiete von Smartwatches sind vielfältig und können je nach Modell anders sein. In der Regel finden Smartwatches jedoch bei Privatanwendern und in Industriellen-Betrieben ihren Einsatz. Unterteilt werden Smartwatches in diese drei Unterkategorien:
Gesundheit
Sport und Fitness
Mode und Lifestyle
Hinter dem stylischen Aspekt werden Smartwatches hauptsächlich für Gesundheits-, Sport- und Fitness-Zwecke eingesetzt. Die smarten Uhren zeichnen durch Sensoren hierbei beispielsweise die Herzfrequenz, den Puls, Sauerstoffsättigung und die Bewegung auf. Aber auch im Gesundheitswesen kommen Smartwatches häufig zum Einsatz. Besonders bei Krankheiten, wie Epilepsie und bei Herzpatienten können Smartwatches Anzeichen erkennen und den Träger warnen. Auch Smartwatches mit Kalorienzähler, Schlafanalysemodus und Pushbenachrichtung gehören zu den beiden Anwendungsgebieten Sport und Fitness.
Auch in der Welt der Mode und des Lifestyles finden Smartwatches immer mehr an Bedeutung. Einige Modelle sehen gewöhnlichen und edlen Uhren verblüffend ähnlich. Durch die smarten Funktionen und Erweiterungsmöglichkeiten sind die Uhren auch im Alltag echte Helfer und erleichtern diesen. Mit Funktionen, wie der Zeiterfassung, der Alarmfunktion, dem einspeichern von Terminen und Erinnerungen, sowie dem Anzeigen von Nachrichten und E-Mails, sind Smartwatches in einigen Situationen praktischer als ein Smartphone. Durch die Synchronisations-Möglichkeit mit dem Smartphone lassen sich auch Inhalte von der Uhr auf das Smartphone und umgekehrt übertragen. Somit lassen sich Aktivitäten und Termine einfach abbilden.
Das können Smartwatches noch alles
Wir haben Ihnen in diesem Artikel bereits eine Reihe von wichtigen Funktionen und Möglichkeiten von Smartwatches vorgestellt. Weitere Funktionen sind:
Das starten von Aufnahme-Funktionen am Smartphone (Video, Foto).
Die Navigation zu Fuß.
Das Absetzen eines Notrufs in Notsituationen.
Messen von Blutdruck und das Erkennen von Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern (Nur bei wenigen medizinischen Smartwatches).
Versenden und empfangen von Nachrichten und E-Mails.
Zählen und messen von Schritten und anderen Aktivitäten.
Für wen lohnt sich eine Smartwatch?
Den klassischen Verbraucher einer Smartwatch gibt es nicht. Allerdings kann eine solche bei einigen Situationen und Aktivitäten hilfreich und sinnvoll sein. Beispielsweise bei Ernährungs- und Sportbewussten Menschen gibt eine Smartwatch wichtige Hilfestellungen zum Erreichen von täglichen Zielen und motiviert zusätzlich durch bestimmtes Feedback, wie z.B. eines Vibrationsfeedbacks und einer zusätzlichen Einblendung auf dem Display, dass man sich längere Zeit nicht bewegt hat. Auch im medizinischen und im Gesundheits-Bereich kann eine solche Uhr eingesetzt werden und sogar leben retten. Gerade bei Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern können Smartwatches Gefahren und Anzeichen erkennen und automatisch einen Notruf absetzen. Aber auch im Alltag finden Smartwatches immer mehr Anhänger. Wenn auch Sie sich für eine Smartwatch interessieren, haben wir Ihnen hier eine Liste mit den besten Smartwatches zusammengestellt.
December 31,2022 Post by :Luka Müller