Mit eigenem Sprachassistent: der Smart Speaker Mini der Telekom. © Deutsche Telekom
Der kleine Lautsprecher der Telekom erinnert optisch an Amazons Echo Dot. Auch der Preis des Telekom Smart Speaker Mini ist mit 49,99 Euro einmalig oder 1,95 Euro Monatsmiete ähnlich angesetzt.
Unterschied zu Amazon: Der Magenta-Speaker bietet einen eigenen Sprachassistenten, der auf das Schlüsselwort „Hallo Magenta“ hört. Ganz scheint man der Zugkraft der Eigenentwicklung aber nicht zu trauen, denn die smarte Box unterstützt zusätzlich Amazons Alexa. Eigentlich widersprüchlich, schließlich wirbt die Telekom mit dem Argument, dass die Sprachdaten in Europa bleiben und damit auch dem europäischen Recht unterliegen. Wenn man parallel Alexa nutzt, ist dieser Vorteil freilich dahin.
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Informationen auf Zuruf
Die Einrichtung ist einfach: Zur Inbetriebnahme lädt man sich die „Hallo Magenta“-App aufs Smartphone, die einem den Weg durch die Installation weist. Auf Zuruf liest der Magenta-Sprachassistent die Nachrichten sowie den Wetterbericht vor, man kann eine Einkaufs- und To-do-Liste befüllen, Timer und Wecker stellen und Ähnliches mehr. Auch Geräte im Magenta-Smart-Home lassen sich damit steuern. Was möglich ist und wie man die Funktionen zum Laufen bekommt, erklärt die Hallo-Magenta-App.
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Unterstützt auch Telefonie
Telefonie beherrscht der Smart Speaker Mini nach Kopplung mit DECT-Basis oder kompatiblem Router ebenfalls. Dabei kann man die Kontakte aus dem Smartphone entweder alle oder ausgewählt importieren und auf Zuruf Telefonate starten. Allerdings haben uns diverse Gesprächspartner im Praxistest kaum verstanden, da unsere Stimme viel zu leise übertragen wurde – selbst wenn wir direkt vor dem Smart Speaker Mini standen. So ist das an sich praktische Feature leider unbrauchbar.
Öfter Verständigungsprobleme
Generell hat uns der Sprachassistent nicht wirklich überzeugt: Zwar klappen die Basics wie die Abfrage von Uhrzeit, Wetter oder Nachrichten meist auf Anhieb. Auch Wecker und Timer lassen sich stellen, wenn es nicht zu laut im Raum ist.
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Schon bei der Einkaufsliste zeigen sich aber Grenzen: Man kann immer nur einen Artikel notieren – etwa „Setze Nudeln auf die Einkaufsliste“. Bei „Setze Nudeln und Wasser auf die Einkaufsliste“ gab es keine Reaktion. Und aus mäßig komplizierten Worten wie „Champignons“ wird auf der Liste „champ in joins“ oder „scharfen uns“. Da kann man dann im Laden rätseln, was gemeint war. Die Einkaufs- und To-do-Listen sind übrigens über die Hallo-Magenta-App einsehbar.
Steuerung von Magenta TV
Auch die Steuerung des Telekom-IPTV-Dienstes Magenta TV konnte nicht begeistern. „Hallo Magenta, schalte Magenta TV ein (oder aus)“ oder „Schalte einen Kanal weiter“ klappt zuverlässig. Aber immer wieder gibt es Verständnisprobleme. Bei der Anweisung „Schalte Magenta TV auf ARD“ wurde etwa „rasen d“ verstanden – oder es kam gar keine Reaktion. Und statt dem Suchwort "Tagesschau" hat der Assistent "frage schon" detektiert. Da greift man doch gerne wieder zur Fernbedienung.
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Immerhin: Prime Video, Netflix oder Youtube sowie die eigenen Aufnahmen lassen sich per Sprache zuverlässig starten. Eine spezielle Sendung sucht man aber lieber manuell, sonst wird’s zäh. Man kann zudem die Lautstärke des Fernsehers schrittweise regulieren, doch auch das ist umständlich und mit der Fernbedienung wesentlich komfortabler erledigt.
Mäßiger Klang, wenige Skills
Die Tonqualität geht für Nachrichten, textlastiges Radio wie den Deutschlandfunk oder kurze Auskünfte in Ordnung. Länger Musikhören will man damit nicht. Zumal sich eh nur Spotify einbinden lässt. Wer parallel Alexa nutzt, kann auch Amazon Music lauschen.
Zusätzliche „Skills“, die sich bei Amazon Alexa zu Tausenden einbinden lassen und die Funktionalität enorm ausweiten, sind bei der Telekom Mangelware. Es stehen nur Spotify, Tagesschau.de, Radioplayer.de, Toralarm und Wetter Online zur Verfügung.
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© WMP
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Fazit: Halbgare Lösung
Der Telekom Smart Speaker Mini ist ein nettes Gadget mit gut gemachter App und schickem Design. Der Sprachassistent der Telekom hat uns allerdings nicht überzeugt – die Koexistenz mit Amazon Alexa hat also ihren Grund. Angesichts der großen Konkurrenz scheinen die Bonner wenig Interesse zu haben, hier viel Entwicklungsarbeit zu investieren. Schade, denn nicht jeder hat Lust, dass der US-Konzern mithört.
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April 05,2022 Post by :Luka Müller