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Canon EOS M10: Test der Mini-Systemkamera

Mit leichtem Gepäck reisen und trotzdem feine Urlaubsbilder schießen: Die Canon EOS M10 ist klein, aber mit großem APS-C-Sensor ausgestattet. Im Test überzeugte sie mit hoher Bildqualität.TestfazitTestnote2,6befriedigendFür eine Systemkamera mit einem Sensor im APS-C-Format fällt die Canon EOS M10 sehr klein und leicht aus. Der große Sensor sorgt für eine hohe Bildqualität. Selbst bei wenig Licht sehen die Bilder richtig gut aus. Gespart hat Canon bei der Ausstattung, da heißt es beispielsweise auf einen Sucher zu verzichten. Der Autofokus ist nix für Sportfotografen, für Schnappschüsse reicht's.Produkt-Bewertungen bei Amazon lesenProHohe BildqualitätKompakt und leichtEinfache BedienungWLAN eingebautKontraEtwas langsamer AutofokusKein SucherAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoBei Spiegelreflexkameras ist Canon klarer Marktführer, doch mit Systemkameras tat sich der japanische Traditionshersteller bislang schwer. Die Canon EOS M10 soll da mit besonders einfacher Bedienung, hoher Bildqualität und günstigem Preis Boden gutmachen. Doch ist die Kombi mit dem Zoom EF-M 15–45 Millimeter 1:3,5–6,3 IS STM für 340 Euro die Anschaffung wert?Leichtgewicht im MinigehäuseOhne Objektiv ist die EOS M10 kaum größer als eine Kompaktkamera, aber selbst mit einer flachen Optik wie dem Canon EF-M 22mm 1:2 STM passt die EOS M10 noch locker in die Jackentasche. Generell fallen die Objektive sehr kompakt aus. Die Kamera ist mit 310 Gramm sehr leicht; die kleineren Objektive wiegen weniger als 100 Gramm. Da ist die Systemkamera an der Schulter kaum zu spüren.Beispielbilder der Canon EOS M1012 BilderZur BildergalerieDer Sensor ist ein alter BekannterDer Bildsensor der EOS M10 ist für die Kameragröße riesig: Er kommt im APS-C-Format daher (Sensorgröße 14,9x22,3 Millimeter), steckt in ähnlicher Form auch in Spiegelreflexmodellen von Canon, etwa derCanon EOS 1300D. Die Auflösung ist mit 18 Megapixeln vergleichsweise niedrig, die Bildqualität hoch. Die Bilder sind sehr detailreich und scharf. Das gilt auch für Videos, aber Filmen ist nicht die Paradedisziplin der kleinen Kamera: Die Canon EOS M10 kann nur Full HD (1920x1080 Bildpunkte) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Bei schnellen Schwenks oder Bewegungen im Bild kommt es oft zu Rucklern. Viele andere Kameras filmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und damit ruckelfrei. Beim Ton muss sich der Fotograf mit einem eingebauten Mikrofon zufriedengeben, ein Anschluss für ein externes Mikrofon fehlt.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Gute Bilder bei wenig LichtDie EOS M10 macht als Fotokamera auch bei Schummerlicht eine gute Figur. Bis ISO 1600 war die Bildqualität richtig fein, der Unterschied zur Standardeinstellung ISO 100 fiel gering aus. Erst danach ließ langsam die Schärfe nach. Wer häufig bei wenig Licht mit ISO-Werten jenseits von ISO 3200 fotografieren möchte, schießt besser Bilder im RAW-Format. Das bietet mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung, etwa mit dem kostenlosen Canon-ProgrammDigital Photo Professional. Der eingebaute Blitz ist ziemlich schwach; mit der Standardeinstellung ISO 100 reicht er gerade mal 1,43 Meter weit. Es lohnt sich daher, auch bei Blitzfotos eine höhere ISO-Einstellung zu wählen, vor allem, wenn man indirekt über die Decke blitzen will. Das sieht oft besser aus und klappt bei der EOS M10 problemlos – der Fotograf muss nur den ausgeklappten Blitz mit dem Finger leicht nach oben ziehen.Bei der Canon EOS M10 ist nicht nur das Kameragehäuse extrem kompakt, auch die Wechselobjektive sind mini. Nur das Tele-Zoom Canon EF-M 55-200mm 1:4,5-6,3 IS STM ist brennweitenbedingt etwas länger bei ansonsten gleichem Durchmesser.Kein Sprinter für flotte SerienRasantes Tempo gehört nicht zu den Stärken der EOS M10. Der Autofokus arbeitet mit dem Kontrastmessverfahren, ist daher nicht so schnell wie bei Spiegelreflexmodellen, die meist mit der sogenannten Phase-Change-Messung fokussieren. Für Schnappschüsse reicht es trotzdem: Nach 0,35 Sekunden hatte die EOS M10 im Test bei Tageslicht scharf gestellt und ausgelöst. Bei Schummerlicht dauerte es einen Wimpernschlag länger; hier war das Bild nach 0,4 Sekunden im Kasten. Sportfotografen und Serienbild-Fans macht die EOS M10 aber nicht glücklich: Sie kann zwar sehr lange Serien im JPEG-Format schießen, das Tempo ist jedoch eher mäßig; im Mittel schaffte die kleine Canon 4,73 Bilder pro Sekunde.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Klapp-Display, kein SucherBei der Ausstattung gibt es nur ein gravierendes Manko: Die EOS M10 hat als kleinstes Modell der M-Serie keinen Sucher. Den gibt es nur bei den größeren Schwestermodellen: Bei derCanon EOS M6ist ein Sucher nachrüstbar, bei derCanon EOS M5ist er eingebaut. Die Canon EOS M10 kommt mit WLAN-Funktion, darüber lassen sich Fotos und Videos mit der AppCamera Connectschnell und unkompliziert auf ein Smartphone übertragen. Die App gibt es fürAndroidundApple.Alle getesteten Systemkameras im Detail48 KamerasZu den Top-ModellenKompaktes ZoomDie Auswahl an Objektiven mit EF-M-Bajonett für die EOS-M-Serie ist überschaubar, deckt aber die wichtigsten Motivarten ab. Das auch zusammen mit der Kamera angebotene Zoom mit 15–45 Millimetern ist eine gute Wahl. Es ist sehr kompakt, bietet viel Weitwinkelwirkung und reicht mit im Test gemessenen 25–72 Millimetern (umgerechnet ins Kleinbildformat) in den leichten Telebereich. Es nutzt die Auflösung des Bildsensors sehr gut aus, der Bildstabilisator im Objektiv kompensiert zuverlässig Verwackler durch Bewegungen des Fotografen. Bis zu dreieinhalb Blenden oder eine knapp zwölfmal längere Belichtungszeit sind damit möglich.Kleine Objektiv-PaletteEine gute Ergänzung ist das Canon EF-M 28mm 1:2,8 IS STM Makro, das extreme Nahaufnahmen ermöglicht (siehe Bildergalerie). Eine Besonderheit: Es hat zwei eingebaute LEDs, die das Motiv auf Tastendruck beleuchten. Das sorgt für eine ausgewogene Beleuchtung und die Reflexionen des LED-Lichts geben den Bildern etwas mehr Pep. Als Immer-drauf-Optik bietet sich auch das Canon EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM an, das umgerechnet aufs Kleinbildformat 29–240 Millimeter abdeckt.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.

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April 20,2022

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