Die Canon EOS M6 fällt sehr kompakt und leicht aus. Durch den ausgeprägten Griff liegt sie dennoch gut in der Hand.Die meisten kennen Canon als Hersteller von Spiegelreflexkamera. Dabei baut der japanische Hersteller schon seit 2012 auch Systemkameras. Lange Zeit nur mit halber Kraft, nimmt Canon hier jetzt Fahrt auf. Nach dem TopmodellEOS M5, das zur Photokina präsentiert wurde, kommt jetzt die EOS M6. Mit vielen Ausstattungsmerkmalen der EOS M5, aber günstiger und noch kompakter. COMPUTER BILD hatte sie schon in der Hand.Canon EOS M6 mit 24 Millionen Doppel-PixelDer Sensor der EOS M6 ist ein guter Bekannter. Er steckt in ähnlicher Form auch in derEOS M5und den SpiegelreflexmodellenCanon EOS 80Dund Canon EOS 800D. Die Besonderheit des Sensors: Für jeden Bildpunkt gibt es zwei Fotozellen. Diese Technik nennt Canon Dual Pixel. Ihr Vorteil: Beim Fokussieren wertet der Autofokus die Unterschiede zwischen den beiden Zellen aus und kann so schneller als über eine Kontrastmessung scharfstellen. Beim ersten Ausprobieren arbeitete der Autofokus sehr flott, erreichte aber nicht ganz das Tempo einer Spiegelreflex oder Systemkameras mit Phase-Change-Autofokus wie derNikon D500oder derSony Alpha 6300.Mit Tempo bei SerienDie EOS M6 soll bei Serien bis zu neun Bilder pro Sekunde schaffen, wenn der Autofokus die Schärfe bei sich bewegenden Motiven weiterführt bis zu sieben Bilder pro Sekunde genauso schnell wie dieEOS M5und deutlich flotter als das kleinere SchwestermodellCanon EOS M10. Das schaffen unter den Spiegelreflexkameras oft nur teurere Modelle. Dabei soll die EOS M6 sehr lange durchhalten. Voraussetzung dafür ist aber eine schnelle Speicherkarte, die die Bilddateien zügig wegspeichert. Mit einer älteren und ziemlich langsamen 2-Gigabyte-Karte war beim ersten Anfassen schon nach gut 20 Bildern Schluss dann schaffte es die Karte nicht mehr, die Daten von der Kamera zu speichern.Canon EOS M6 ist klein, aber handlichDie EOS M6 fällt sehr kompakt aus und ist ziemlich leicht. Das Gehäuse mit Akku und Speicherkarte wiegt nur 390 Gramm, mit einem kleinen Objektiv wie dem Canon EF-M 15-45mm 1:3,5-6,3 IS STM bringt die Kamera knapp über 500 Gramm auf die Waage und lässt sich problemlos in der Jackentasche verstauen. Platz für Einstellräder und -tasten bleibt da nur wenig. Dafür kann der Fotograf die meisten Tasten individuell anpassen, um besonders häufig genutzte Funktionen schneller aufzurufen.Die Canon EOS M6 hat keinen eingebauten Sucher. Stattdessen gibt es Aufstecksucher als Zubehör, beispielsweise den neuen EVF-DC2.Sucher zum AufsteckenAnders als das TopmodellEOS M5hat die EOS M6 keinen eingebauten Sucher. Er lässt sich aber nachrüsten. Dabei gibt es speziell für die EOS M6 einen neuen, etwas günstigeren Sucher: den EVF-DC2. Er arbeitet mit der gleichen Auflösung wie der bisher erhältliche EVF-DC1, den Canon mit derEOS M3vorgestellt hat: 1024x768 Pixel. Nach Herstellerlesart sind das 2,36 Megapixel, da Canon wie alle Hersteller die Subpixel für Rot, Grün und Blau zählt. Der EVF-DC2 lässt sich anders als der EVF-DC1 nicht hochklappen. Zudem fällt die Suchervergrößerung etwas kleiner aus als beim EVF-DC1.Die aktuellen Kamera-Neuheiten59 KamerasFrische Fotoapparate ansehenDreifach drahtlosDas Display der EOS M6 lässt sich ausklappen: um bis zu 45 Grad nach unten, praktisch für Überkopfaufnahmen, und um bis zu 180 Grad nach oben damit sind auch Selfies mit der Kamera möglich. Als Funktechniken stecken WLAN, Bluetooth und NFC drin. Per NFC lässt sich die EOS M6 sehr einfach mit Android-Smartphones und -Tablets koppeln, die eigentliche Steuerung erfolgt aber per WLAN oder Bluetooth. Die passende App gibt es fürAndroidundiOS. Pfiffig: Per Bluetooth ist eine Dauerverbindung möglich. Selbst wenn die Kamera in den Schlafmodus gegangen ist, ist sie trotzdem aus der Ferne auslösbar. Als neues Zubehör bringt Canon eine Bluetooth-Fernbedienung: Die BR-1 soll 45 Euro kosten und funktioniert auch mit anderen Canon-Kameras, etwa der Canon EOS 800D.Canon EOS M6 ohne 4K-VideoSchade: Canon verzichtet bei der EOS M6 auf eine Videoaufnahme mit 4K. Wie bei derEOS M5sind maximal Full-HD-Videos (1920x1080 Pixel) mit 60 Bildern pro Sekunde drin. Wer in 4K filmen will, muss bei Canon zu einer Profi-Spiegelreflex wie derCanon EOS-1D X Mark IIoder derCanon EOS 5D Mark IVgreifen.Neben der kompletten schwarzen EOS M6 gibt es noch eine Variante in einer Silber-Schwarz-Kombi. Der Blitz klappt wie bei einer Kompaktkamera aus dem Gehäuse.Preis und VerfügbarkeitDie Canon EOS M6 soll Anfang April in zwei Farbvarianten in den Handel kommen: Schwarz und Silber-Schwarz. Wahrscheinlich wird es zwei Kits mit Zoom-Objektiven geben: ein Kit mit dem sehr kompakten Zoom Canon EF-M 15-45mm 1:3,5-6,3 IS STM und ein Kit mit dem etwas größeren Reise-Zoom Canon EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM. Das Gehäuse der EOS M6 soll 799 Euro kosten, die Preise mit Objektiv stehen noch nicht fest. Damit ist sie etwas günstiger als das Spiegelreflex-Schwestermodell Canon EOS 800D.
April 19,2022 Post by :Luka Müller