Home > Intelligente Lautsprecher > Fujifilm X-Pro2: Profi-Kamera im Praxis-Test
Fujifilm X-Pro2: Profi-Kamera im Praxis-Test

Die Fujifilm X-Pro2 erinnert zwar an die Messsucher-Kameras der 1960er-Jahre, im Inneren steckt aber brandneue Technik. Mit hoher Bildqualität, hohem Tempo und robustem Gehäuse zielt das neue Topmodell vor allem auf Profis.Testfazit: Das müssen Sie wissenAktuelle Technik, klassische Kamerabedienung – die Fujifilm X-Pro2 ist eine gelungene Mischung. Der neue Sensor sorgt für eine Top-Bildqualität, sogar bei wenig Licht und stellt deutlich schneller scharf als der des Vorgängers. Die Kombi aus elektronischem und optischem Sucher ist ein Highlight. Schade nur, dass die X-Pro2 keine Videos in 4K aufnimmt.ProHohe Bildqualität, auch bei wenig LichtHohes TempoOptischer und schneller elektronischer SucherWLAN eingebautWettergeschütztes GehäuseKontraKeine 4K-VideoaufnahmeEinschätzung der RedaktiongutDie Systemkameras von Fujifilm kommen in einem eher klassischen Look daher – besonders retro ist das Design des Topmodells Fujifilm X-Pro2, das sich wie der Vorgänger Fujifilm X-Pro1 an die Messsucher-Kameras von Leica anlehnt. Bei der Technik ist die X-Pro2 aber nicht von gestern – ganz im Gegenteil. COMPUTER BILD hat die neue Kamera ausgiebig getestet und verrät, was die Profi-Kamera draufhat.Höhere Auflösung, mehr Prozessor-PowerDie X-Pro2 kommt mit einem neuen Sensor, der jetzt 24 statt 16 Megapixel hat. Dazu kommt ein neuer Prozessor (X Processor Pro), der viermal mehr Rechenleistung als das Vorgängermodell (EXR Processor II) haben soll. In der X-Pro2 macht sich die Zusatz-Power vor allem bei höherer ISO-Einstellung bemerkbar: Da hat sich die Bildqualität gegenüber dem Vorgänger und den kleineren Fujifilm-Systemkameras trotz höherer Auflösung verbessert. Es gibt deutlich weniger störendes Bildrauschen zu sehen – selbst mit der Maximal-Einstellung ISO 51.200 hält es sich in Grenzen. Wer gerne seine Bilder großzügig beschneidet oder Riesen-Poster druckt, sollte die ISO-Einstellung aber nicht bis zum Anschlag ausreizen. Bis ISO 1600 sind die Bilder top, selbst in der 100-Prozent-Ansicht am Computerbildschirm, danach lässt langsam die Bildschärfe nach. Die ISO-Automatik macht bei ISO 3200 Schluss – ein guter Kompromiss. Damit sehen beispielsweise Aufnahmen in der blauen Stunde nach Sonnenuntergang sehr stimmungsvoll aus (siehe Bilder-Galerie).Fujifilm X-Pro2: Beispielbilder18 BilderZur BildergalerieFrisch poliertVon vorn ist die neue X-Pro2 nur mit geübtem Auge von Vorgänger zu unterscheiden. Die Unterschiede auf Oberseite und Rückseite sind da schon deutlicher: Die Funktionstasten sitzen jetzt rechts neben dem Display und sind so mit der rechten Hand zu erreichen. Die ISO-Empfindlichkeitseinstellung ändern Sie jetzt über einen Ring am Zeitenrad – per Hochziehen und Drehen. Die gewählte Einstellung lässt sich dann in einem Fenster des Zeitenrads ablesen.Die klassische Bedienung über Drehräder gab es schon beim Vorgänger, der Hersteller hat sie bei der Fujifilm X-Pro2 aber noch einmal verfeinert. So gibt es beispielsweise einen Extraring für die ISO-Empfindlichkeitseinstellung.Besserer AutofokusDer neue Sensor bringt auch einen neuen Autofokus mit, der mit 273 Messfeldern arbeitet. Dadurch lässt sich der Schärfemesspunkt sehr genau festlegen. Besonders bequem geht's mit dem Mini-Joystick, der rechts neben dem Display sitzt und sehr leicht mit dem Daumen zu erreichen ist. Den findet man sonst nur bei den Top-DSLR-Modellen wie derCanon EOS 7D Mark IIoder derNikon D500. Wer sich nicht durch so viele Felder hangeln will, kann die X-Pro2 aber auch auf 77 Messfelder mit größeren Abständen zwischen den einzelnen Feldern umschalten. Der Autofokus war im Praxis-Test meist sehr schnell und spürbar flotter als bei den kleineren Modellen wie derFujifilm X-T1. Da hat Fujifilm gegenüber der Konkurrenz deutlich aufgeholt. Der Autofokus führt die Schärfe bei sich bewegenden Motiven auch genau nach. Erfreulich: Anders als beim kleineren ModellFujifilm X-T10verringert sich das Serienbildtempo dabei nur wenig auf 6-8 Bilder pro Sekunde. Ohne Schärfe-Nachführung gibt’s konstant acht Bilder pro Sekunde. Die X-Pro2 erreicht aber nicht ganz die Genauigkeit und das Tempo von Profi-DSLR-Modellen wie derCanon EOS 7D Mark IIoder derNikon D4S.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Kein 4K-VideoDie X-Pro2 verzichtet aufs Filmen in 4K-Auflösung. Sie nimmt Videos mit maximal 1920x1080 Pixel in Full-HD-Auflösung und maximal 60 Bilder pro Sekunde auf. Schade, denn der neue Prozessor in der X-Pro2 hat genügend Power, um 4K-Videos zu verarbeiten. Im Moment betrachtet der japanische Hersteller aber sein Top-Modell als Kamera für Fotografen – die brauchen angeblich 4K nicht so dringend. Mal sehen, ob Fujifilm die 4K-Aufnahme per Firmware-Aktualisierung später nachreicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass bei Fujifilm neue Funktionen per Update kommen.Kleiner Hebel, große Wirkung: Rechts oben neben dem Display sitzt ein Mini-Joystick. Damit lässt sich der Autofokus-Messpunkt sehr schnell und sehr genau verschieben.Schneller GuckenDie X-Pro2 bleibt der Kombi optischer und elektronischer Sucher treu. Der optische Sucher arbeitet wie eine Messsucher-Kamera mit Bildrahmen, die ins Sucherbild eingeblendet werden, passend zur eingestellten Brennweite und Entfernung. Das hat den Vorteil, dass man auch noch die Umgebung im Blick behält. Bei längeren Brennweiten ist es dann zunehmend schwieriger, das Motiv und den Bildausschnitt in Blick zu behalten. Da schaltet man doch besser zum elektronischen Sucher um. Den hat Fujifilm für die X-Pro2 überarbeitet: Die Auflösung bleibt bei 1024x768 Bildpunkten (im Marketing-Jargon 2,36 Megapixel, da die Hersteller die Subpixel für die Grundfarben Rot, Grün und Blau zählen), der Bildaufbau ist aber fixer – der neue Sucher schafft bis zu 85 Bilder pro Sekunde. Dadurch nimmt man kaum noch eine Verzögerung beim Bild wahr. Gut: Bei wenig Licht verringert die X-Pro2 zwar wie viele Kameras mit elektronischem Sucher die Bildwiederholfrequenz, doch selbst nachts ist die Verzögerung beim Bildaufbau gering. Hässliche Schlieren beim schnellen Kameraschwenks gibt es nicht zu sehen.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Länger durchhaltenPraktisch: Bei der X-Pro2 kommt der gleiche Akku wie beim Vorgänger und bei der Fujifilm X-T1 zum Einsatz. Wer mehrere Kameras verwendet, tauscht also auf Wunsch die Akkus und muss unterwegs nur ein Ladegerät mitschleppen. Der Akku soll länger halten als beim Vorgänger – in der Praxis hängt die Ausdauer aber stark davon, wie man die Kamera nutzt. Bei Einzelaufnahmen sind etwa 250 Bilder drin, beim Serienaufnahmen auch gut doppelt so viele. Wer die Kamera gerne an der Schulter baumeln lässt, sollte sie aber besser ausschalten, sonst saugt das ständige Umschalten zwischen Sucher und Bildschirm den Akku schnell leer. Für einen ganztägigen Ausflug ist daher – wie bei den meisten Systemkameras – ein Zweit-Akku empfehlenswert.Strammer PreisDie Fujifilm X-Pro2 soll Mitte Februar 2016 in die Läden kommen. Das Gehäuse kostet laut Hersteller 1.799 Euro. Ein stolzer Preis, auf Augenhöhe mit den DSLR-KonkurrentenCanon EOS 7D Mark IIundNikon D500. Den Vorgänger X-Pro1 gibt’s dagegen zum Schnäppchenpreis von unter 500 Euro.

Author

June 21,2022

Leave a Reply