Schädigungen des Gehörs durch Lärm treten durch regelmäßige Beschallung der Ohren bei mehr als 85 dB auf, wie Studien belegen. Das ist der sog. OSHA-Wert, an dem sich auch die WHO orientiert.
Aus diesem Grund regulieren Hersteller die Lautstärke der meisten Kinderkopfhörer auf eben diesen Wert. Die 85 dB gelten dabei aber natürlich nur als Richtwert – selbst wenn Ihre Kids nur bei diesem „sichereren" Lautstärkepegel Musik oder Hörbücher hören, bedeutet das nicht, dass das Gehör Ihres Kindes wirklich komplett sicher ist. Auch der normale Umgebungs- und Alltagslärm sind nicht zu unterschätzen, dies gilt ebenso als Lärmbeschallung.
Warum fällt uns leise Musik hören aber so schwer? Musik mit 70 dB können wir theoretisch so lange hören, wie wir wollen, ohne Schäden davon zu tragen. Der Haken an der niedrigen Lautstärke ist aber, dass die Töne ihre Klarheit verlieren – die lauteren und leiseren Teile eines Songs klingen dann ungefähr gleich. Deswegen drehen wir gerne auf oder gehen in die Disko, Club oder Konzerte – hier wird Musik ab rund 105 dB gespielt. Aber alles, was mehr als rund 110 dB Lautstärke hat, kann auch Erwachsenenohren bereits dauerhaft schädigen.
Zum Vergleich: Ein schwerer LKW, der direkt an Ihnen vorbeifährt, kann leicht um die 90 dB Lautstärke erzeugen. Je lauter ein Geräusch ist, umso eher empfinden wir Menschen dieses Geräusch als Lärm. Und je lärmiger etwas ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass das Gehör dauerhaft geschädigt wird.
Lärmbelastung sowie Gehörschäden äußern sich nicht nur in Ohrgeräuschen wie Tinnitus, sondern auch in Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen oder Lernschwierigkeiten, gerade bei Kindern. Deswegen sollten Sie unbedingt auf einen Kinderkopfhörer zurückgreifen, dessen Sound nicht allzu laut aufzudrehen lässt, bzw. der lautstärkereguliert ist. Wollen Sie zudem auf Nummer sicher gehen, erlauben Sie Ihren Kindern einer Empfehlung der WHO folgend, nicht mehr als eine Stunde am Stück, mit Kopfhörern Musik zu hören – das gilt übrigens auch für Erwachsene.
Wichtig zu wissen: Wenn Ihr Kind tagsüber Umgebungslärm von mehr als 70 dB ausgesetzt ist, reduziert sich die verbleibende sichere Hörzeit stark, denn der Umgebungslärm und der Medienlärm sind eigentlich zu addieren: Umgebungslärm zusammen mit Medienbelastung von über 70dB ergeben die tägliche Portion potentiell schädigender Klänge.
March 17,2022 Post by :Luka Müller