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Leica X: Edel-Kompaktkamera im Praxis-Test

Kleine Kamera mit großem Sensor und großem Objektiv: Die Leica X (Typ 113) bringt einen APS-C-Sensor (Sensorgröße 15,8x23,6 Millimeter) und ein lichtstarkes 23-Millimeter-Objektiv (35 Millimeter umgerechnet ins Kleinbildformat) mit.TestfazitEinschätzungder RedaktiongutLeica-typisch ist die Leica X kein Schnäppchen. Für eine Kamera mit APS-C-Sensor fällt die X recht klein und leicht aus. Die Bedienung ist einfach, die Bildqualität hoch: Das lichtstarke Weitwinkelobjektiv liefert knackig scharfe Aufnahmen, auch bei wenig Licht. Dafür muss man auf ein Zoom verzichten. Den empfehlenswerten Sucher gibt es leider nur als Zubehör.ProHohe BildqualitätEinfache BedienungLichtstarkes ObjektivKontraSucher nur gegen AufpreisAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonLeica-Kameras haben einen fast schon legendären Ruf. Kein Wunder, im Stammwerk in Wetzlar wurde vor gut 100 Jahren die Kleinbildfotografie erfunden. Mit Digitalkameras tat sich die Nobelmarke lange schwer, doch in den letzten Jahren kommen regelmäßig neue, meist hochpreisige Kameras aus der Traditionsschmiede. Zu den kleinsten Eigengewächsen gehört die Leica X, eine Kompaktkamera mit APS-C-Sensor (Sensorgröße 15,8x23,6 Millimeter). COMPUTER BILD hat die kompakte Edelkamera ausgiebig getestet.Lichtstarkes WeitwinkelEher selten bei einer Kompaktkamera: Wie das größere und teurere SchwestermodellLeica Q (Typ 116)verzichtet auch die Leica X auf ein Zoom-Objektiv, stattdessen ist ein 23-Millimeter-Weitwinkel eingebaut (35 Millimeter umgerechnet ins Kleinbildformat). Die Optik ist mit einer Anfangsblende von 1,7 sehr lichtstark und lieferte im Praxis-Test bereits bei offener Blende knackig scharfe Aufnahmen. Beim Fotografieren mit Programmautomatik nutzt die Leica X gerne eine weit geöffnete Blende. Erst wenn es draußen sehr hell ist, blendet die Kamera ab. Dadurch fällt die Belichtungszeit meist schön kurz aus. Wer dagegen mit kleiner Blende fotografieren möchte, um eine möglichst große Schärfentiefe zu erreichen, muss auf Zeitautomatik umschalten und die Blende selbst einstellen. Im Makro-Modus kommt die Leica X bis auf 20 Zentimeter ans Motiv ran. Dabei blendet die Kamera bei Entfernungen unter 1,20 Meter automatisch leicht bis auf Blende 2,8 ab.Beispielbilder der Leica X20 BilderZur BildergalerieKnackig scharfDer Sensor hat eine Auflösung von 16 Megapixeln – eine eher niedrige Auflösung, die meisten Kameras mit APS-C-Sensoren haben 24 Megapixel. Er lieferte im Praxis-Test aber dennoch sehr detailreiche und knackig scharfe Aufnahmen. Ein Vorteil der etwas geringeren Auflösung: Die Bildqualität der Leica X leidet kaum unter der sogenannten Beugungsunschärfe, die bei Kameras mit sehr hoher Auflösung beim Abblenden zu einem sichtbaren Schärfeabfall im Bild führt. Bei der Leica X kann der Fotograf dagegen die gesamte Blendenspanne nutzen. Selbst bei komplett geschlossener Blende (Blende 16) sind die Bilder fast genauso scharf wie bei weit geöffneter Blende (siehe Bildergalerie).Schnell von Automatik auf manuell umschalten: Ein Dreh reicht bei der Leica X, um vom Autofokus auf manuelles Scharfstellen oder von Programm- auf Zeitautomatik zu wechseln.LichtstarkDurch die hohe Lichtstärke (Blende 1,7) kann die ISO-Automatik der Leica X immer recht niedrige ISO-Werte einstellen, selbst bei wenig Licht. Mit der Standardeinstellung macht die ISO-Automatik schon bei ISO 1600 Schluss, früher als andere Kameras. Es reicht aber trotzdem noch für stimmungsvolle Fotos nach Sonnenuntergang zur Blauen Stunde (siehe Bildergalerie). Der Vorteil dieser Strategie: Bildrauschen gibt es auf den Fotos der Leica X kaum zu sehen. Zudem hält sich der bei höheren ISO-Werten auftretende Schärfeverlust in Grenzen.Das Thema des MonatsJetzt mitmachen und gewinnen!Sucher nur als ZubehörDer eingebaute Bildschirm der Leica X nimmt zwar einen Großteil der Rückseite ein, mit 3 Zoll Bildschirmdiagonale (7,6 Zentimeter) ist er aber dennoch einen Tick kleiner als bei ähnlich teuren DSLRs und Systemkameras. Der Bildschirm liefert ein sehr detailreiches Bild, lässt sich aber leider nicht ausklappen – bei Aufnahmen über Kopf oder in Bodennähe unpraktisch. Die gelingen leichter mit dem als Zubehör erhältlichen Sucher Visoflex (450 Euro), der sich nach oben klappen lässt. Nebenbei bringt der Sucher auch einen GPS-Empfänger mit, damit kann der Aufnahmeort in den Foto-Dateien gespeichert werden.Kein Turbo-AutofokusDie Leica X stellt relativ zügig scharf, arbeitet aber nicht ganz so fix wie aktuelle DSLR-Topmodelle wie dieNikon D500. Mit der Standardeinstellung liegt der Autofokus bei kleinen Motiven manchmal daneben. Kein wirkliches Problem, nur Messfelder sind etwas groß geraten. Da hilft ein Umschalten zur Spotmessung. Das gelingt über die Autofokus-Taste neben dem Display sehr schnell und sorgt auch bei sehr filigranen Motiven für präzise Schärfe.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Solides GehäuseUngewöhnlich für eine Kompakte: Beim Gehäuse kommen reichlich Magnesium und Aluminium statt Kunststoff zum Einsatz. So bringt die Leica X ganz schön was auf die Waage: Komplett mit Akku und Speicherkarte wiegt sie knapp 490 Gramm. Beim Fotografieren ist das aber eher ein Vorteil. Die Leica X liegt satt in der Hand.Einen elektronischen Sucher gibt es für die Leica X nur als Zubehör. Der Visoflex ist (anders als der eingebaute Bildschirm) nach oben klappbar und bringt einen GPS-Empfänger mit. Damit lässt sich auf Wunsch der Aufnahmeort in den Fotos speichern.Video nur in Full HDVideos nimmt die Leica X auch auf, allerdings nur in Full HD (1920x1080 Bildpunkte) und mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Nichts für Action-Filmer. Bei ruhigen Landschaftsaufnahmen macht das nix, da sehen die Videos der Leica X richtig gut aus: Schön detailreich und mit feinen Helligkeitsabstufungen. Die Leica X bleibt aber eine Kamera für Fotografen. Wer am liebsten filmt, nimmt besser eine Systemkamera wie diePanasonic Lumix GX80. Da passen auch Leica-Objektive wie das Panasonic Leica DG Summilux 15mm 1:1,7 ran.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.

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August 01,2022

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