Der klassische HiFi-Turm mit Stereo-Lautsprecherpaar hat nicht nur deshalb ausgedient, weil heute kaum jemand mehr Musik vom Plattenspieler, Kassettendeck oder CD-Spieler abspielt.
In Zeiten, in denen man einen Großteil seiner Musikbibliothek im Smartphone mit sich herumträgt oder seine Lieblingsmusik gleich direkt aus dem Internet streamt, will man seinen Sound drahtlos auf die Boxen bringen – und zwar am besten in jeden Raum, auf große Stand- und und kleine Mobil-Boxen, synchron fürs ganze Haus oder getrennt für jeden Raum einzeln.
Hier geht’s zu unserem Test der besten Bluetooth-Lautsprecher.
Derartige Flexibilität versprechen sogenannte Multiroom-Lösungen, die zur Zeit mit Abstand das angesagteste Segment im HiFi-Markt sind.
Mehr Musik hören
Tatsächlich ist es ein ganz anderes Musikerlebnis, ob nur in einem Raum Musik läuft, oder in jedem Raum in der ganzen Wohnung. Erstaunlicherweise wirkt die Musik unaufdringlicher, wenn sie überall läuft. Die Erfahrung zeigt: Mit einem Multiroom-System hört man mehr Musik – was sicher auch daran liegt, dass es damit viel einfacher ist: Einfach auf dem Smartphone eine Playlist starten und schon tönt Musik aus den gewählten Lautsprechern. Das ist einfach toll.
Aber man muss natürlich nicht gleich das ganze Haus mit neuen Lautsprechern ausrüsten. Alle Multiroom-Systeme funktionieren auch als Einzellösungen mit nur einem Lautsprecher. Gegenüber anderen WLAN- oder Bluetooth-Lautsprechern bieten die Systeme aber den Vorteil, dass man bei Bedarf weitere Lautsprecher hinzufügen kann. So kann das System mit den eigenen Ansprüchen mitwachsen.
Die Anschaffung eines Multiroom-Systems ist also eine langfristige Investition, die man sich entsprechend gut überlegen sollte.
Technik im Umbruch
Schwierig wird die Entscheidung für ein Multiroom-System dadurch, dass die Technologie noch relativ neu ist und sich ständig verändert. So macht sich neuerdings Bluetooth aptX daran, der WLAN-Übertragung den Rang abzulaufen. Dagegen setzen Hersteller wie Harman und Yamaha mit HD-Sound, der von der Klangqualität her sogar die gute alte CD in den Schatten stellt – entsprechend feines Gehör vorausgesetzt. Das letzte Wort, welche Technologie sich für die drahtlose Musikübertragung letztendlich durchsetzen wird, ist längst noch nicht gesprochen.
Welche Standards sich durchsetzen werden, ist noch völlig offen
Aber auch die Musiknutzung selbst ändert sich derzeit radikal. Noch vor ein paar Jahren hat man seine CDs gerippt und Songs massenhaft in Tauschbörsen heruntergeladen oder bei iTunes einzelne Titel oder Alben gekauft. Inzwischen hat sich das Abo-Modell von Musik-Streaming-Diensten weitgehend durchgesetzt.
Aber auch hier ist völlig unklar, wie sich der Markt weiter entwickeln wird. Nachdem Spotify den Streaming-Markt lange Zeit unangefochten dominiert hat, gibt es mit Apple Music, Amazon Prime Music, Deezer und YouTube Music inzwichen starke Konkurrenten, die sich anschicken, dem schwedischen Platzhirschen den Rang abzulaufen. So hat Apple Music in den USA inzwischen bereits Spotify abgehängt.
Auf diese rasanten Veränderungen reagiert jeder Hersteller von kabellosen Lautsprechern anders – entsprechend unterschiedlich sind die Systeme.
Testsieger: Sonos
Im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten setzte Sonos von Anfang an auf eine proprietäre Funktechnologie: Während sich WLAN normalerweise zentral vom Router ausbreitet, arbeitete jede Sonos-Komponente als eigenständiger WLAN-Repeater, der das Signal an das nächste Gerät weiterreicht.
Das ist ein großer Vorteil, wenn das hauseigene WLAN nicht gut in alle Räume reicht. So konnten wir mit dem Sonos-System problemlos Musik auch in Räumen abspielen, wo mit normalem WLAN keine Musikwiedergabe mehr möglich war. Damit das funktioniert, muss bei Sonos allerdings ein Lautsprecher per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden sein. Oder man verwendet die Sonos-Bridge.
Sonos öffnet sich neuen Übertragungswegen
Der Nachteil der proprietären Funktechnologie-Lösung von Sonos war, dass sie zwingend die Nutzung der Sonos-App voraussetzte. So konnte man zum Beispiel nicht einfach Musik von Apples Music-App auf dem iPhone über Sonos abspielen. Das hat sich mit der Einführung von Apples Audio-Übertragungstechnologie AirPlay 2 geändert, die nun auch von Sonos unterstützt wird.
Doch nicht nur bei der Bedienung hat Sonos die Nase vorne, auch klanglich spielen die Boxen der Amerikaner ganz vorne mit. Ein Grund dafür ist eine clevere Funktion, die Sonos Trueplay nennt: Mit Hilfe eines iPhones oder iPads kann man die Sonos-Boxen auf den Raum einmessen. Dazu spielen die Boxen Test-Sounds ab, während man mit dem iPhone durchs Zimmer geht und so die Raum-Akustik vermisst. Mit den durch diesen Vorgang erhobenen Daten werden die Sonos-Lautsprecher individuell an die Raumakustik angepasst. Die Veränderung durch die Einmessung ist subtil, aber hörbar.
Weil Android-Handys wegen der Vielzahl unterschiedlicher Mikrofone von der praktischen Trueplay-Einmessung ausgeklammert waren, dürfen sie sich beim Sonos Roam besonders freuen. Nicht nur darüber, dass ein so kleiner Wireless-Lautsprecher überhaupt mit einer solchen Funktion aufwarten kann, sondern auch über die Möglichkeit nach jeder Neupositionierung blitzschnell und automatisch über die verbauten Mikrofone die Raumakustik einmessen zu können. Damit haben Android-Nutzer jetzt, wie beim größeren, ebenfalls mobilen, Sonos Move, den gleichen Funktionsumfang wie Apple-User.
Klangvorteil durch Einmessen: Trueplay ist die größte Innovation seit langem
High-End-HiFi-Systeme setzen schon länger auf das Einmessen der Lautsprecher an den Raum, benötigten dafür aber ein mitgeliefertes, normiertes Mikrophon, was die Sache entsprechend teuer machte. Sonos gelingt das ohne Zusatzkosten, indem einfach die große Verbreitung von Apple-Geräten genutzt wird und liefert damit eine der größten Innovationen der letzten Zeit. Android-Smartphones werden leider nicht unterstützt: es gibt einfach zu viele unterschiedliche Modelle mit zu vielen verschiedenen Mikrophonen, als dass man das System zuverlässig kalibirieren könnte.
Das Einmessen per TruePlay funktioniert nach entsprechendem Software-Update inzwischen mit allen Sonos-Lautsprechern, jüngst auch mit der Playbar.
Fast alle Sonos-Lautsprecher lassen sich übrigens als Stereo-Boxen-Paare kombinieren. Das gilt nicht nur für die Play:3 und die Play:5 sondern auch für die neue Five, nur die Soundbar und die Soundbase machen da eine Ausnahme.
Mit Amazons Echo oder Echo Dot können alle bisherigen Sonos-Lautsprecher über Alexa gesteuert werden. Der Sonos One kommt mit integriertem Mikro und übernimmt die Funktionalität von Echo und Echo Dot. Aber damit nicht genug: Sonos wurde um eine weitere smarte Steuerungsmöglichkeit erweitert: Google Assistant. Als erster Anbieter, der mehrere Sprachassistenten innerhalb eines Soundsystems anbietet, demonstriert Sonos die Vorteile einer offenen, partnerschaftlichen Plattform, bei der die größtmögliche Flexibilität für den User im Vordergrund steht.
Mit dem Google Assistant kann man über den Sonos One, die Sonos Beam oder ein verbundenes Google-Home-Produkt Songs abspielen, TV-Sendungen starten, die Wettervorhersage abrufen und das Smart Home steuern. Für jeden einzelnen Speaker kann man einen Sprachassistenten auswählen, womit mehrere Sprachassistenten in einem System nebeneinander funktionieren. Sonos unterstützt nicht nur Musik und TV-Sound, sondern auch die wichtigsten Funktionen von Google Assistant, einschließlich Continued Conversation oder die Megafon-Funktion. Zusätzliche Funktionen und Aktionen sollen durch laufend neue Updates verfügbar sein und das Erlebnis mit Google Assistant auf Sonos kontinuierlich verbessern.
Sonos hat also die Zeichen der Zeit erkannt und öffnet sein System in alle Richtungen. Das ist gut und richtig so, denn das geschlossene System bot vielleicht anfangs eine überlegene Übertragungsqualität, war aber auch eine Sackgasse, aus der sich die Amerikaner jetzt freischwimmen müssen. Wir sind gespannt, wie gut das klappen wird.
Hörtest
Insgesamt liegen die Lautsprecher von Bose und Harman im Einzelvergleich gegenüber Sonos leicht vorne – mit Ausnahme des neuen Sonos Five: Wenn er allein spielt, ist er von allen Lautsprechern, die wir gehört haben, der beste.
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Der neue Sonos Five lässt die Verwandtschaft mit seinem Vorgänger Sonos Play:5 erkennen – außen wie innen. In seinem aus robustem Kunststoff gefertigten, geschlossenen Gehäuse arbeiten wie bisher sechs einzelne Treiber. In der oberen Reihe sitzen drei Kalotten-Hochtöner von denen zwei für eine breite Stereo-Basis mit vorgeschaltetem Waveguides zur Seite hin abstrahlen. Der mittlere Hochtöner ist direkt nach vorne gerichtet, um eine stabile Abbildung zu gewährleisten und Stimmen zu mehr Deutlichkeit zu verhelfen. In der unteren Reihe finden sich drei Tief-Mitteltöner, die ebenfalls aktiv angesteuert werden. Die großen Antriebsmagnete wecken hohe Erwartungen und Kenner verbinden mit geschlossenen Gehäusekonstruktionen auch mehr Tieftonpräzision als mit Bassreflexgehäusen. In der Tat lieferte hier schon der Play:5 einen richtig saftigen Punch.
Im Hörtest legte der Five mit Elan los, auch wenn er bei uns als Solist auftreten musste. Er überzeugt bereits ohne Verwendung der Trueplay-Einmessung, indem er einen äußerst satten und dabei differenzierten Klang liefert. Sowohl Punch als auch Detailauflösung heben den Sonos Five weit über die kleineren Boxen der Reihe. Und dann wäre da noch dieser bemerkenswerte Tiefgang. Es dürfte so schnell keine Lautsprecherbox in diesem kompakten Format geben, die das schafft – vor allem keine Passiv-Box ohne eingebaute Verstärker und digitale Entzerrung. Der Sound der Sonos Five macht einfach an, ganz besonders, wenn man auf Rock, Pop oder Hip Hop steht. Und selbst Jazz oder Klassik bereiten damit Freude, zumindest wenn man sich nicht zu den Audiophilen zählt, die den dritten Geiger von links heraushören möchten.
Im Vergleich zu Sonos One und Sonos Three erzeugt er eine breitere Klangbühne und klingt einfach um ein Vielfaches erwachsener, kraftvoller und authentischer. Von einer Stereo-Abbildung lässt sich allerdings bei unserem Hörtest im Einbox-Betrieb nur mit sehr viel gutem Willen sprechen. Wer die Einmessung verwendet, erntet noch eine geringfügig bessere Präzision und Ausgewogenheit. Die schon vom Vorgänger bekannten, vom üppigen Oberbass mitunter leicht in den Hintergrund gedrängten Stimmlagen, kann allerdings auch Trueplay nicht völlig ausgleichen, zumal Sonos, wie üblich, mehr auf warme Stimmen mit sehr angenehmer, aber eher dunkler Färbung setzt. Aber die Mischung hat was, dass Rhythmusgefühl und der satte Drive haben etwas Mitreißendes, das trotzdem niemals aufdringlich wird.
Daran ist nicht einmal die ab Werk aktivierte adaptive Loudness-Funktion schuld, denn sie wirkt sehr subtil und lässt in ihrer Wirkung mit steigendem Abhörpegel nach. Wer bei normaler Wiedergabe-Lautstärke die Loudness abschaltet, wird kaum ein Unterschied feststellen.
Ohne Frage bleibt auch nach dem Modellwechsel die 5er-Reihe der beste Lautsprecher aus dem Hause Sonos. Seine klangliche Ausgewogenheit übertrifft den Vorgänger und was die Bedienbarkeit betrifft, gibt es bei Sonos ohnehin wenig zu verbessern, auch wenn man erstmal etwas üben muss, um die Wisch-Funktion am Touchfeld auf der Gehäuseoberseite für den Titelsprung nutzen zu können, ohne die Wiedergabe versehentlich anzuhalten.
Kompakt und klangstark Sonos Roam Alle Preise anzeigen
Was die Klangperformance betrifft, verblüfft der kleine Sonos Roam durch seinen tiefreichenden, satten Bass, der den vergleichsweise dünnen, nicht übermäßig klaren Mitten etwas die Schau stiehlt. Die Hochtonwiedergabe wirkt feiner als bei den in dieser Klasse üblichen Breitband-Chassis, die elektronisch so entzerrt werden, dass sie prinzipbedingte Nachteile zumindest im Pegel überspielen können. Sonos setzt auch beim Roam auf die typische, warme, voluminöse Abstimmung, der man stundenlang stressfrei lauschen kann.
Weil richtige Stereo-Wiedergabe mit zwei Treibern in einem kleinen Gehäuse ohnehin nicht möglich ist und es wegen des geringen Abstands sogar zu Auslöschungseffekten zwischen den beiden Kanälen kommen würde, hat Sonos den Roam konsequent als 2-Wege-System mit ovalem Tief-Mitteltöner und Kalottenhochtöner ausgelegt. Deshalb ist der stehend (für Stereo zu empfehlen) und liegend zu betreibende Lautsprecher bestens für breitbandige, räumliche Wiedergabe im Paar-Betrieb ausgelegt.
Empfehlenswert Sonos Sub Wireless Alle Preise anzeigen
Das gilt auch für die Soundbar namens Playbar fürs Heimkino oder die Playbar in Kombination mit zwei Sonos Five und dem Subwoofer. Derart kombiniert wird das Klangspektrum noch dynamischer, räumlicher und breitbandiger – und Sonos zieht der Konkurrenz auf und davon.
Mehr zur Sonos Beam und der Sonos Playbar lesen Sie in unserem Soundbar- Test.
Vielseitig Sonos Move Alle Preise anzeigen
Der erste Wireless-Lautsprecher von Sonos, der auch per Bluetooth-angespielt werden kann ist der Sonos Move. Er wurde im Gegensatz zu den bisherigen Sonos-Boxen auf Mobilität ausgelegt und hat entsprechend einen Akku verbaut. Als Ladedock des Sonos Move dient ein ans Netzteil angeschlossener Ring mit zwei Kontakten auf der Rückseite. Damit lässt sich der integrierte Akku des Move aufladen, um im vollen Zustand bis zu 10 Stunden Betriebszeit zu gewährleisten.
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Gegen Staub und Wasserstrahlen geschützt kann man den Sonos Move ohne Bedenken ins Bad oder in den Garten mitnehmen. Der gesamte untere Bereich ist durch gummiartige Oberfläche gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Stöße geschützt.
Ein richtiger Mobil-Lautsprecher im üblichen Sinne ist er deshalb aber nicht. Das liegt am Gewicht von 3 Kilogramm und den großen Abmessungen von 16 x 24 x 12,5 Zentimetern. Das ist kein Lautsprecher, den man mal eben so mit ins Freibad nimmt. Er ist eher dazu gedacht, an lauen Sommerabenden in den Garten oder auf die Terrasse gestellt zu werden.
Der Sonos Move klingt extrem satt und kann mühelos auch in einem größeren Wohnzimmer hohe Abhörpegel erzielen. Die geschlossene 2-Wege-Konstruktion mit einem eigenwilligen Wave-Guide vorm Kalotten-Hochtöner für breite Schallabstrahlung macht richtig Spass. Das liegt nicht nur an der natürlichen, unverzerrten Stimmwiedergabe, sondern auch an der anspringenden Dynamik. Auch die Klarheit der Höhen überzeugt. Hier beweist Sonos ein sicheres Händchen.
Vom Boogiefaktor her ist der Move so ziemlich der beste Lautsprecher im Programm. Zwar wirkt sein Bass mit der wie immer bei Sonos standardmäßig aktivierten dynamischen Loudnessregelung ganz schön üppig – vor allem im Oberbass. Und er ist alles andere als trocken, besonders, wenn der Move nahe an der Wand steht. Doch das sehr gelungene Timing der kräftigen Bass-Impulse sorgte für einen gewissen Charme, der sich gerade auch mit Rock, Pop und elektronischen Beats äußert.
Mancher wünscht sich vielleicht, dass er seine Songs vom Smartphone oder Tablet direkt mit der Sonos Controller App wiedergeben könnte. Doch die wurde für die Bluetooth-Wiedergabe völlig gestrippt, weil Sonos auf Streaming via AirPlay 2 direkt aus den jeweiligen Apps heraus setzt. Allerdings können Musik-Streamingdienste wie Spotify oder Amazon Music mit dem Controller verknüpft werden. Das gilt ebenso für die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant, für die im Sonos Move ein Fernfeld-Mikrofon-Array bereitgestellt wird.
Die Bedienung ist gut, wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat. Die Kennzeichnung an dem auf der Oberseite angebrachten Touchfeld ist nicht ideal, zumal es möglich ist, durch Wisch-Gesten einen Titelsprung herbeizuführen. Die Umschaltung zwischen Bluetooth und WLAN erfolgt wie die Deaktivierung auf der Rückseite, was auch nicht ganz optimal ist. Aber unterm Strich gelingt Sonos mit dem Move ein vielseitiger, klangstarker Lautsprecher für einen durchaus angemessenen Preis. Als mobiler Lautsprecher für Zuhause ist er gewissermaßen die eierlegende Wollmilchsau im Sortiment der Amerikaner.
Play:1-Nachfolger Sonos One Alle Preise anzeigen
Der Sonos One ist der Nachfolger der inzwischen eingestellten Play:1, bei dem eine Frau eingezogen ist – und zwar keine geringere als Alexa, die menschliche Stimme von Amazon. Das macht die Neuauflage des Bestsellers zum Echo-Killer, denn der Sonos One klingt nicht nur um Welten besser als der innovative Amazon-Lautsprecher, er bindet den hilfreichen digitalen Assistenten auch in das bewährte Ökosystem von Sonos ein. Zwar soll man die Sonos-Lautsprecher zwar eigentlich auch über Amazons Echo oder Echo Dot steuern können, das klappte bei uns im Test aber nicht. Die Steuerung über den Sonos One war dagegen kein Problem. Der Sonos One bietet damit eine optimale Bedienung auch ohne die Sonos App über die Alexa-Sprachsteuerung.
Der Klang des Lautsprechers war keine Überraschung, er klingt nämlich wie der Play:One. Sonos hat hier nach meinem Eindruck höchstens ein wenig an Feinschliff und Transparenz geschraubt und zwar im positiven Sinn.
Hier lesen Sie unseren ausführlichen Test von digitalen Sprachassistenten
Die Sprachsteuerung über Alexa funktionierte gut, auch aus der Distanz. Das Mikrofon kann man auch ganz abschalten, um seine Privatsphäre zumindest in Hinsicht auf Mitlauschen von Gesprächen zu wahren. Die Einrichtung von Alexa verlangt nämlich eine regelrechte Passwort-Eingabeorgie und verursacht je nach persönlicher Einstellung Bauchschmerzen bezüglich des Datenschutzes.
Bedienung
Bislang war man zum Abspielen von Musik noch weitgehend auf die App von Sonos angewiesen. Zwar konnte man die Sonos-Lautsprecher schon lange direkt aus der Spotify-App ansprechen, wer aber Musik von YouTube oder einer anderen App auf die Boxen bringen wollte, hatte bislang Pech. Doch nun öffnet sich Sonos nicht nur für andere Übertragungstechnologien wie AirPlay 2 sondern auch für digitale Assistenten wie Alexa, Siri und Google Assistant und wir dadurch deutlich flexibler. Offenbar haben die Kalifornier erkannt, dass sie sich mit der rein proprietären Technologie in eine Sackgasse manövriert haben.
Mit der Unterstützung von AirPlay 2 ist es zumindest von Apple-Geräten aus erstmals möglich, Musik von anderen Apps auf die Sonos-Boxen zu streamen. So kann man zum Beispiel einfach Songs auf YouTube abspielen und direkt aus dem Browser auf alle Lautsprecher streamen. Das funktioniert bei uns in ersten Tests gut. Zwar reagieren die Lautsprecher nicht ganz so flott, wenn man etwa einen Titel überspring und es kommt gelegentlich vor, dass zuerst ein Lautsprecher das Stück anspielt und die anderen erst eine Sekunde später einsteigen. Einmal setzte ein Lautsprecher sogar aus und spielte anschließend zeitversetzt. So etwas ist uns beim Streaming über Sonos Connect noch nie passiert. Aber mit einem kurzen Stop/Play, war das Problem sofort behoben. Wie zuverlässig das AirPlay-Streaming auf Dauer in der Praxis ist, wird sich noch zeigen müssen.
Auch ältere Sonos-Lautsprecher können über AirPlay 2 Musik abspielen – allerdings müssen sie davor über die Sonos-App mit einem neueren Modell gruppiert werden und zwar Sonos Beam, Sonos One, Playbase oder Five. In der AirPlay-Lautsprecher-Auswahl in iOS tauchen die älteren Lautsprecher aber leider nicht auf. Um für sie die Lautstärke im Verhältnis zu den anderen Boxen zu ändern, muss man wiederum die Sonos-App bemühen. Zusammen mit der gekoppelten Box lässt sich die Lautstärke aber auch aus anderen Apps ändern.
Die Sonos-App auf dem Mac unterstützt AirPlay 2 bislang noch nicht. Zwar kann man die Sonos Lautsprecher auch über die Systemeinstellung »Ton« sehen und auswählen, aber nur einzeln. Hier mehrere Lautsprecher gleichzeitig auszuwählen, war in unserem Test nicht möglich.
Ein weiterer Vorteil der AirPlay-Übertragung ist, dass man damit nun auch die Sprachsteuerung über Siri verwenden kann. Dazu muss man aber zunächst über Apples Home-App die Lautsprecher einrichten und einzelnen Räumen zuweisen. Anschließend kann man Siri auf dem iPhone oder dem iPad aktivieren und per Sprachbefehl Musik entweder auf einzelnen Lautsprecher oder in bestimmten Räumen abspielen. »Mach die Musik im Wohnzimmer lauter« ändert prompt die Lautstärke auf allen Lautsprechern, »Mach Fernseher leiser« senkt dagegen nur die Lautstärke unserer Playbase und auf den Sprachbefehl »Spiel überall Daft Punk« tönen die Franzosen aus allen Sonos-Lautsprechern im Haus. Da hat die Siri-Funktion einiges der weitaus früher gestarteten Alexa-Integration voraus, bei der es uns nach wie vor nicht gelingt, Lautsprecher-Gruppen anzusteuern.
Allerdings gibt es auch bei der Steuerung über Siri Verbesserungsbedarf. So kann man etwa keine Songs oder Playlisten über die Spotify-App starten, sondern nur über Apples hauseigene Musik-App. Startet man eine Playlist manuell auf Spotify, kann man aber immerhin per Sprachbefehl die Lautstärke regeln, Songs überspringen und die Musik anhalten und fortsetzen.
Ganz so komfortabel wie die Steuerung über Amazons Alexa ist Siri nicht, denn Alexa hört einfach aufs Wort, während man für Siri ein iPhone oder iPad in der Nähe braucht. Zwar kann man die Sprachsteuerung auch über »Hey, Siri« per Sprachbefehl aktivieren, aber das klappt bei Alexa aus größerer Entfernung dank mehrerer Fernfeld-Mikros deutlich besser. Spricht man dagegen direkt ins iPhone, versteht einen Siri wiederum deutlich zuverlässiger als Alexa in der anderen Ecke des Wohnzimmers. Beides hat also seine Vor- und Nachteile.
Den Sprachassistenten von Amazon unterstützt Sonos schon länger. Dazu bindet man entweder ein Echo-Gerät von Amazon in das Sonos-System ein, oder man verwendet einen neueren, mit Mikrofon ausgestatteten Sonos-Lautsprecher, also eine Play One oder die neue Soundbar Beam.
Besitzer von Android-Handys gucken dagegen nach wie vor in die Röhre. Ob und wann Sonos auch die Übertragung über Googles Chromecast unterstützt, ist noch völlig offen. Immerhin kann man die Sonos Lautsprecher direkt über die Google Music App ansprechen – oder aber natürlich über unterstützte Streaming-Apps wie Spotify. So flexibel wie auf dem iPhone ist man mit Sonos auf Android-Geräten aber bislang nicht. Die Unterstützung von Google Assistant hat Sonos aber zumindest bereits angekündigt.
Auch wenn immer mehr Optionen zur Verfügung stehen, mit denen man Musik auf die Boxen bringt – viele werden sehr gerne weiterhin die Sonos-App zum Abspielen von Musik verwenden. Denn die ist toll designt und reagiert prompt. So würde man sich das nicht nur von Bose und Harman/Kardon wünschen, auch Apples eigene Musik-App könnte sich von Sonos ruhig eine Scheibe abschneiden. Teufel hat mit der Raumfeld-App einen riesigen Schritt nach vorne getan und bietet inzwischen ebenfalls ein gutes Bedien-Erlebnis.
Von allen Herstellern unterstützt Sonos über seine App außerdem das mit Abstand größte Portfolio von Musik-Streaming-Anbietern. Mit dabei ist natürlich Spotify, aber auch Apple Music, Deezer, TuneIn, Google Play Music Amazon Prime Music und SoundCloud und viele mehr. Eine vollständige Liste findet sich hier.
Sonos im Testspiegel
Die neue Sonos Five knüpft an die hervorragende Kritik des Vorgängers an. HiFi.de hat den Speaker auch schon getestet. Das Fazit der Test-Redakteure lautet:
»Klanggewaltig gibt der Sonos Five in jeder Situation den Ton an und hat ein Faible für Rock, Hip-Hop und R&B. Doch besonders im Stereomodus überzeugt der größte Multiroom-Speaker von Sonos auf ganzer Linie. Die kinderleichte Bedienung per passender App rundet das Angebot ab.«
Auch die Computer Bild lobte den ausgewogenen Klang, die einfach zu bedienende App und die vielen Musikdienste, die zur Auswahl stehen.
Ikea Symfonisk
Das bekannte schwedische Möbelhaus bereichert durch die im letzten Jahr verkündete Kooperation mit dem Multiroom-Pionier Sonos nicht nur sein eigenes Angebot. Die WLAN-Lautsprecher im Ikea-Programm erweisen sich auch als ebenso kostengünstige wie pfiffige Alternative zu den reinrassigen Sonos-Boxen.
Zum einen gibt es den mit 129 Euro günstigen Symfonisk-Regal-Lautsprecher. Die Bezeichnung nimmt Ikea wörtlich. Denn die kleine Box kann man nicht nur in ein Regal stellen, man kann sie auch an die Wand hängen und damit selbst zu einem – kleinen – Regal machen.
Außerdem gibt es die Symfonisk-Tischleuchte, die Lautsprecher und Lampe kombiniert. Wer den seitlich am stoffbezogenen Korpus angebrachten Drehschalter betätigt, bringt den Symfonisk zum Leuchten. Mit drei weiteren Tasten im Lampensockel lässt sich die Lautstärke regeln und die Wiedergabe starten bzw. stoppen.
Mitte 2021 kam mit dem Symfonisk-Rahmen ein weiterer Lautsprecher hinzu, der die Unterschiede zwischen Inneneinrichtung und Lautsprecher zunehmend verschwimmen lässt, denn auf den ersten Blick ist der Lautsprecher-Rahmen kaum von einem echten Wandgemälde zu unterscheiden.
Das Rückgrat der Ikea-Bedienphilosophie ist genau wie bei Sonos die App. Und zwar nicht irgendeine App, sondern das Original von Sonos. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich die Kooperationsprodukte der Symfonisk-Linie nahtlos in ein bestehendes Sonos-System integrieren lassen. Damit schaffen sich die Amerikaner zwar eine Konkurrenz im eigenen Haus, steigern aber letztlich die Attraktivität ihres Ökosystems und senken letztlich auch mit dem quaderförmigen Symfonisk-Speaker die Einstiegsschwelle gegenüber ihren eigenen Produkten erheblich.
Der Ikea Symfonisk in Form eines Bilderrahmens wurde nicht nur konsequent für die Wandaufhängung entwickelt, sondern durch einen mit einem Muster bedruckten Stoffüberzug wie ein Bilderrahmen geformt. Entsprechend wurde der Stromanschluss über ein Kabel in der Rückwand versenkt und es gibt auch Kanäle, um die Zuleitung so zu verlegen, dass der Lautsprecher plan auf der Wand aufliegt. Das beiliegende Stromkabel wurde in einen weißen Stoffmantel gehüllt, der es weniger technisch aussehen lässt. Außer der Stromversorgung gibt es am Ikea Symfonisk keine weiteren Anschlüsse.
Hörtest
Das Ergebnis der TruePlay-Einmessung überzeugt auch in Verbindung mit den Ikea-Boxen. Man kann in den Raumeinstellungen der App die ermittelte Korrektur abschalten, um sich ein Bild von der Wirkungsweise zu verschaffen. Wie üblich klingt der Bass beider Symfonisk-Lautsprecher mit TruePlay konturierter und die Durchhörbarkeit in den Mitten gewinnt im gleichen Maße wie die Höhenwiedergabe. Ebenfalls von Sonos kennt man die standardmäßig aktivierte automatische Loudness-Korrektur. Sie macht den Klang satter und gefälliger.
Schwedisch praktisch Ikea Symfonisk Regallautsprecher Alle Preise anzeigen
Im Gegensatz zur Symfonisk Tischlampe lassen sich an der 2. Generation des Symfonisk Regallautsprechers äußerlich nur marginale Unterschiede zum Vorgänger feststellen. Der Symfonisk hat ausgesprochen praxisgerechte Detaillösungen vorzuzeigen, wie Kabelkanäle für die vertieften Strom- und Ethernet-Anschlüsse oder kleine Gummipuffer auf unterschiedlichen Gehäuseseiten für vertikale oder horizontale Aufstellung. Vorne auf der Schallwand sitzt das typische Sonos-Bedienfeld für Lautstärke und Wiedergabe-Steuerung – allerdings mit neuem Arrangement für die Tasten.
Ein Solo-Symfonisk genügt (Stereo-Pairing möglich), um einen beachtlichen Pegel zu erzeugen mit einem definierten Punch und differenzierter Tiefton-Wiedergabe, wie man sie von vergleichbar teuren Bluetooth-Boxen nicht einmal im Ansatz geboten bekommt. Das Gleiche gilt für die frischen Höhen.
Sonos-Imitat für kleines Geld?
Wer den Pegel bis zum Letzten auskostet, bringt den Symfonisk schon mal in den Mitten etwas an die Grenzen, was sich dann in etwas blecherner Stimmwiedergabe äußert. Doch gemessen an dem, was Bluetooth-Lautsprecher in dieser Preisklasse bieten, die man außerdem nicht vernetzen kann und die auch kein Netzteil besitzen, sind das Luxus-Sorgen.
Klangvolle Leuchte Ikea Symfonisk Tischleuchte Alle Preise anzeigen
Die singende Tischlampe Ikea Symfonisk geht in die zweite Runde. Der gemeinsam mit Sonos entwickelte Multiroom-Speaker bekam ein 2-Wege-System für besseren Klang und legte auch in der Verarbeitung, etwa beim Lichtschalter auf der Front zu. Die Kabel für Strom und LAN münden jetzt nicht mehr in einer Vertiefung mitten auf der Rückseite des separat in Schwarz oder Weiß angebotenen Lampenfußes. Sie verschwinden jetzt in einem kleinen Kabelkanal an der Unterseite. Auf der Rückseite sitzen auch die von Sonos bekannten Bedienelemente für Lautstärke und die Funktionen Start/Stop/Skip. Mit den separat zur Auswahl stehenden Schirmen lässt sich das Aussehen der Symfonisk Tischleuchte stark verändern.
Im Hörtest zeigt der neue Lampen-Lautsprecher auch schon vor der Trueplay-Raum-Einmessung einen verblüffend ausgewogenen und natürlichen Klang. Der satte, saubere Bass gewann nach der Trueplay-Prozedur mit dem Mikrofon des iPhones noch mal subtil an Kontur und auch Stimmen wirkten etwas geschliffener. Zu einem Preis von deutlich unter 200 Euro ganz unabhängig von der Beleuchtungs-Funktion ein attraktives Angebot.
Kunst und Klang Ikea Symfonisk Rahmen Alle Preise anzeigen
Das Zuspielen von Musik erfolgt beim Symfonisk-Rahmen ausschließlich über WLAN. Damit lässt sich der singende Bilderrahmen in bestehende Sonos-Netzwerke integrieren und die Musik zeitgleich in alle Räume das Hauses transportieren. Hinter der abnehmbaren, mit Artwork bedruckten Stoffbespannung findet sich ein 2-Wege-System mit Hochtonkalotte und – gemessen an den Abmessungen des Bilderrahmens, erstaunlich kleinem Tief-Mitteltöner. Bei Ikea gibt es eine ganze Reihe von Wechselrahmen mit unterschiedlichen Aufdrucken zu kaufen, damit man seinen Symfonisk immer wieder neu erleben kann.
Wie üblich bei Sonos fiel beim Symfonisk-Rahmen die Wirkung der Raumanpassung via DSP eher subtil, aber deutlich nachvollziehbar aus, wenn es um Natürlichkeit und Sauberkeit gerade im Bass geht. Natürlich hilft dem flachen, durch die damit verbundenen Einschränkungen beim Tieftöner nicht für satte Bässe prädestinierten Symfonisk auch die bei Sonos standardmäßig aktivierte adaptierte Loudness-Funktion auf die Sprünge, doch er klingt erstaunlich satt und kommt auch relativ tief hinunter.
Sein Punch macht bei Rock und Pop richtig Spaß und der Schwede mit amerikanischen Genen kann auch ganz schön laut und dabei dennoch verzerrungsfrei spielen. Die Mitten klangen warm und angenehm, die Höhen gaben sich, wie bei Sonos gewohnt, etwas zurückhaltend. Diesem Klang kann man sehr sehr lange lauschen, auch wenn man mal nicht zu den Beats grooven möchte. Zwei dieser Lautsprecher als Stereopaar gekoppelt können durchaus eine Hifi-Anlage ersetzen, sofern man keine extremen Ansprüche an Auflösung und Präzision stellt. Da, wie bei Ikea üblich, der Preis auch noch gemessen an der Leistung sehr günstig ausfällt, verkörpert der neue Ikea Symfonisk-Rahmen ein wertvolle Bereicherung des Sonos-Universums.
Bedienung
Für den günstigen Preis muss man gerade beim kleineren Symfonisk-Regal-Lautsprecher leichte Abstriche in der Materialqualität und Verarbeitung machen. So bieten etwa die Tasten des eckigen Symfonisk ein schwammiges Gefühl und sorgen dafür, dass der Zeigefinger wegen seines kleinen Durchmessers an der Einfassung hängenbleibt. Die Tasten der Symfonisk-Lampe bieten dagegen keinen Grund zur Beanstandung. Hier stört lediglich der prominent auf der Rückseite platzierte Ethernet-Anschluss. Eine Zuführung von unten wie beim Netzkabel der LED-Lampe wäre da deutlich eleganter.
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Allerdings dürften die meisten ihre Symfonisk-Lautsprecher über das integrierte WLAN betreiben. Dabei gibt es wie bei Sonos die Möglichkeit, gewöhnliche WLAN-Übertragung oder die proprietäre Boost-Funktion von Sonos für weiträumige Netzwerkabdeckung zu verwenden. Im Boost-Betrieb funktioniert jeder Lautsprecher im System wie ein WLAN-Repeater, was in großen Häusern beim Überbrücken weiter Funkstrecken von Vorteil ist.
Die Installation verläuft wie von Sonos bekannt sehr einfach, zumal der Benutzer von der App durch die Installation geführt wird. Wie bei Sonos üblich, muss der Nutzer einen Account bei den Amerikanern anlegen. Weitere Registrierungen sind zum Verwenden von Amazon Alexa oder dem Google Assistenten erforderlich.
Direkt nach dem Hinzufügen des Lautsprechers besteht für Apple-User die Möglichkeit, ihn unter Zuhilfenahme des Mikrofons im iPhone oder iPad via TruePlay-Einmessung zu kalibrieren. Dazu werden Messtöne über den jeweiligen Symfonisk-Lautsprecher wiedergegeben, während der User mit seinem iDevice in der Luft wedelnd den ganzen Raum abstreitet. Wie das geht, verrät ein in die App integrierter Film. Viel besser kann man eine Installation eigentlich nicht machen.
Auch beim Symfonisk-Rahmen ist die Installation wie man es von Sonos gewohnt ist. Man muss sich die Sonos-App für iOS, Android, MacOS, Windows, oder FireOS auf sein Smartphone, Tablet oder den PC laden, sich mit seinem Konto beim amerikanischen Technologiekonzern anmelden und den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Damit die App den Ikea Symfonisk im Netzwerk findet, muss der Benutzer Bluetooth aktivieren und die Ortungsdienste freigeben.
Trotzdem wird er dann noch aufgefordert, sein Smartphone an eine blinkende Stelle auf der Lautsprecherfront zu halten, um NFC zu verwenden. In unserem Fall mussten wir trotzdem noch das richtige WLAN-Netzwerk von Hand auswählen. Um die Trueplay-Einmessung zu verwenden, benötigt man ein iPhone. Wegen der Vielfalt unterschiedlicher Mikrofone, hält die Android-App diese nützliche Funktion nicht bereit.
Ikea Symfonisk im Testspiegel
Die Kollegen von Chip sind begeistert und geben weitere Denkanstöße:
»Die Symfonisk-Lampe mit Speaker fanden wir klanglich durchaus auf einer Stufe mit dem Sonos-eigenen One, der zusätzlich noch über die integrierte Sprachassistentin Alexa verfügt. Hier kommt schon ein richtig guter Sound mit brauchbaren Bässen und differenzierten Mitten und Höhen raus. Und auch optisch macht die Lampe durchaus etwas her. Schade finden wir, das Ikea nicht sofort eines seiner smarten Tradfri-Leuchtmittel zur durchaus smarten Leuchte legt – das wäre das i-Tüpfelchen gewesen.«
Die Stiftung Warentest (02/2020) lobt die schlanke Bauform der Ikea Symfonisk, sowie ihren guten Klang, der zuweilen jedoch »etwas verhalten« ist. Weil die gute Leistung im Paket mit der hervorragenden Sonos-Technik zudem noch günstig in der Anschaffung ist, schafft es die Symfonisk zum »Preis-Leistungs-Sieger«.
Computer Bild bemängelt die Mitten, ist aber grundsätzlich auch zufrieden:
»Die erste Zusammenarbeit zwischen IKEA und Sonos macht im Test eine gute Figur. Der Klang ist angenehm und es fehlt lediglich an Mitten. Gut: Der Symfonisk-Lautsprecher profitiert von der Sonos-Einmessautomatik und hat dadurch in jeder Position den optimalen Klang. Die Ersteinrichtung ist zwar ein wenig umständlich, dafür punktet die Sonos-App mit einer großen Vielfalt an Streaming-Diensten. Zudem lässt sich der Symfonisk als Regal nutzen – klasse.«
Bose Smart Home
Bislang war die SoundTouch-Reihe Boses Multiroom-Baby, mittlerweile werden entsprechende Geräte immer rarer – die offizielle Website listet nur noch vier Modelle, im Handel sind einige schon seit einiger Zeit kaum noch zu bekommen. Gleichzeitig wächst jedoch das Angebot der neuen Serie. Die nennt sich Bose Smart Home und wird immer wieder mit neuen Vertretern bedacht. Die bekanntesten darunter sind der Home Speaker 300, der Home Speaker 500 und der Portable Smart Speaker.
Leider sind die beiden Serien nicht miteinander kompatibel – ein schwerer Schlag für angestammte Bose-Fans. Für sich genommen wartet die Smart-Home-Reihe aber durchaus mit gewohnter Qualität auf.
Für die Sprachsteuerung des Bose Portable Smart Speaker über Google Assistant oder Amazon Alexa ist ein integriertes Mikrofon-Array auf der Oberseite zuständig. Ein umlaufener Leuchtring an der Oberseite des mobilen Smart Speakers gibt dem Benutzer optisches Feedback. Das runde, mit einem Tragegriff wie ein Eimer ausgestattete Gehäuse ist sehr robust ausgelegt und wasserabweisend nach IPX4.
Hörtest
Lautsprecher von Bose klingen satt und ausgewogen. Das gilt auch für die Multiroom-Boxen des Herstellers, die wir einem ausgiebigen Praxistest unterzogen haben.
Zuhause oder unterwegs Bose Portable Smart Speaker Alle Preise anzeigen
Eine Bose-Besonderheit in dieser Klasse ist das omnidirektional ausgelegte 360-Grad-Design des Portable Smart Speakers. Der Breitband-Lautsprecher strahlt noch unten auf einen kegelförmigen akustischen Dispenser ab, der den Schall gleichmäßig nach allen Seiten verteilt. Zur Unterstützung im Bass setzt Bose noch zwei seitlich nach links und rechts abstrahlende ovale Passiv-Membranen ein. Das funktionierte sehr gut im Zusammenspiel, weil Bässe sich ohnehin nicht orten lassen.
Großes Klangbild Bose Home Speaker 300 Alle Preise anzeigen
Der in einem schwarzen oder weißen Aluminium-Gehäuse lieferbare Bose Home Speaker 300 ist ein, auf Stromversorgung über das mitgelieferte externe Netzteil angewiesener Indoor-Smart-Speaker zur Verwendung in Kombination mit Amazon Alexa oder Google Assistant.
Es ergab sich ein im Stimmbereich recht ausgewogener Klang mit frischen, allerdings nicht übermäßig gut aufgelösten Höhen. Der Bass wirkte stimmig und für die Größe sehr satt. Allerdings fordert die omnidirektionale Auslegung ihren Tribut. Als Nahfeldmonitor auf dem Desktop konnte der Bose seine Stärken nicht ausspielen. Er wirkte dann etwas diffus und verwaschen.
Aber mit zunehmender Entfernung wurde der Klang, der sich hervorragend vom Lautsprecher löste, immer authentischer und verschmolz perfekt mit dem Raum. Zum Glück erzielte der Bose Portable Smart Speaker ansehnliche Abhörpegel, dass man in zum Beschallen eines normal großen Wohnzimmers durchaus verwenden kann. Und wer mehr Pegel braucht, kann über WLAN mehrere Speaker in einer Hörzone gruppieren, damit sie sich die Arbeit teilen.
Der Sound ist typisch Bose, sprich satt und angenehm bei Stimmenwiedergabe. Der Bose Home Speaker 300 klingt weit größer als er ist, die Musik löst sich gut vom Lautsprecher, was auf die 360-Grad-Auslegung für rundum gleiche Klangabstrahlung zurückzuführen ist. Der Bass wirkt für die geringen Abmessungen ganz schön satt und verleiht Klavieren einen authentisch anmutenden hölzernen Korpus zu seidig glänzenden Saiten.
Wer dem Bose zu viel Bass bei zu hohem Pegel abverlangt, überfordert ihn aber schon mal. Etwa mit dem Song »Limit To Your Love« von James Blake, der den Bose Home Speaker 300 ab mittlerer Lautstärke zum Scheppern anregt. Mit leichter verdaulicher Kost erreichte der omnidirektionale Lautsprecher beachtliche Pegel mit guter Impulswiedergabe und ordentlicher Transparenz – ein Sonderangebot ist er allerdings nicht.
Bedienung
Das Setup des Smart Speakers zog sich in die Länge. Daran hatte auch das gleich mal aus dem WLAN gefischte Update seinen Anteil. Allein das dauerte eine Viertelstunde. Die exzellente Ausstattung des Amerikaners tröstete allerdings über diese Mühen hinweg. Er besitzt Bluetooth und WLAN, beherrscht Apple AirPlay 2 und ist drinnen wie draußen zu Hause.
Sein Akku ermöglicht bis zu 12 Stunden Spielzeit und zum Lieferumfang gehört ein Netzadapter mit USB-C-Ladekabel. Wer das Laden ganz perfekt lösen will, findet im Zubehörprogramm eine optionale Ladeschale. Auf die braucht man den smarten Lautsprecher nur aufzusetzen. Was die Bedienung betrifft, bietet Bose drei Möglichkeiten zur Steuerung an: Über Sprachbefehle, Tasten auf der Oberseite des in Schwarz oder Weiß erhältlichen Gehäuses oder über die Bose Music App für Android und iOS.
Um seinen Beitrag zur Kooperation mit den beiden beliebten Sprachsteuerungen zu leisten, verfügt das Gerät über ein Mikrofon-Array, das die Stimme seines Herren auch aus großer Distanz zuverlässig wahrnimmt. Für optisches Feedback muss, anders als bei dem großen Bruder Bose Home Speaker 500, statt eines kleinen Farbdisplays eine Lichtleiste oben am ovalen Gehäuses herhalten.
Das hat natürlich Grenzen, funktioniert aber in der Praxis ganz gut. Auf der Oberseite sind auch die Touch-Tasten angeordnet, die durch einen kontrastarmen Aufdruck gekennzeichnet sind. Am vorderen Rand finden sich sechs Reset-Tasten, auf denen sich beliebte Playlists oder Internetradio-Stationen des Benutzers abspeichern und per Knopfdruck abrufen lassen. Wie üblich legt Bose auch auf eine Bedienung ohne Zuhilfenahme eines Smartphones Wert.
Die proprietäre Bose Music App ist aber in jedem Fall zur Einrichtung des Lautsprechers und der Sprach-Assistenten erforderlich. Um den Home Speaker 300 im Netzwerk aufzuspüren, muss der Benutzer auch Bluetooth aktivieren. Ferner besteht Bose auf ein Nutzerkonto, bei dem man sich mit E-Mail-Adresse registrieren muss. Immerhin kann sich der Bose-Account das WLAN-Passwort merken, was bei mehreren Wireless-Lautsprechern der amerikanischen Marke in einem Multiroom-Audio-System die Installation drastisch vereinfacht.
Weitere Konten sind bei Google oder Amazon nötig, sofern man deren Sprachsteuerung mit dem Bose verwenden will, wozu man sie in der App verknüpfen muss. Eine Verbindung zum Heimnetz halten beide Bose-Modelle nur über WLAN. Wenn der Bose Home Speaker 300 erst einmal eingerichtet ist, kann man ihn aber auch bequem mit Bluetooth verwendeten.
Das ist sehr praktisch, wenn man Besuch empfängt, dem man die Möglichkeit geben möchte, einfach mal schnell ein paar Songs zum Lautsprecher zu streamen oder um einen Musikdienst zu verwenden, den Bose nicht wie Spotify, Amazon Music und Apple Music direkt unterstützt. Allerdings bietet sich dafür auch AirPlay 2 an, sofern man ein iPhone besitzt oder auf seinem Androiden eine Drittanbieter-Lösung installiert hat, um damit ebenfalls diese Apple-Lösung verwenden zu können. Chromecast wird vom Bose Home Speaker 300 nicht unterstützt.
Bose Smart Home im Testspiegel
Die Lautsprecher aus Boses Smart-Home-Reihe wurden von diversen Kollegen wohlwollend aufgenommen. Vor allem der guten Klang wird hervorgehoben, auch die Ausstattung wird in den meisten Testberichten gelobt. Tadel richtet sich vorwiegend an den noch nicht ganz ausgereiften Software-Unterbau – unabhängig vom genauen Lautsprechermodell.
Stefan Bubeck von Giga (04/2020) gibt dem Portable Home Speaker eine Gesamtwertung von 85 Prozent und schließt:
»Der Klang weiß zu gefallen: Vor einigen Jahren hätte man es wahrscheinlich für Zauberei gehalten, was Bose aus dem kompakten Gehäuse an sattem Sound herausholt. In Sachen Software sollte Bose zukünftig noch etwas nachbessern, damit vor allem die Einrichtung noch leichter fällt. Alles in allem aber ein Top-Produkt, das meine Kaufempfehlung bekommt.«
Schlechter kommt hingegen der größere Home Speaker 500 weg (Giga 05/2019):
»Grundsätzlich empfehlenswerter WLAN-Lautsprecher, vor allem wenn Vielseitigkeit und Bedienungskomfort entscheidend sind. Aber: Das Display hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck und die Software braucht noch Feinschliff. Bei dem hohen Preis wird so mancher Kunde Perfektion erwarten – der Bose Home Speaker 500 wird einem solchen Anspruch zwar nicht gerecht, kann sich aber trotzdem gegen viele schwächer ausgestattete WLAN-Lautsprecher der Konkurrenz durchsetzen.«
Ingo Pakalski von Golem (11/2019) vergibt keine Note für den Portable Home Speaker. Im Fazit kritisiert er zunächst einige Einschränkungen, schließt den Bericht aber letztendlich doch relativ wohlwollend ab.
»Schwächen zeigt Bose abermals bei der Software zum Gerät. In dieser Disziplin weiß das Sonos-System zu überzeugen. Besonders ärgerlich bleibt, dass Boses aktuelle Home-Produkte nicht kompatibel mit dem bestehenden Multiroom-System der Soundlink-Modellreihe sind. Hier werden vor allem langjährige Bose-Kunden vernachlässigt. Bei der Airplay-2-Unterstützung sollte Bose noch einmal Hand anlegen, damit es mit dem Apple TV zuverlässiger funktioniert. Ärgerlich ist auch, dass die Konfiguration des Lautsprechers nur im WLAN-Betrieb möglich ist und nicht auch im Bluetooth-Modus. […] Dennoch: Wer derzeit einen smarten Lautsprecher mit einem möglichst guten Klang, vernünftiger Alltagsnutzung und einer langen Akkulaufzeit sucht, kommt am Portable Home Speaker nicht vorbei.«
Sein Fazit zum Home Speaker 500 fällt ähnlich aus wie beim Portable Home Speaker (Golem (12/2018):
»Der Home Speaker 500 ist ein toll klingender Lautsprecher mit einem harmonischen, kräftigen Klangbild sowie einem kräftigen Bass, der bei dem kompakten Gehäuse überraschend intensiv ist. Neben dem guten Klang überzeugen die vorzüglich arbeitenden Mikrofone. Leider wird das Display noch für zu wenige Funktionen verwendet und die Qualität des stark spiegelnden Displays ist nicht gerade hoch. […] Weniger gelungen sind die Software-Funktionen. Hier muss Bose noch erheblich nachbessern, das wird aber nicht immer möglich sein.«
Teufel
Die Berliner Lautsprecherschmiede Teufel hat ihr Multiroom-Lautsprecherangebot komplett erneuert: Die Boxen heißen jetzt nicht mehr Raumfeld sondern einfach Teufel und sind grundlegend überarbeitet worden. Alle verfügen jetzt über einen Line-In-Eingang und lassen sich direkt per Bluetooth ansteuern. Multiroom funktioniert per Bluetooth aber nicht.
Nach einem kurzen »Gastspiel« der Streaming-Technlogie unterstützen die neuen Lautsprecher Googles Chromecast nicht mehr, das wurde aber offensichtlich ohnehin nur wenig genutzt. Dafür gibt es jetzt neben den Stationstasten auf den Boxen auch Wiedergabetasten für Play, Pause und Skip. Vor allem aber wurden die Boxen klanglich noch einmal überarbeitet.
Teufel hat eine breite Palette von Multiroom-Lautsprechern im Angebot: Neben dem Teufel One S und dem Teufel One M gibt es das Stereo-Boxenpaar Teufel Stereo M.
Große Auswahl an Lautsprechern und High-Res-Audio
Ein weiteres Argument für die deutsche Lösung ist die Möglichkeit, wie bei Harman/Kardons Omni High-Resolution-Audio mit 24 Bit und Samplingraten bis zu 192 kHz zu streamen. Harman/Kardon schafft immerhin 24/96 kHz, die anderen Systeme bleiben mit 16 Bit und Samplingraten von 48 kHz in etwa auf CD-Niveau.
Hörtest
Klanglich sind die neuen Lautsprecher von Teufel ein echter Leckerbissen. So klar in den Höhen, so transparent und differenziert in den Mitten und so tiefreichend und trocken im Bass klingen die vergleichbaren Boxen von Sonos nicht. Das ist ab der Teufel One M schon richtig gutes HiFi, nur eben mit einer schmäleren Stereo-Basis.
Klanglicher Leckerbissen Teufel One S Alle Preise anzeigen
Der kleine Teufel Teufel One S profitiert im Bass von seinen seitlichen Passiv-Radiatoren, die untere Oktaven für diese Gehäusegröße erstaunlich gut ausloten. Die 18 Zentimeter schmale Mini-Box wurde konsequent auf Mono mit hoher Bandbreite ausgelegt. Dafür bekam sie einen Koaxial-Mittel-Hochtöner, bei dem beide Treiber konzentrisch angeordnet sind. Das entspricht dem Ideal der Punktschallquelle, wollte allerdings aus nächster Nähe nicht so gut funktionieren wie aus größeren Hörabständen, wo die Mittenwiedergabe weniger künstlich wirkte.
Was die Pegelreserven betrifft, ist der Einsatz wahrlich nicht auf Nahfeldhören wie als Desktop-Monitor auf dem Schreibtisch limitiert. In kleinen bis mittleren Räumen auf Distanzen ab zwei Metern kann die Teufel One S mit frischer, satter Spielwiese auftrumpfen. Je näher man ihr kommt, desto mehr verfliegt allerdings der Zauber. Hier ist der direkte Mitbewerber Sonos Play:1 respektive Sonos One runder abgestimmt und universeller einsetzbar.
Während die Berliner Box vorwiegend am unteren und oberen Ende des Übertragungsbereichs Akzente setzt, baut sich das ingesamt harmonischere Klangbild der Sonos-Pendants ausgehend von warmen, stimmigen Mitten auf. Im Stimmbereich klingt die One S dagegen etwas dünn und blechern. Sie eignet sich besser für alle, die es mit vorwiegend elektronischer Musik richtig krachen lassen wollen.
Augenweide Teufel One M Alle Preise anzeigen
Die mittlere Teufel-Box One M ist klanglich ein echtes Sahnestück. Sie benötigt zwar etwas Raum, doch der 42 Zentimeter breite Einteiler kann eine kleine Stereo-Anlage ersetzen. Die Teufel One M legte nicht nur im Bass und den Höhen gegenüber der Teufel One S mindestens drei Schippen drauf. In den Mitten lässt sie nichts anbrennen. Sie klingt um Klassen natürlicher und neutraler als ihre kleine Schwester und distanziert in dieser Hinsicht sogar die Sonos Play:5, die in den mittleren Tonlagen nicht so differenziert und transparent wirkt. Während die Rivalin von Sonos – typisch amerikanisch – auf eher weiche Basswiedergabe setzt, punktet Teufels One M mit Präzision und Tiefgang. Außerdem erzeugt ihre Treiber-Armada von sieben aktiven plus zwei passiven Lautsprechern in einem Gehäuse eine beachtliche Klangwolke.
Während die grundlegende Form vom Vorgänger übernommen wurde, gibt es neue Bedienungsorgane an der Front, die allerdings direkt auf den Metalltasten so unglücklich beschriftet sind, dass man gerade bei Dämmerlicht kaum etwas erkennt. Dabei sind ihre drei frei mit Lieblingssendern oder Playlists belegbaren Favoritentasten – Bose SoundTouch lässt grüßen – eine deutliche Aufwertung. Doch die hat auch die Teufel One S.
Der Grund, sich ein Teufel One M zu gönnen, ist einfach der für ihre Größe geniale Sound. Der All-in-One-Lautsprecher klingt satt, sauber, dynamisch und enorm stimmig. Dank seiner natürlichen Stimmwiedergabe mit frappierendem Detailreichtum wird der Teufel One M auch bei langen Hörsitzungen mit hohem Pegel niemals lästig.
Klassische Anmutung Teufel Stereo M Alle Preise anzeigen
Wer noch mehr Pegel, Bandbreite, Auflösung und zudem eine richtig breite Stereo-Abbildung erwartet, kann mit den Teufel Stereo M noch eins drauf setzen. Die beiden 3-Wege-Boxen kommen nicht umsonst im Doppelpack. Die Aktiv-Elektronik mit den Endstufen für beide Lautsprecher ist in einer Box gebündelt. Mit einem langen XLR-Kabel wird die zweite, rein passiv ausgeführte Stereo M versorgt. Dabei spielt es keine Rolle, welche man links oder rechts verwenden will.
In der App lässt sich die entsprechende Zuteilung spielend einrichten. Teufel verwendet in den Stereo M die aus zahlreichen Passiv-Boxen bekannten Koaxialtreiber im Mittel-Hochtonbereich gemeinsam mit einem Kevlar-Tieftöner und erzielt damit durch die Aktiv-Elektronik einen Klang, der gewöhnlich größere Boxen voraussetzt.
Die Kompakten klingen erstaunlich satt im Bass, allerdings auch etwas weich. Das Berliner Duo setzt zwar nicht unbedingt auf Kickbass, wirkt aber auch keinesfalls schwammig. Die Stimmen bleiben auf der schlanken Seite, ohne durch Härte aufzufallen. Insgesamt wirken die Teufel Stereo M sehr harmonisch, lösen um Klassen besser auf und bauen eine weit bessere Bühne auf als übliche WLAN-Boxen.
Allerdings nehmen sie auch reichlich Raum ein und kosten gut das Doppelte des wunderbaren Teufel One M, den wir deshalb besonders empfehlen, wenn gepflegte Unterhaltung mit gehaltvollem, reinen Klang gefordert ist, aber nicht der Wunsch besteht, sich sklavisch ins Zentrum des Stereo-Dreiecks zu setzen, um den dritten Geiger von links zu orten.
Gemessen an einer richtigen Stereo-Anlage ist der Preis allerdings prima, weil man sich die ganzen Verstärker samt CD-Player spart und trotzdem dem HiFi-Gedanken ohne Abstriche huldigen kann.
Bedienung
Die neue Teufel Software ist ansprechend gestaltet, aber noch nicht ausgereift. Die Einrichtung mit Ethernet-Verbindung – normalerweise eine bequeme Sache – ist unnötig kompliziert und war bei uns auch nach einem ganzen Nachmittag und Firmware-Update nicht zu bewerkstelligen. Immerhin konnten wir so noch einige Schwachstellen der jungen Softwaregeneration entdecken. Am Ende verbanden wir die Lautsprecher via WLAN – was sicher auch die häufigste Verwendung ist. Das gelang nach dem Aufspielen einer neuen Firmware per USB-Stick auf den ersten Lautsprecher mit den restlichen Teufeln vergleichsweise einfach. Nachdem der erste Teufel lief, ließen sich die restlichen Streaming-Lautsprecher problemlos ins Multiroom-Netzwerk einbinden und zogen wie Sonos oder Bose ihre Softwareupdates bequem aus dem Internet. Allerdings brach das ganze Netzwerk wieder zusammen, als wir aus Platzgründen den ersten Lautsprecher abbauten. Wie es scheint, gibt es für die Entwickler noch einiges zu tun im neuen Jahr.
Das Design der Raumfeld-App ist schick und auch die Bedien-Struktur ist aufgeräumt und intuitiv. Allerdings funktioniert die Bedienung nicht immer so reibungslos wie bei Sonos oder Bose. Auf Eingaben reagiert das System jetzt viel schneller als früher, was gerade bei der Lautstärkeregelung ein Segen ist. Allerdings sprang die Lautstärke häufig auf einen anderen Pegel, wenn man in die im Hintergrund laufende Teufel Raumfeld App wechselte.
Gegen die neue Konkurrenz, die aus einer Vielzahl von Multiroom-Systemen erwächst, die auf Google Home setzen, können die Berliner mit ihrem Konzept durchaus punkten, nicht nur was den Datenschutz angeht – man muss sich nicht einmal beim Hersteller für den Betrieb registrieren – sondern auch durch die Verwendung einer einzigen App, die viele Musikdienste wie Tidal, Napster oder Spotify bis zum Abspielen der Songs auf dem Smartphone oder Tablet abdeckt. Selbst TuneIn für Webradio ist integriert, während man auch dafür bei Google die eigene TuneIn App braucht, die einen dann in der Gratisversion mit Werbung auf die Nerven geht.
Ganz so umfassend wie bei Sonos ist das Angebot aber nicht. Viele populäre Streaming-Dienste wie Apple Music, Amazon Music, Deezer und SoundCloud kann man nur per Bluetooth auf die Teufel-Boxen streamen – und dann funktioniert Multiroom nicht. Da hat Sonos nach wie vor die Nase vorn.
Teufel im Testspiegel
Das neue Line-up von Teufel ist noch ganz neu auf dem Markt, daher gibt es noch kaum Testberichte.
Computer Bild (12/2017) hatte die Stereo M im Test und hat ebenfalls positive Worte.
»Mit ihrem ausgewogenen und kräftigen sowie ausgesprochen pegelfestem Klang sind die Teufel Stereo M eine lohnende Investition für HiFi-Freunde. Musik-Dienste wie Apple Music oder Amazon Prime Music, die nicht in der aufgeräumten Teufel-App integriert sind, lassen sich wenigstens per Bluetooth einspeisen. Die Stereo M können aber auch hochauflösend – via App von Tidal, aus dem Heimnetzwerk oder vom PC und von USB-Speichermedien.«
Auch die Stiftung Warentest (02/2020) lobt den Klang der One M, kritisiert aber den Bass, der »speziell bei Stimmen zu stark« sei. Als besonders gelungen empfanden die Test-Redakteure die »vielseitige App« der Teufel One M.
Michael Barton von Techtest (12/2017) hatte den Teufel One S im Test und war begeistert:
»Der neue Teufel One S ist besser denn je! Dieser kann durch ein schickes Design, einem sehr guten Klang und einer starken Konnektivität punkten. Es ist unglaublich wie Teufel es geschafft hat so viel Klang in einen so kompakten Lautsprecher wie den One S zu packen. Habt Ihr schon mal einen Google Home oder Amazon Echo gehört? Falls ja stellt Euch den Klang gut ein bis zwei Stufen besser vor, mit einem tieferen Bass, klareren Höhen und detaillierten Mitten. Natürlich der One S kann kein 60m² Wohnzimmer zum Beben bekommen, aber für eine kleinere Wohnung oder eine Küche ist dieser mehr als leistungsstark genug!«
Yamaha MusicCast
Yamaha begann vor einem Jahr mit dem großangelegten Einstieg in die kabellose Multiroom-Welt. Dabei bilden die beliebten AV-Receiver von Yamaha das Rückgrat – zusammen mit der wiederbelebten Multiroom-Technologie namens MusicCast. Über kurz oder lang sollen alle Audio-Komponenten von Yamaha MusicCast-fähig werden.
Yamaha setzt auf klassische Hifi-Komponenten mit WLAN
Während die meisten Hersteller also neue Lautsprecherkonzepte entwickeln, ist die Philosophie von Yamaha eher, sämtliche Hifi-Komponenten nach und nach mit WLAN auszustatten.
Das ist dann ein Vorteil, wenn man zuhause bereits eine gute klassische Stereo-Anlage stehen hat. Anstatt die auf den Müll zu werfen, kann man die bestehende Anlage einfach mit einem MusicCast-Verstärker oder AV-Receiver ausstatten und so Multiroom-fähig machen.
Die Japaner bauen dabei nicht nur auf ihre umfangreiche Hardware-Kompetenz im HiFi- und AV-Bereich, sondern greifen die erfolgreichen Amerikaner an ihrer verwundbarsten Stelle an: Während Sonos in etwa auf CD-Niveau seine Daten streamt, setzten die Japaner auf Hi-Res-Audio mit 24 Bit und 192 kHz.
Hörtest
Solo oder Stereo Yamaha MC 20 Alle Preise anzeigen
Der Yamaha MC 20 ist vollgepackt mit Technik. In seinem Innern finden sich ein 9 cm durchmessenden Tieftöner und ein 1,3-Zentimeter-Hochtöner mit Weichkalotte. Ersterer kann auf eine 40 Watt starke Class-D-Endstufe zurückgreifen, Letzterem stehen immerhin 15 Watt zur Verfügung. Dazu kommen zwei Passiv-Radiatoren zur Unterstützung im Bass. Dabei ist der Multi-Room-Speaker mit 150 x 186 x 130 mm Recht kompakt. Er eignet sich sehr gut zum Paar-Betrieb im Stereo oder als Rear-Speaker-Paar in einem Surround System.
Zur Verbindung mit dem Netzwerk vertraut der Yamaha MC 20 auf WLAN. Damit ist hochauflösende Wiedergabe mit MP3, WMA, AAC bis zu 16 Bit / 48 kHz und ALAC bis zu 24 Bit / 96 kHz möglich. Mit FLAC, WAV, AIFF lässt sich sogar eine maximale Auflösung von 24 Bit / 192 kHz erzielen, wenn das WLAN-Signal stark genug ist.
Wer einfach nur schnell von seinem Smartphone etwas Musik wiedergeben möchte, der kann dazu Bluetooth verwenden. Für Apple User bietet der Yamaha dabei eine Besonderheit, denn er kann die üblichen AAC-Dateien direkt ohne Wandlung empfangen.
Wenn der User seinen Yamaha MC 20 als Smart Speaker verwenden möchte, findet er dafür bei Amazon Alexa zwar die nötigen Skills, doch der Lautsprecher stellt ihm dafür kein Mikrofon bereit. Der Nutzer ist deshalb auf die Verwendung eines Amazon Echo Dot oder des Mikrofons im Smartphone angewiesen.
Die Yamaha MusicCast App vereinigt zahlreiche populäre Online-Musikdienste. Doch auch Streaming von einem DLNA kompatiblen Musik Server, etwa auf einer NAS, ist damit möglich. Wer von seinem iDevice unkompliziert in hoher Qualität streamen möchte, kann dafür Apple AirPlay 2 verwenden. Zwei Besonderheiten des Yamaha MC 20 finden sich auf seiner Rückseite. Die in schwarz oder weiß erhältlichen Gehäuse sind sowohl mit einer Schlüsselloch-Aufhängung als auch mit einem standardmäßigen Stativgewinde ausgestattet. Damit lassen sich die 2,2 Kilo schweren Aktiv-Lautsprecher an der Wand aufhängen.
Klanglich leistete sich der Yamaha keine Schwächen. Er musizierte sehr sauber und präzise und produzierte einen trockenen, für seine Gewichtsklasse ausgesprochen tiefreichenden Bass. Dazu kam eine sehr ordentliche Hochtonauflösung und vor allem wirkten Stimmen über den MC 20 sehr neutral. Wenn man dem MC 20 überhaupt etwas ankreiden konnte, dann vielleicht eine leichte Nüchternheit. Wir hatten nur einen dieser Lautsprecher zum Test, aber bei dem Pegel, der damit auch im Bass möglich war, ließ sich absehen, dass zwei davon durchaus eine normale Stereo-Anlage ersetzen können, um mittelgroße Wohnzimmer kraftvoll zu beschallen.
Fürs Kino Zuhause Yamaha MusicCast BAR 400 Alle Preise anzeigen
Der MusicCast BAR 400 alias YAS-408 brachte einen mächtigen Verbündeten mit: einen drahtlosen Subwoofer mit stattlichem, seitlich angeordneten 16-cm-Tieftöner. Die aktiv ausgelegte Bassreflex-Konstruktion braucht nicht mit dem Netzwerk verbunden zu werden, was den Installationsaufwand angenehmer Weise verringert. Das Bass-Modul verbindet sich nach dem Einschalten direkt mit dem MusicCast Bar 400.
Mit seinem HDMI-Eingang und dem HDMI-Ausgang mit ARC und 4K pass through wendet sich der Aktivlautsprecher, von seiner Soundbar-Bauform ganz abgesehen, natürlich in erster Linie an Heimkino-Fans. Aber mit seinem High-Res-Streaming (24 Bit/192 kHz) und dem stattlichen Subwoofer eignet er sich auch vorzüglich als Ersatz für die herkömmliche Stereo-Anlage. Immerhin stellt der Klangbalken dazu dank Qualcomm-DDFA-Digital-Verstärker-Technologie eine Gesamtleistung von 100 Watt Sinus bereit und sein Begleiter für den Tiefbass setzt noch einmal 100 Watt drauf. Der Decoder des Yamaha BAR 400 verarbeitet die Surround-Tonformate DTS Digital, Dolby Digital und das reichlich antiquierte Dolby Pro Logic 2.
Obwohl in dem für Wandaufhängung geeigneten Soundbar auf jeder Seite nur zwei Mitteltöner und eine zentral angeordnete Hochton-Kalotte für jeden seiner beiden Kanäle zum Einsatz kommen, verspricht Yamaha für den BAR 400 sogar 3D-Surround-Sound. Das soll mit DTS Virtual:X durch psychoakustische Tricksereien im DSP möglich werden. Fünf Klang-Presets sollen die Soundbar darüber hinaus an den Einsatzzweck anpassen: Music, TV, Movie, Sport, Game.
Wer den den Schwerpunkt auf Musik legt, kann von seinem Smartphone mit Bluetooth zur Soundbar streamen und – sofern es sich um ein Apple-Gerät handelt – alternativ mit den klanglich überlegenen AirPlay 2. Zur Netzwerk-Verbindung stehen Ethernet oder WLAN zur Auswahl. Für analoge Zuspielungen verfügt das Gerät über einen Aux-Eingang.
Im Hörtest konnte der Yamaha BAR 400 im Bass natürlich dank Subwoofer aus dem Vollen schöpfen. Deshalb empfiehlt es sich für Hörer, die auf Natürlichkeit Wert liegen, nicht die Boost-Funktion zu verwenden. Die Soundbar spielte sehr ausgewogen und natürlich. Davon profitierte die Dialogverständlichkeit genauso wie die Wiedergabe von Gesangsstimmen. Auch die Hochtonauflösung gefiel uns sehr gut, das gleiche galt für die beachtlichen Pegelreserven. Obgleich eigentlich für Filme gedacht, sorgte der 3D-Surround-Effekt auch bei der Musikwiedergabe dafür, dass sich die Klangabbildung besser vom Yamaha BAR 400 löste. Wer allerdings eine besonders eindrucksvolle Surround-Wiedergabe mit stabiler Raumabbildung auf mehreren Plätzen erwartet, sollte für sein Heimkino über die Verwendung von zwei drahtlosen Yamaha MC 20 hinter dem Hörplatz als Surround-Lautsprecher nachdenken.
Bedienung
Die MusicCast App ist leistungsfähig und schön anzuschauen. Der Aufbau eines Funknetzes geht einfach, wer mit LAN-Leistungen arbeitet, findet sogar praktisch Plug&Play-Bedingungen vor.
Die für iOS und Android angebotene Gratis-Software regiert in der Regel sehr schnell, wird aber merklich gebremst, wenn man einen Song in mehreren Räumen gleichzeitig hört. Dann kann man die Lautstärke der einzelnen Räume separat oder in Summe regeln, hat aber das Gefühl, dass die virtuellen Schieberegler teilweise hängen bleiben.
Auch wenn zwei Benutzer gleichzeitig mit ihren Smartphones aktiv werden, um ihre individuellen Programme zu hören, kann es wie in unserem Versuch zu gegenseitigen Behinderungen und Fehlfunktionen beziehungsweise Aufhängen der App kommen. Dass das auch anders geht, zeigt die App von Sonos.
Positiv hervorzuheben ist, dass MusicCast neben DLNA-Servern, Webradio und der Musik auf dem Smartphone auch zahlreiche Streamingdienste wie Spotify Connect, Napster oder Juke unterstützt. Außerdem nahmen unsere drei Testgeräte die Musik auch direkt über AirPlay oder Bluetooth an, was für viele sicher Vorteile gegenüber Sonos bringt.
Die App kann sogar Bluetooth-Boxen von Drittanbietern ins Netzwerk einbinden. Allerdings sollte man sie nicht gleichzeitig in einem Raum betreiben, denn die Laufzeiten über WLAN und Bluetooth sind unterschiedlich, es kommt also zu einem hörbaren Zeitversatz.
Ein besonderes Highlight, wenn auch nur für jene, die mit Platz und dem nötigen Kleingeld gesegnet sind, ist die Möglichkeit, über die App die automatischen Pianos und Flügel der Disklavier Enspire Linie zu steuern, ihren Live-Klang im ganzen Haus zu verteilen und bei ausgesuchten Werken sogar mit der über MusicCast-Laustprecher abgespielten Stimme von Stars wie Jamie Cullum zu mischen.
Aber auch dieses zugegebenermaßen obercoole Gadget reicht nicht, um den Vorsprung von Sonos bei den für die meisten relevanteren Funktionen einzuholen.
Yamaha MusicCast Testspiegel
Computer Bild sieht den Yamaha WX-030 trotz Kritik an den »etwas übertriebenen Bässen« als Testsieger und bewertet ihn mit der Gesamtnote 2,49 – gut. Auch das MusicCast-System an sich findet Anklang in der Hamburger Redaktion:
»Das Yamaha MusicCast System hinterließ im Test einen sehr durchdachten und ausgereiften Eindruck. Der WX-030 findet als kleinster Lautsprecher des Multiroom-Systems leicht in jeder Ecke Platz. Allerdings muss man dabei die etwas vorlauten Bässe zügeln. Davon abgesehen spielte der kleine Yamaha im Test rund und angenehm, wenn auch nicht sehr laut.«
Netzwelt vergab 7,8 von 10 Punkten, war überwiegend angetan von den Möglichkeiten, bemängelte aber wie wir einige Abstürze der Software erlitten zu haben. Von der Flexibilität sehen die Tester das System vor Sonos:
»Yamahas MusicCast bietet enorme Möglichkeiten und ist flexibler als der Platzhirsch Sonos. Yamaha punktet vom Fleck weg mit vielen kompatiblen Geräten und sinnvollen Optionen. Steht das Setup, ist auch die Bedienung per Smartphone- oder Tablet-App einfach.«
Torsten Pless vergibt auf ModernHifi für den von ihm getesteten WX-30 8,4 von 10 Punkten. Er stört sich lediglich an Kleinigkeiten wie dem Fehlen einer Möglichkeit zum Spulen:
»Auch im zweiten Yamaha-MusicCast-Test kann das Multiroom-System überzeugen. Die App-Bedienung ist durchdacht und übersichtlich aufgebaut. Kleinere Schwächen gibt es nur im Detail, die sich jedoch per Software-Update lösen lassen. Der Yamaha WX-030 punktet mit seinen zahlreichen Zuspielvarianten, der Möglichkeit auch HD-Audiodateien wiederzugeben und einem runden Klang mit kräftigen Bässen.«
Das Lite Magazin testete wie wir das Starter-Trio aus ISX-80, WX-030 und dem Soundbar YSP-1600 und zog ein durchweg überschwängliches Fazit in Verbindung mit der Gesamtnote 1:
»Yamahas Trio verspricht nicht nur exzellenten Klang im ganzen Haus, sondern liefert ihn auch. Dabei ist es völlig egal, um welche Quelle es sich handelt. Ob Spotify, CD, iTunes oder Sound von TV oder Blu-ray, dank einfacher Vernetzung wird jeder Trio-Baustein zum Tausendsassa, der jede Quelle in jedem Raum empfangbar macht. Das Wichtigste dabei: das Ganze ist kinderleicht umzusetzen – selbst von Technik-Neulingen!«
Denon Home
Es wird voller im Denon-Home-Universum. Neben der Sound Bar gibt es mit den Modellen Home 250 und Home 350 ein klangstarkes Lautsprecher-System für sämtliche Zimmer. Das Herzstück der Baureihe ist die Heos-Plattform, mit der sich die Lautsprecher der Home-Serie und andere kompatible Geräte verbinden und steuern lassen.
Damit kann man Zuspielgeräte auch einfach an der jeweiligen Box eingesteckt lassen, denn das Netzwerk sorgt dafür, dass der Klang den Lautsprecher im Nebenzimmer erreicht.
Hörtest
Denon ist bereits seit einigen Jahren auf dem Weg, den durchdachten und klangstarken Sonos-Systemen ernsthaft Konkurrenz zu machen. Die Multiroom-Lautsprecher der Japaner brauchen sich jedenfalls nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken. Das bestätigt auch unser Hörtest.
Kompakt und klangstark Denon Denon 150 Alle Preise anzeigen
Der kompakteste Multiroom-Speaker von Denon ist der Home 150, der sich mit seinem rückseitigen Schraubgewinde am passenden Standfuß befestigen lässt. Er passt aber auch auf jeden Desktop. Und wer die Stereo-Anlage durch zwei dieser Minis ersetzen mag, kann zwei dieser 2-Wege-Mono-Lautsprecher in der Denon-Heos-App zu einem vollwertigen Stereo-Paar zusammenfügen. Und wer auf Surround steht, der kann den Denon Home 150 als Rear-Speaker mit der Soundbar Denon DHT-S716H zu einem kleinen Heimkino zusammenfügen.
Im Hörtest profitierte der Denon Home 150 nicht nur von der Hi-Res-Unterstützung bis 24 Bit/192 kHz, sondern lieferte auch mit CD-Auflösung oder MP3 respektive AAC vom Smartphone eine äußerst solide Vorstellung. Klar und breitbandig ging er zur Sache und erzeugte einen vergleichsweise tiefen, konturierten und punchigen Bass, wie er bei der geringen Gehäusegröße wohl nur mit einem geschlossenen Gehäuse und Aktiv-Entzerrung möglich ist. Die Höhen kamen sehr klar und dabei nicht zu scharf, die Stimmen überzeugten durch Neutralität. Und auch in Disziplinen wie Transparenz und Detailreichtum leistete Denons kleinster Home Speaker wirklich Großes, zumal er auch ganz ordentlich Dynamikspielraum besitzt.
Ausgewogener Klang Denon Denon 250 Alle Preise anzeigen
Das One-Box-Stereo-System beherrscht die Stereo-Wiedergabe. Im Inneren des Denon Home 250 arbeiten zwei aktive 2-Wege- Systeme, die von einem Passiv-Bassradiator auf der Rückseite unterstützt werden. Der 250er unterstützt viele Streamingdienste, etwa Qobuz, Tidal, Spotify, Deezer, Amazon Music, Napster und Soundcloud.
Klanglich spürt man beim Home 250 die lange Klangkompetenz des japanischen Herstellers bei richtigen HiFi-Anlagen. Tonal zeigt sich das kompakte All-In-One-System erstaunlich ausgewogen. Stimmen klangen natürlich und detailreich, die Transparenz und Durchhörbarkeit überzeugen. Dazu kommt ein verblüffend tiefer, differenzierter und satter Bass, der mit der passenden Musik richtig Laune macht. Auch der Pegel überzeugt, zumal sich neben einem Duo, das richtige Stereo-Ortung ermöglicht, auch ganz einfach mehrere Denon Home für Party-Pegel als eine Art PA zur Musikwiedergabe synchronisieren lassen.
Kräftiger Klang Denon Denon 350 Alle Preise anzeigen
Mit knapp sechs Kilo Gewicht ist der Denon Home 350 das größte von drei One-Box-Systemen, die sich ins Denon-Heos-Netzwerk integrieren lassen. Das Gewicht kommt nicht von ungefähr. Das Innere des rundum mit flauschigem Stoff bezogenen Lautsprechers teilen sich zwei 2-Wege-Systeme mit zur Verbreiterung der Stereo-Basis zur Seite gerichteten 1,9-cm-Hochtönern und 5-cm-Mitteltönern einen stattlichen Subwoofer mit gleich 16,5-cm-Tieftönern. Und ein Netzteil haben die Japaner auch noch integriert.
Somit fungiert er als stereophones Lautsprecher-System. Wem der Schalldruck, der sich mit diesen sechs Treibern erzeugen lässt, noch nicht ausreicht, der kann mit der Heos-App (kostenlos für iOS und Android) zwei Denon Home 350 zu einem Stereo-Paar mit separaten Lautsprechern und damit entsprechend größerer Klang-Bühne bei entsprechender Aufstellung koppeln. Sogar ein Heos-Subwoofer lässt sich hinzufügen und man kann den Lautsprecher auch als Surround-Box für den Heos Soundbar Denon DHT-S716H verwenden.
Vor dem Hörtest gilt es, den Denon Home 350 über die App an den Aufstellungsort anzupassen. Hier stehen im Setup-Menü drei Stufen (wandnah, frei oder Ecke) zur Auswahl. Manch einer mag angesichts der üppigen Bässe sogar im Equalizer-Menü die tiefen Töne etwas zurückdrehen, denn der Home 350 serviert sie ausgesprochen üppig. In der standardmäßig zum Vergleich genutzten Neutral-Stellung (alle Klangregler auf Null-Stellung) wirkte der Klang trotz eines Tieftonfundaments, das man eher von um ein Vielfaches größeren HiFi-Boxen erwarten würde, immer noch erfreulich transparent.
Die Klarheit und Differenziertheit von Gesangsstimmen war aber von ebenso hoher Qualität wie die Neutralität im wichtigen Mittel-Hochtonbereich ebenfalls. Wer auf Hip Hop steht, dürfte sogar den von einem Testerkollegen eines großen HiFi-Magazins als zu dick empfundenen Bass mit seinem immensen Tiefgang goutieren. Das groovt gewaltig. Die seidigen, fein aufgelösten und dabei niemals scharfen oder aufdringlichen, Höhen wussten ebenfalls zu gefallen.
Doch was jeden HiFi-Fan unabhängig vom Hörgeschmack begeistern dürfte, ist die für ein One-Box-System ausgezeichnete Abbildung. Der Einteiler erzeugte einen vergleichsweise riesigen Raum, der bisweilen wirklich der Bezeichnung »Stereo« gerecht wird – und das können außer dem Denon Home 350 nur sehr wenige All-In-One-Lösungen für sich beanspruchen.
Bedienung
Die Modelle der Denon-Home-Serie lassen sich per HEOS-App steuern. Damit ist man enorm breit aufgestellt, was die zum Streaming zur Verfügung stehenden Apps angeht und auch die Multiroom-Vernetzung klappt damit hervorragend, was insbesondere für die drei neuen Modelle der Home-Reihe gilt.
Die App ermöglicht eine dreistufige Bass-Anpassung für verschiedene Aufstellungsorte. Auf den drei Schnellwahltasten auf der Oberseite, wo sich bei jedem der drei getesteten Speakern ein Touch-Bedienfeld mit Näherungssensor befindet, kann man seine bevorzugten Internetradiosender speichern. Dann kann man sie auf Knopfdruck ohne lästige Suche in der Heos-App direkt am Gerät abrufen.
Analoge Quellen lassen sich mit der AUX-Klinkenbuchse verwenden. Die Home-Lautsprecher geben aber auch Musik von USB-Massenspeichern wieder. Neben WLAN steht zur Netzwerk-Verbindung auch ein Ethernet-Kabelanschluss zur Verfügung, Bluetooth und AirPlay 2 stehen zum Streamen bereit. Apple-Nutzer und versierte Android-User mit Zusatzapps können Musik via AirPlay 2 über das Netzwerk (WLAN oder Ethernet RJ-45) zuspielen. Die Wireless-Speaker unterstützen Streamingdienste wie Qobuz, Tidal, Spotify, Deezer oder Amazon Music.
Verwundert sind wir allerdings, dass man beim Einrichten eines LAN-Zugangs beim Setup dennoch aufgefordert, die Ortungsdienste freizugeben und Bluetooth am Smart-Device zu aktivieren. Wer auf Surround steht, kann die Denon-Latsprecher mit der Soundbar Denon DHT-S716H und dem Subwoofer Denon DSW-1H verbinden. So entsteht ein richtiges 5.1-Heimkino-System. Praktisch: Denon ermöglicht in der Heos-App eine dreistufige Bass-Anpassung an den Aufstell-Ort.
Neben den gebräuchlichen DLNA-UPnP-Servern, spielen die Denon-Home-Modelle auch mit Room-Servern zusammen. Zudem unterstützen sie Hi-Res-Audio bis 24 Bit/192 kHz. Wer den Denon Home 350 mit seiner Sprache steuern möchte, braucht dazu im Moment noch einen Amazon Echo Dot, für den er sich dann die nötigen Skills bei Amazon herunterladen muss. Dann gehorcht der Japaner den Befehlen von Alexa.
Denon Home im Testspiegel
Losbeats hatte die drei neuen Denon-Lautsprecher ebenfalls im Test. Das Fazit der Tester fällt ebenfalls sehr positiv aus:
»Die hier getesteten Modelle Denon Home 150 und Denon Home 250 klingen schon sehr nach gutem HiFi; vom Plastikcharm früherer WLAN-Lautsprecher ist hier nichts mehr übrig. Für ihre Größe gelingt ihnen ein verblüffend tief reichender und dennoch kontrollierter Bass bis fast 40 Hertz hinab – zumindest bis zu gehobener Zimmerlautstärke. Spätestens das 250er Modell wirkt selbst in großen, bedämpften Räumen nicht dünn oder überfordert. Wer mehr Dampf braucht oder gerne lauter hört, braucht das Denon Home 350 oder er schaltet zwei Denon Home 250 oder 150 zu einem Stereopaar zusammen. So bekommt man den doppelten Wumms.«
Auch die Kollegen vom HiFi-Journal sind gegenüber der Denon-Reihe voll des Lobes:
»Der Kleinste aus der Denon Home 150 Serie überzeugt. Die wertige Verarbeitung, die Flexibilität durch die vielen Schnittstellen und die stimmige HEOS-Multiroom-Plattform geben keinen Anlass zur Kritik was dann auch stellvertretend für die gesamte Home-Serie gilt. Hier hat Denon einen echt guten Job gemacht und stattet diese Modellreihe mit allem erdenklichen aus, was in der Streaming- und Multiroom-Welt wichtig ist.«
Auf Alexa und Google Home basierende Lösungen
Während einige Hersteller die Sprachassistenten der beiden Internet-Riesen zwar bereitstellen, zur Vernetzung und Steuerung des Musik-Streamings aber auf eigene Lösungen setzen, gehen andere aufs Ganze und verzichten auf eigene Apps. Sofern man ohnehin smarte Assistenten nützen möchte, nimmt das einige Arbeit ab. Da es sich um Standard-Lösungen für eine Vielzahl von Geräten handelt, kann es manchen Nutzern aber an Möglichkeiten zur Feinabstimmung mangeln.
Gut für Google-Fans Harman/Kardon Citation 100 Alle Preise anzeigen
Der Harman/Kardon Citation 100 ist das Einstiegsmodell unter den Multiroom-Lautsprechern der amerikanischen Traditionsmarke. Damit sich der 27,5 Zentimeter hohe Zylinder optimal ins Ambiente einfügt, kleideten ihn die Designer in Stoff aus dem Hause Kvadrat. Der soll sich nebenbei dadurch auszeichnen, dass er schwer entflammbar ist und Schmutz abweist.
WLAN macht den Citation 100 Multiroom-fähig zum Musikhören im ganzen Haus, egal, ob die gleiche Musik oder unterschiedliche Titel in unterschiedlichen Räumen auf dem Programm stehen.
Auch wenn er von der zylindrischen Form (allerdings mit ovalem Querschnitt) entfernt an die mobilen Bluetooth-Boxen der Konzernmarke JBL erinnert, wurde der Citation 100 nicht für den Outdoor-Betrieb mit Akku ausgelegt. Dafür besitzt er ein integriertes Netzteil mit einem abnehmbaren, 1,8 Meter langem Stromkabel. Auf der gummierten Oberseite finden sich eingelassene Tasten, mit denen sich etwa das Mikrofon deaktivieren oder die Wiedergabelautstärke regeln lässt.
Nach dem ersten Einschalten meldet sich der Lautsprecher via Stimme beim Benutzer: »Hallo, ich bin Dein Google Assistant« und fordert ihn dazu auf, einfach die Google Home App (für iOS oder Android) aus dem jeweiligen Appstore herunterzuladen. Seit dem Flop mit der selbstentwickelten Software seines Omni-Systems setzt Harman Kardon auf die Fähigkeiten von Google. Dadurch kommt der Sprachassistent an Bord, um den Lautsprecher zu steuern oder Fragen wie die nach dem Wetter zu beantworten. Allerdings bedeutet diese Allianz auch, dass abgesehen von Bluetooth zur Übertragung von Audio-Streams bei WLAN-Nutzung Google Chromecast zum Einsatz kommt. Damit erhält der Nutzer Zugang zu über 300 Musikdiensten und kann direkt aus deren generischen Apps hochauflösend streamen.
Allerdings bedeutet die Entscheidung für Chromecast gewisse Einschränkung für alle iPhone-Nutzer. Die müssen dann entweder Bluetooth verwenden oder in Verbindung mit WLAN die Musixmatch App, um Musik von ihrem iDevice drahtlos über den Harman Kardon Citation 100 wiederzugeben. Für die Umsetzung in akustische Schwingungen sorgen im Harman Kardon Citation 100 ein 2-cm-Hochtöner sowie ein 10,2-cm-Tief-Mitteltöner.
Dieses 2-Wege-Konzept spielte sehr stimmig zusammen, klang warm und rund mit schöner Stimmwiedergabe. Auch die Hochtonwiedergabe und der kontrollierte, allerdings vom Boost nicht übermäßig beeindruckende Bass gefielen uns gut.
Outdoor-Speaker mit Twist JBL Link 10 Alle Preise anzeigen
Der JBL Link 10 nimmt Anleihen bei den Bluetooth-Boxen des Hauses. Allerdings ist er ihnen nicht nur in der Ausstattung deutlich überlegen. Er besitzt auch eine zweite drahtlose Schnittstelle. Über WLAN lässt er sich in Multi-Room-Netzwerke einbeziehen. Obendrein ist die Verbindung zu einem Internet-Router entscheidend für den Einsatz von Google Assistant.
Bei der Einrichtung verlangt die Google Home App allerdings auch das Einschalten der Bluetooth-Verbindung, um den Lautsprecher in der Nähe zu orten. Trotzdem mussten wir die Prozedur eine ganze Weile wiederholen, bis eine Verbindung hergestellt wurde. Allerdings ist es in diesem Fall nicht auszuschließen, dass der Lautsprecher vorher bereits für ein anderes Netzwerk konfiguriert war, was bei Pressegeräten schon einmal vorkommen kann.
Mit der Google Home App für iOS und Android kann der Benutzer den JBL Link 10 über Sprache steuern und sich allgemeine Fragen wie »Hey Google, wie wird das Wetter heute?« beantworten lassen. Zu den Fähigkeiten der eingebauten Google-Chromecast-Technologie gehört auch das hochauflösende Streamen über Online-Dienste mit bis zu 24 Bit/96 kHz. Apple-User müssen sich zumindest bei der Wiedergabe von Songs direkt von ihren iDevices mit Bluetooth begnügen oder die Musixmatch App verwenden. Direkt aus Apples Musik-App ist das nämlich über AirPlay nicht möglich.
Mit seinem wiederaufladbaren 4000-mAh-Lithium-Ionen-Akku spielt der JBL Link 10 bis zu 5 Stunden fernab vom Ladegerät, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. Es liegt, wie bei einfachen Bluetooth-Speakern, nur ein USB-Kabel bei. Dank seines robusten, wasserfesten Gewebes soll sich der 700 Gramm schwere, nach IPX7 zertifizierte Smart Speaker sich auch unter freiem Himmel bewähren. Auf der gummierten Oberseite finden sich Tasten für Lautstärkeregelung, Wiedergabesteuerung, Bluetooth-Pairing und zum Aufrufen des Google Assistant.
Zu seinen Treibern macht JBL keine genaueren Angaben, weist aber auf die stattliche Leistung von 2 x 8 Watt hin. Aus den Abmessungen von 2 x 4,5 Zentimetern lässt sich allerdings eindeutig auf zwei Breiband-Chassis schließen. Um den Verzicht auf Hochtöner zu überspielen, gab JBL mit der Entzerrung im DSP im Hochtonbereich reichlich Gas. Das führte zu einer leichten Schärfe, die deutlicher negativ ins Gewicht fiel, je weiter man sich von Elektro-Beats zu akustischer Musik mit natürlichen Stimmen bewegte. Ähnlich verhielt es sich mit dem dick aufgetragenen Bass. Die Abstimmung führte auch dazu, dass man den JBL Link 10 von der Rückwand fernhalten sollte. Um Wummern zu vermeiden, gilt diese Warnung insbesondere für Raumecken, die den Effekt noch verstärken.
Google trifft Gitarrenoptik Marshall Uxbridge Voice (Google Home) Alle Preise anzeigen
Eigentlich hob sich Marshall immer durch aufwendige Verarbeitung ab. Doch der Uxbridge Voice bietet nicht die hohe Anfassqualität seiner zahlreichen Vorgänger in unseren Tests. Er bricht beispielsweise mit der Tradition der satt laufenden Drehpotentiometer, die eine Hommage an die legendären Gitarrenverstärker der Marke aus dem letzten Jahrhundert sind.
Auf der Oberseite des Kunststoffgehäuses finden sich drei längliche Wippschalter für Lautstärke sowie Bass- und Höhenregelung. Letzteres ist immer noch ein seltenes Feature im Umfeld der Mitbewerber, war aber sonst bei Marshall um einiges eleganter gelöst. Daneben sitzen kleine Knöpfchen für Play/Pause und zur Deaktivierung des Mikrofons. Das Mikrofon dient zum Kommunizieren mit Alexa oder mit Google Assistant. Dafür gibt es zwei Versionen des Marshall Uxbridge Voice.
Alexa-Lautsprecher Marshall Uxbridge Voice (Alexa) Alle Preise anzeigen
Es handelt sich dabei jeweils um 2-Wege-Mono-Lautsprecher mit reichlich Ausgangsleistung und einem für Fernfeld optimierten Dual-Mikrofon-Array mit Noise Cancelling für die Sprachsteuerung und einem integrierten Netzteil. Akkubetrieb ist nicht möglich. Doch um den Assistenten zu nutzen, ist sowieso eine WLAN-Verbindung nötig, was Mobilnutzung ohnehin einschränken würde. Eine Besonderheit des mit Google Chromecast ausgerüsteten Marshall Uxbridge Voice ist, dass Apple-Usern auch AirPlay 2 zur Verfügung steht. Auf eine eigene App verzichtet Marshall bei der Google-Version, sondern vertraut allein auf Google Home und Google Assistant. Das für Amazon Alexa ausgelegte Pendant spielt mit Marshall Voice App und der Amazon Alexa App zusammen.
Die Sache mit dem Fernfeld-Mikrofonarray und dem Noise Cancelling klappte so lange gut, wie man keine Musik hörte. Dann konnte man aus der Ferne durch das Wake Word seinen Assistenten wecken – auch auf mehrere Meter Distanz. Während der Musikwiedergabe musste man seinen Sprachassistenten regelrecht anschreien und fand trotzdem nicht immer Gehör. Auch wenn wir von der Verarbeitung etwas enttäuscht waren, erinnerte der warme, satte Klang an die bisherigen Marshall-Boxen. Stimmen wirkten etwas hell, aber differenziert und angenehm. Dazu kamen feine, frische Höhen und ein erstaunlich voluminöser Bass – zumindest im Bezug auf die bescheidenen Abmessungen von 12,8 x 16,8 x 12,3 Zentimetern.
So haben wir getestet
Wir testen seit einigen Jahren laufend alle wichtigen Neuerscheinungen im Multiroom-Lautsprecher-Markt. Alle Lautsprecher hören wir in mehreren Test-Sessions ausführlich probe. Dabei kommen immer verschiedenste Musik-Genres zum Einsatz, um das gesamte Klangspektrum der Lautsprecher beurteilen zu können.
Neben dem Klang der einzelnen Lautsprecher und der Einfachheit der Einrichtung kommt es uns vor allem darauf an, wie gut die Bedienung in einem Setup mit mehreren Räumen ist. Braucht man zum Abspielen eigener Musik oder über Streaming-Dienste zwingend die App des Herstellers oder geht es auch mit AirPlay und GoogleCast? Hier kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen und es ist alles andere als einfach, den Überblick zu behalten. Wir versuchen es trotzdem.
Ein weiteres wichtiges Kriterium im Test ist das Angebot an verschiedenen Lautsprechern und die Kompatibilität von neueren und älteren Lautsprechern einer Serie – denn auch hier liegt der Teufel im Detail.
Aha, ein „kleiner Teufel“ also … ja, ja, ich weiß! Der Kalauer liegt aber einfach zu nahe, um ihn nicht zu verwenden. Und ich weiß auch, dass man beim Berliner Direktversender (Web: Wortspiele mit dem Markennamen sowohl gewöhnt ist als auch nicht krummnimmt. In der Vergangenheit hatte ich es ausschließlich mit Lautsprechern von Teufel zu tun. Eine Komponente aus dem Elektronikportfolio der Hauptstädter ist eine Premiere in meinem Hörraum. Und zwar eine ziemlich kleine und leichte. Doch das handliche schwarze Kistchen (Preis: 299,99 Euro) mit der unspektakulären Bezeichnung „Teufel Streamer“ – die im Grunde schon fast alles sagt – hat es faustdick hinter seiner unschuldigen und nur knapp drei Zentimeter hohen Front. Warum? Lesen Sie weiter!
Gedacht ist der günstige Netzwerker vor allem für jene Kunden, die eine HiFi-Anlage konventionellen Zuschnitts besitzen – möglicherweise mit bereits älteren Geräten – und diese unkompliziert mit umfangreichen Streamingfähigkeiten erweitern wollen. Das geht wirklich fix: Zunächst wird der Streamer per LAN-Kabel ins Heimnetzwerk eingebunden und dann die „Setup“-Taste auf seiner Rückseite gedrückt. Idealerweise hat man bereits Teufels „Raumfeld“-App auf Smartphone oder Tablet installiert (sonst sollte man das spätestens jetzt tun) und folgt den Installationsanweisungen in dieser. Fertig. Dauer: Vielleicht zehn Minuten, wenn überhaupt.
Anschließend ist das Kistchen auch per WLAN ansprechbar, Bluetooth-Devices werden ebenfalls per Tastendruck auf der Geräterückseite in Sekunden erkannt und verbunden. Eine „eigene“ Fernbedienung gibt es nicht, dafür ein rudimentäres Bedienfeld auf der Oberseite. In der Praxis erledigt man Steuerung und Musikauswahl ohnehin über die – selbstverständlich für Android und iOS verfügbare – sehr übersichtlich gestaltete App. Wer möchte, kann auch eine analoge Hochpegelquelle anschließen oder eine externe Festplatte via USB andocken.
Je nach Speicherkapazität der USB-Quelle kann es dann etwas dauern, bis der Teufel Streamer die gesamte darauf gespeicherte Mediathek anzeigt und darauf zugreifen kann. Verwendet man einen USB-Stick, geht das ratzfatz. Soll eine externe Festplatte mit mehreren hundert Gigabyte Musikdaten implementiert werden, kann es sinnvoll sein, während der Wartezeit eine Kanne Kaffee aufzusetzen. Viel länger dauert es aber auch nicht.
Ab Werk installiert ist Spotify Connect, hier muss man sich nur noch mit seinen Kontodaten einbuchen, so man denn ein solches Abo hat. Zugriff auf zig Internetradiostationen ist natürlich kostenlos mit TuneIn möglich, „nachrüsten“ lassen sich Napster, Soundcloud und Tidal. Mit Qobuz kommuniziert der Teufel Streamer hingegen nicht. Sie fragen sich: „Geht denn wenigstens Tidal HiFi?“. Jawoll, geht bestens! Aus den technischen Daten des Gerätchens geht es nicht explizit hervor, aber der eingebaute D/A-Wandler von Cirrus Logic verarbeitet Datenströme bis 24 Bit/96 kHz, ist also highrestauglich. Musikstreaming aus Apple Music, Amazon und vielen weiteren Anbietern ist natürlich ebenfalls möglich, allerdings „nur“ via Bluetooth 4.2. Hochauflösend ist das dann freilich nicht, aber praxistauglich. Roon-Steuerung, DSD- und MQA-Datenformat bleiben außen vor.
Teufel Streamer: Klangeindruck
Klanglich ist das schwarze Schächtelchen ein echter Teufel, was ich jetzt ausdrücklich nicht als Wortspiel meine. Selbstredend hängt die akustische Gesamtperformance bei einem solchen Produkt ganz erheblich von der Kette ab, in dem es spielt, der teufelsche Fingerabdruck lässt sich indes nicht verleugnen. Das mit für die Grunge-Pioniere ungewöhnlich vielen Elektroeffekten gepimpte „Dance of the Clairvoyants“ vom neuen Pearl Jam-Album Gigaton (auf Amazon anhören) marschiert mit ordentlich Verve und Druck aus der Anlage. Die ziemlich knallig abgemischte Snaredrum peitscht aus den Lautsprechern, während Basskicks die Fußsohlen massieren. Das kann der kürzlich vom Kollegen Jörg Dames getestete Volumio Primo – ebenfalls in sehr handlicher Bauform – zwar ein bisschen, aber jetzt auch nicht sooo wahnsinnig viel überzeugender, obwohl er knapp das Doppelte kostet.
Unterschiede gibt es dennoch: Während der Italiener im Tiefton eine trocken-sonore Darbietung liefert, zieht der kleine Teufel aus Berlin eher die Variante „mit Saft auf die Zwölf“ vor, womit er in Sachen Basspräzision das Nachsehen hat, gleichwohl voluminöser und nach „mehr Schmackes“ klingt. Und so ist auch die Bad Wolves-Adaption des Cranberries-Welthits „Zombie“ (auf Amazon anhören) über den Teufel Streamer ein echtes Brett – wuchtig und grobdynamisch ohne Handbremse. Da ist richtig was los!
Zu diesem Eindruck gehört auch, dass der Teufel seine Vorstellung etwas näher an das Auditorium heranrückt als mancher Wettbewerber. Mein bereits etwas betagter Netzwerkplayer Marantz NA 8005 (Preis circa 1.300 Euro) wahrt eine etwas größere Distanz zum Publikum und zieht im Vergleich eine größere Bühne auf, insbesondere die Tiefenstaffelung betreffend. Der Teufel Streamer bildet in allen Dimensionen (Tiefe, Breite und Abstand zwischen den Akteuren auf der Bühne) kompakter ab, ohne aber – und das ist bemerkenswert – „eingedampft“ zu tönen. Es ist einfach ein anderer Charakter: räumlich kompakter, aber auch direkter und den Hörer mehr in das Geschehen einbeziehend. Was absolut der Klangphilosophie der Berliner entspricht, ein wenig „Sound“ – in highendigen Gefilden eher verpönt – darf bei Teufel schon sein. In erster Linie soll das Musikhören einfach Spaß machen. Audiophile Erbsenzählerei gehört für den Streamer nicht dazu.
Das heißt aber keinesfalls, dass er sich die Gunst der Hörer mit reiner Effekthascherei erschleichen müsste. In musikalisch komplexen Passagen, etwa in „Mad/The Great Escape“ von Marillion (Live-DVD: Snow De Cologne), löst der handliche Berliner vielschichtige Klanggebilde überzeugend auf. Die ganz große Lupe überlässt er allerdings anderen. Wichtiger ist ihm, dass „es fließt“. Gesamttonal agiert er auf der wärmeren Seite und nutzt gern leuchtende Klangfarben, die das Zuhören sehr lebendig gestalten. Gesangsstimmen und Naturinstrumenten verleiht er einen zart-warmen Schmelz, womit sie vollmundig und körperhaft klingen.
Die oberen Frequenzlagen passen sich der praxisgerechten Abstimmung an. Wer die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören möchte, ist woanders sicher besser aufgehoben. Gleichwohl präsentiert der Teufel Streamer alle relevanten und zu einem vollständigen Höreindruck gehörenden Schallinformationen auch am obersten Frequenzbandende sauber und sehr klar. Um einen Vergleich mit der Automobiltechnik zu wagen: Mit Xenon- oder LED-Licht könnte man heller in alle Ecken strahlen (vielleicht sogar manches überstrahlen), ein guter H7-Scheinwerfer kann das aber auch. Blendet dabei indes weniger. Und deshalb arbeitet der Teufel mit sehr gut eingestelltem Halogenlicht.
Klangunterschiede Bluetooth vs. Netzwerk
Dass es die gibt, kann sich wohl jeder vorstellen, der sich einmal mit den unterschiedlichen Übertragungsformaten beschäftigt hat. Wie erwähnt, kann der Teufel Streamer auch Audiofiles mit bis zu 24 Bit/96 Kilohertz verarbeiten. Eine Größe, die via Bluetooth-Funkstrecke nicht erreicht wird.
In der Praxis bedeutet das, dass Musik vom Netzwerk zugespielt mit einem Zugewinn an musikalischem Fluss und gesamttonaler Homogenität sowie Selbstverständlichkeit punkten konnte. Auch wirkte die Wiedergabe via LAN/WLAN aufgeräumter, straffer und pointierter. Zum „Zuhören“ würde ich diesen Übertragungsweg eindeutig vorziehen. Für die alltägliche Hintergrundbeschallung im Büro oder im Wohnzimmer – während man sich also nicht explizit auf die Musik konzentriert –, ist Bluetooth allerdings eine gute Alternative. Die leichte Härte im Klangbild ist dann vernachlässigbar.
Testfazit: Teufel Streamer
Der Teufel Streamer ist seinen „Normalkurs“ – die Berliner bieten ja oft besondere Rabattaktionen – von 300 Euro mehr als wert. Wer eine vorhandene HiFi-Kette um Streamingfunktionen, Internetradio, Abomusik von Spotify & Co. und Bluetooth erweitern möchte, macht mit dem handlichen schwarzen Kistchen nichts falsch. Die Installation im Heimnetzwerk ist auch für Nichtinformatiker dank der vollautomatischen Setup-Funktion und der schnörkellosen, aber informativen App ein Klacks. Hier zeigt sich, wieviel Erfahrung Teufel seit dem Zukauf des ehemals eigenständigen Unternehmens Raumfeld auf dem Gebiet des Streaming-Media hat. Da läuft einfach alles intuitiv und flüssig.
Man mag kritisieren, dass Teufel den unter HiFi-Fans beliebten Dienst Qobuz nicht implementiert hat und der Streamer auch nicht „Roon Ready“ ist; auch wird das eher pragmatische Kunststoffgehäuse echte Ästheten wenig überzeugen. Das ist meines Erachtens allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn klanglich macht der kleine Schwarze verdammt viel richtig, tönt druckvoll, energetisch und klangfarbenreich. Das lässt ihn vor allem bei Rock-, Pop-, Blues- und Jazzmusik gegenüber teureren Netzwerkspielern richtig gut aussehen. Die können sich gegen ihn zwar absetzen, aber keinesfalls meilenweit. Chapeau!
Fakten:
Modell: Teufel Streamer
Konzept: Netzwerkplayer
Preis: 299,99 Euro
Eingänge: LAN & WLAN, 1 x Bluetooth 4.2, 1 x USB (für externe Festplatten etc.); analog: 1 x Hochpegeleingang (Cinch)
Ausgänge: 1 x Line-level (Cinch), 1 x Toslink (digital)
Abmessungen: 187 x 29 x 100 mm (BxHxT)
Farbe: Schwarz
Garantie: 2 Jahre
Hersteller & Vertrieb:
Lautsprecher Teufel GmbH
Budapester Straße 44 | 10787 Berlin
Telefon: +49 (0)30–217 84 217
E-Mail: info@teufel.de
Web:
Ausstattung
Im Teufel-typischen Karton schlummert der in den sechs Farben Night Black, Sand White, Moon Gray, Space Blue, Ivy Green sowie Pale Gold erhältliche On-Ear samt ca. 120 cm langem Textilkabel, passend zur Farbgebung des Kopfhörers, ein schwarzes ca. 100 cm USB-A auf USB-C-Ladekabel und die üblichen Anleitungen. Wer den kleinen 177 Gramm leichten und klappbaren Supreme On gerne mit auf Reisen mitnehmen möchte, kann ihn in dem mitgelieferten Mikrofasertäschchen samt Kordelzug weich betten.
Der Lithium-Ionen-Akku liefert rund 20 Stunden Hörspaß bei mittlerer Lautstärke, via USB-C können die Kopfhörer innerhalb von 15 Minuten ungefähr eine Stunde Laufzeit nachtanken.
Komfort & Verarbeitung
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Die leichten Kopfhörer sitzen sehr bequem auf dem Kopf, ihr Anpressdruck ist relativ gering und die Ohrpolster aus Kunstleder samt Memory-Foam-Füllung drücken selbst nach Stunden der Nutzung – auch bei Brillenträgern – nicht merklich. Das oben mit Stoff bespannte Kopfband ist dabei flexibel und dank Kunstlederpolsterung, die die markanten Teufel-Waben sowie das Firmenlogo eingestanzt hat, liegen die Supreme On komfortabel auf. Aus dem Kopfband kann das 11-fach gerastete Aluminiumband herausgezogen werden, das mit einem Scharnier die Ohrmuschelkonstruktion hält und entsprechend auch eingeklappt werden kann. Alles in allem kann man bei der Verarbeitung nicht meckern: Die Supreme On hinterlassen einen sehr guten Eindruck, sind wertig verarbeitet, lediglich das linke Scharnier hat etwas mehr Spiel und klappert ein wenig, was wir als Serienstreuung verbuchen wollen.
Anschluss gesucht
Erfreulicherweise bietet Teufel mehrere Möglichkeiten, die Supreme On mit bestehendem Equipment zu nutzen. Per Miniklinkenkabel, das an der linken Ohrmuschel mit einer Drehung arretiert wird, werden alle analogen Zuspieler angesprochen. Eine kleine One-Button-Remote inklusive Mikrofon kümmert sich dementsprechend um die Musik- sowie Anrufsteuerung. Im Gegensatz zur Mediensteuerung im kabellosen Modus geht es hier allerdings rudimentärer zu, denn ein schnelles Vor-, bzw. Zurückspulen eines Tracks geht hier nicht. Genauso wenig wie die Änderung der Lautstärke. Was bei unserem Test mit einem Google Pixel 3a auch nicht ging, entgegen der Anleitung des Herstellers, ist das Zurückspringen zum vorherigen Titel via Dreifachklick. Diese Aktion quittierte der Kopfhörer mit einem Wechsel zum nächsten Titel (also wie bei einem Zweifachklick) bei gleichzeitigem Pausieren (Einfachklick) des selbigen. Mit iOS hatten wir dagegen keine Probleme, und ein dreifaches Drücken löste tatsächlich die gewünschte Aktion aus.
Via Bluetooth oder NFC ist eine kabellose Verbindung schnell hergestellt. Dank Bluetooth 5.0 ist diese äußert stabil, erst nach ungefähr 30 Metern im Freifeld waren erste Aussetzer auszumachen, in der Wohnung konnten wir selbst über ein Stockwerk hinweg und durch mehrere Wände hindurch keine Drop Outs wahrnehmen.
Die Supreme On unterstützen die Codecs SBC, AAC sowie aptX und Multipoint – also die gleichzeitige Verbindung mit zwei Geräten. Die Kopfhörer speichern die letzten sieben gekoppelten Devices und stellen automatisch eine Verbindung mit ihnen her, wenn sie sich innerhalb des Bluetooth-Bereichs von maximal 10 Metern befinden. Natürlich lässt sich diese Favoritenliste auch löschen. Wer mehrere Teufel-Kopfhörer (Supreme On oder Airy Sports [zum Test]) besitzt, darf zudem die Funktion „ShareMe“ nutzen, die die Musik auf zwei Kopfhörer aufteilt und somit der Partner oder bester Kumpel das gleiche Signal hört.
Bedienung
Wer bereits einen Marshall-Kopfhörer auf dem Kopf hatte, kennt vielleicht die Steuerung via Joystick, den auch Teufel bei ihren Supreme On implementiert hat. Dieser kleine Knopf kann in alle vier Richtungen bewegt werden und übernimmt bis auf das Ein- und Ausschalten sowie Pairing alle relevanten Steuerungsfunktionen: Play, Pause, Track Skipping, Vor-, Zurückspulen, Telefonie-Management und das Aufrufen des Sprachassistenten. Dieses Konzept verdient schlicht Bestnoten, da man sich ein mühsames Ertasten kleiner Schalter erspart und stets griffsicher alles über nur einen zentralen Knopf steuern kann.
App
Mit der Teufel Headphones App für iOS sowie Android gibt es auch eine visuelle Möglichkeit, die Supreme On zu konfigurieren. Ein Equalizer, der mit Presets von „Neutral“ über „Klassik“ bis hin zu „Techno“ und „Rock“ ausgestattet ist, erlaubt auch ein benutzerdefiniertes Preset, das auf den Kopfhörer übertragen wird und auch ohne App nutzbar bleibt. In der App darf man seine Supremes noch feintunen, denn hier deaktiviert man auch die automatische Pausenfunktion beim Absetzen des Hörers, setzt den Timer für ein Abschalten und aktiviert den Sprachassistenten, damit dieser direkt über die Kopfhörer aufrufbar ist.
Klang
Teufel-typisch klingen auch die Supreme On warm und besitzen ordentlich Druck im Bassbereich. Dafür sorgen die von Teufel verbauten Linear-HD-Treiber mit einem Durchmesser von 40 Millimetern. Dank ihrer niedrigen Impedanz von 26 Ohm spielt die geschlossene Konstruktion auch an schwächeren Zuspielern ausreichend laut auf. Teufel gibt dabei einen Frequenzbereich von 10 Hz bis 20.000 Hz in den technischen Daten auf der Produktseite des Supreme On an, während die Anleitung von 20 Hz bis 20.000 Hz spricht.
Der Mittenbereich steht solide und baut harmonisch auf den Bassbereich auf, auch wenn er ein wenig zurückhaltend ist und bei modernen Bass-Gewittern etwas absumpft. Die Höhen zeichnen hier ein ähnliches Bild, schaffen es aber dennoch, Räume gut aufzulösen und für die nötige Transparenz zu sorgen. Schallereignisse lassen sich gut orten und auch in die Tiefe hören ist mit diesem Modell möglich. Dies gilt vor allem für den kabellosen Betrieb, verbindet man die Supreme On analog via Kabel, wirkt die Auflösung dagegen nicht ganz so fein.
Teufels On-Ears können daher Genre-übergreifend eingesetzt werden, wobei besonders moderne Pop- und druckvoll gemischte Rock-Produktionen für viel Hörspaß sorgen. An ein explizit audiophiles Publikum wenden sich die Supreme On dagegen nicht, dazu ist ihre Frequenzansprache zu sehr auf Modernität getrimmt.
Auch Podcasts oder andere gesprochene Inhalte fallen nicht negativ auf, und durch die „zartere“ Höhendarstellung hört man scharfe Zischlaute glücklicherweise vergebens.
Abschließend bewerten wir die Sprachqualität als gut bis sehr gut.
November 24,2022 Post by :Luka Müller