Home > Headset > Was mit dem Handy auf dem Fahrrad erlaubt ist
Was mit dem Handy auf dem Fahrrad erlaubt ist

Stiftung Warentest: So erschreckend schädlich sind diese Kopfhörer für Kinder

Als Erwachsener liest man sich schlau, hört zur Probe oder kauft einfach die Kopfhörer der Wahl. Kinder sind hingegen auf ihre Eltern angewiesen und darüber hinaus auch noch auf das Können der Hersteller. Denn gerade Kinderohren müssen gut geschützt werden, damit sie im späteren Lebensverlauf nicht Schäden davon tragen. Die Stiftung Warentest hat sich verschiedene Kopfhörer angesehen. Das Ergebnis ist erschreckend: Keines der insgesamt 19 Modelle hatte einen guten Klang, viele boten keinen ausreichenden Gehörschutz und das Schlimmste: Die getesteten Kopfhörer sind mitunter gesundheitsschädlich für dein Kind.

Stiftung Warentest: Acht Kopfhörer fallen komplett durch

Im Detail testete die Stiftung Warentest 19 Bügelkopfhörer – davon 13 kabelgebundene und 6 kabellose Modelle – , die speziell für Kinderohren gedacht sind. Der Preis spielte dabei ebenso eine Rolle: Maximal 50 Euro durfte das jeweilige Modell kosten. Neben dem Klang, der bei keinem der getesteten Kopfhörer gut war, lag das Augenmerk vor allem auf dem Gehörschutz, Tragekomfort und der Verarbeitung.

Der Norm zufolge darf ein Kinderkopfhörer nicht lauter als 85 Dezibel (dB) sein. Ein Kriterium, das nicht jedes Testmodell erfüllte. Insgesamt drei Exemplare sind deutlich lauter; die SMO655 von OTL stechen mit 100 dB allerdings deutlich heraus. So geben die Experten der Stiftung Warentest die Empfehlung, erst ab einem Alter von 11 oder 12 Jahren Kopfhörer dieser Lautstärke an Kinder auszuhändigen. Erst dann könnten sie die Lautstärke bewusst wahrnehmen und regeln, erklärt man.

Auch in puncto Verarbeitung, Tragekomfort und Klang können die meisten Modelle nicht punkten. Einen gefährlichen Fund machten die Experten darüber hinaus im Modell Trust Sonin Kids Headphones. In den Kopfhörern ist Naphthalin in rauen Mengen enthalten – so viel, dass es vermutlich krebserregend ist. Die Verwendung von Schadstoffen ist im Übrigen keine Seltenheit. Das bedeutet: Vorsichtig sein.

Das sind die besten Kopfhörer für Kinderohren

Auch wenn keines der getesteten Modelle über die Note „befriedigend“ hinauskam, gibt es dennoch einen Sieger. Besonders positiv fiel vor allem JBL sowohl mit kabellosen als auch kabelgebundenen Headsets auf. Der Klang ist laut Stiftung Warentest zwar auch nicht herausragend, der Tragekomfort für die Kleinsten und die Haltbarkeit des Produkts gleichen das aber aus. Schadstoffe waren hier ebenfalls nicht zu finden.

Zu den Testsiegern der Stiftung Warentest gehören die JBL JR300BT (Bluetooth-Kopfhörer, Note: 3,0); die für durchschnittlich 50 Euro erhältlich sind. Die etwas günstigere Version mit Kabel, die JBL JR300 (Note: 2,7), kosten mit knapp 25 Euro nur die Hälfte. Als Alternative taugen mit einer ähnlichen Bewertung unter anderem auch folgende Modelle:

Jetzt weiterlesen Stiftung Warentest verblüfft: Die besten In-Ear-Kopfhörer kosten nur ein Drittel der Apple AirPods Pro

Hörschäden durch laute Musik: Kopfhörer sind gefährlich

Grundsätzlich gilt: Je näher Ohr und Lärmquelle sich sind, desto lauter. Kopfhörer, die im Ohr sitzen, hält der Arzt daher für gefährlicher als die aufliegende Variante - schließlich befinden sie sich deutlich näher am empfindlichen Trommelfell.

MP3-Player und Smartphones werden in Deutschland aber ohnehin nicht lauter als 85 Dezibel (dB), erklärt Michael Zirkel vom Branchenverband High End Society. Die Hersteller folgten damit einer EU-Richtlinie. Bei Abspielgeräten aus den USA sei dagegen oft erst bei 110 Dezibel Schluss. "Dem sollte man sich auf keinen Fall länger als 15 Minuten aussetzen", warnt der Experte. Und bei Kopfhörern an der Anlage gibt es kaum ein Limit: "Da kann ich mir theoretisch die Ohren wegblasen, wenn ich das möchte."

Was mit dem Handy auf dem Fahrrad erlaubt ist

Stuttgart/Frankfurt -

Musikhören beim Fahren macht Spaß. Das gilt nicht nur fürs Autofahren, sondern auch fürs Radeln. Mindestens genauso beliebt sind Telefonate, Hörbücher oder Podcasts. Doch was davon darf ich auf dem Fahrrad überhaupt machen, und was sollte ich tunlichst vermeiden?

Georg Zeppin von der Fahrradzeitschrift „Karl“ rät davon ab, während der Radfahrt über Kopfhörer Musik zu hören oder zu telefonieren: „Es lenkt stark ab und steigert die Unfallgefahr, da die Umgebung nur noch eingeschränkt wahrgenommen wird.“ Lediglich bei langsamer Fahrt auf Feld- oder Wiesenstrecken ohne nennenswerten Verkehr hält er die Kopfhörer-Berieselung für ungefährlich. Für dieses Szenario sollten Radfahrer dann am besten In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth-Verbindung wählen: Sie verdecken die Ohren nicht komplett, und kein Kabel stört die Bewegungen auf dem Rad.

Smartphone am Lenker

Eine andere Möglichkeit, um sich während der Tour auf einen kurzen Plausch einzulassen: Spezielle Halterungen oder Schalen am Lenker nehmen das Smartphone sicher auf. Radfahrer können dann über die Freisprechen-Funktion telefonieren. Nachteile: Die Umgebung hört mit. Und Musikhören über Smartphone-Lautsprecher ist eher eine Notlösung. Mehr Klang und Lautstärke bringen da schon kleine Bluetooth-Boxen, die am Lenkrad montiert werden können oder einfach im Flaschenhalter Platz finden. Auch hier wird die Umgebung mitbeschallt und die Steuerung übers Smartphone während der Fahrt ist häufig problematisch.

Freihändig fahren ist nicht erlaubt

Einhändig fahren ist zwar grundsätzlich erlaubt, wenn man die volle Kontrolle übers Rad hat. Freihändig fahren verbietet die Straßenverkehrsordnung (StVo) aber, es droht ein Bußgeld.

Kopfhörer tragen beim Radeln ist generell erlaubt. Laut StVo dürfen Radfahrerinnen und Radfahrer Kopfhörer tragen und dabei telefonieren sowie Musik, Hörbücher oder Podcasts hören. Sie müssen aber gewährleisten, dass sie den Verkehr wahrnehmen und Warnsignale deutlich hören.

Künstliche Schwerhörigkeit durch laute Musik

„Laute Musik aus Kopfhörern schafft bei Radfahrern künstliche Schwerhörigkeit und beeinträchtigt die Verkehrssicherheit für ihn selbst und für andere Verkehrsteilnehmer“, sagt Uwe Lenhart, Rechtsanwalt für Verkehrsrecht. Mit lauter Musik fehle ein wichtiger Sinn der Wahrnehmung von Geräuschen und Signalen, die für das Einschätzen von Verkehrsabläufen wichtig seien.

Bei Verstößen drohen 10 Euro Verwarnungsgeld.

Überhört der Radler Einsatzfahrzeuge wie Polizei oder Krankenwagen und macht keinen Platz, droht ein Verwarnungsgeld von 20 Euro, erklärt Lenhart. Resultiert aus der Ablenkung des Radlers ein Unfall, bei dem andere zu Schaden kommen, könne es um fahrlässige Körperverletzung gehen. Wie im Auto ist es verboten, mit dem Handy in der Hand zu telefonieren. Wer dabei erwischt wird, zahlt ein Bußgeld von 55 Euro. Anders sieht es aus, wenn der Radfahrer per Freisprechfunktion über eine Smartwatch am Handgelenk telefoniert.

Einfach rechts ranfahren

Auch Hartmut Gieselmann vom Fachmagazin „c't“ rät generell vom Tragen von Kopfhörern während des Radfahrens ab. „Ganz gleich ob Over-Ear-Kopfhörer oder In-Ear-Hörer, sie dichten das Ohr ab und behindern das Hören von Umgebungsgeräuschen. Das gelte selbst für Modelle, die einen akustischen Transparenzmodus bieten. Und wer telefonieren möchte, sollte am besten rechts ranfahren und das Gespräch im Stehen führen. „Ich kann nur davon abraten, mit Kopfhörern oder In-Ears Fahrrad zu fahren“, sagt Gieselmann. In-Ear-Stecker ohne Sicherungsbügel oder -Strippen könnten zudem während der Fahrt aus dem Ohr fallen, was zu Unfällen führen kann.

Eine Alternative, die das Ohr nicht abdichten, sind sogenannte Knochenschallkopfhörer. Diese liegen direkt am Schädelknochen nahe dem Ohr an und leiten den Schall in Form von Vibrationen zum Innenohr. Das Ohr bleibt dabei frei und kann weiter Außengeräusche inklusive der wichtigen Richtungsinformationen aufnehmen. Im Vergleich zu konventionellen Kopfhörern bieten sie aber nur eine mäßige Klangqualität und geringere Lautstärke, sagt Hartmut Gieselmann. „Zum Musikgenuss werden sie nicht reichen, für Gespräche gewöhnlich schon.“

Multimedia-Helm als Alternative

Eine interessante Alternative zu Kopfhörern & Co können Fahrradhelme mit integrierten Lautsprechern und Mikrofon sein. „Auch wenn die Klangqualität nicht an die von geschlossenen Kopfhörern herankommt, reicht es meist zum Telefonieren oder Hören von Podcasts“, erklärt Hartmut Gieselmann vom „c't“-Fachmagazin. Er rät aber dazu, einen Helm zuerst nach Sitz und Passform auszusuchen und nicht nach den Multimedia-Funktionen: „Ein sicherer Sitz ist wichtiger als Musik im Helm.“

Hersteller von Helmen mit integrierten Kopfhörern und Mikrofonen sind etwa Cratoni, Livall oder Sena. Mit einer App oder einer Bluetooth-Fernbedienung am Lenker lassen sich Anrufe annehmen oder die Lautstärke regulieren, erklärt Georg Zeppin von der Fahrradzeitschrift „Karl“. „Der Vorteil liegt darin, dass die Kopfhörer die Ohren nicht komplett umschließen, so dass noch Außengeräusche wahrgenommen werden.“ (dpa/tmn)

Author

May 18,2022

Leave a Reply